Mitternachtstanz

Wann hatte es eigentlich angefangen? Wann hatten das feine Gesicht und der eleganten Körper Sophie zum ersten Mal verzaubert?
Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, doch seit diesem Tag stattete sie dem Park am Rande des Weihnachtsmarktes täglich einen Besuch ab. Hier waren die Schneefiguren aufgebaut. In den Abendstunden, wenn die Kinder nicht mehr um die niedlichen Schneetiere herumtollten oder sich unter Hilfestellung der Künstler selbst an Figuren versuchten, wurde es stiller und angenehmer. Dann endlich konnte Sophie die lebensgroße Frau aus Eis in aller Ruhe betrachten. Sie schien mitten in einer fließend tänzerischen Bewegung eingefroren zu sein. Ihre Arme waren gen Himmel gestreckt, als wollten sie den Schnee auffangen, der in diesen Nächten sooft für weiße Straßen sorgte. Sie trug ein bodenlanges, weites Kleid und einen Mantel darüber, der so realistisch gefertigt war, dass Sophie einmal sogar mit den Fingern über den eisigen Pelzkragen gestrichen hatte. Sie bewunderte die Feinheit der Arbeit. Und wenn die untergehende Sonne das kühle Eis rötlich färbte, schienen die leblosen Augen zum Leben zu erwachen. In diesen Momenten spielten ihr Licht und Schatten einen Streich und Sophie glaubte sie lächeln zu sehen.
 
„Sie mögen diese Figur sehr gerne, nicht wahr?“
Die Stimme einer Frau riss Sophie aus ihren Betrachtungen. Erschrocken fuhr sie herum.
„Nicht so schreckhaft.“ Ein leises Lachen mischte sich in ihre Worte. Sophie musterte die unscheinbare Frau neben sich, die ganz in die Betrachtung der Figur versunken war. Sie trug einen dunklen Wollmantel und einen dicken Schal. Unter der Mütze lockten sich einige rote Haarsträhnen in ihr bleiches Gesicht. „Aber ich kann Sie verstehen. Ich mag diese Figur auch sehr gerne. Sie sieht aus, als würde sie direkt in den Himmel tanzen.“
Sophie nickte leicht. Sie wusste nicht genau, was sie erwidern sollte. Mit einem Seufzen steckte sie die Hände in die Taschen und wandte sich ab.
„Dabei ist sie so schön wie gefährlich“, fuhr die Fremde fort. Ein geheimnisvoller Unterton schlich sich in ihre Stimme.
„Wie meinen Sie das?“, fragte Sophie verwirrt.
„Yoko Onna“, las die Frau von dem Schild ab, das neben der Figur aufgebaut war. „Wissen Sie, was das bedeutet?“
Sophie schüttelte den Kopf.
Die Frau warf ihr einen nachdenklichen Blick zu, dann schüttelte sie den Kopf. „Ist ja auch egal. Nach den Feiertagen werden die Figuren abgebaut.“ Sie machte eine Pause, um Sophie die Gelegenheit zu geben, etwas zu sagen, doch sie schwieg. „Schade, nicht wahr? Wahrscheinlich ist morgen der letzte Tag, an dem man sie sich ansehen kann.“
Sophie nickte leicht. „Scheint so.“ Sie schenkte der Schneefrau einen traurigen Blick. In ein paar Tagen wäre die Schneefrau wieder verschwunden. Vielleicht sollte sie morgen einige Fotos von ihr machen, um sie zumindest hin und wieder ansehen zu können.
„Kommen Sie doch einfach morgen Abend, dann wird niemand mehr im Park sein. Sie könnten die Eisstatue in aller Ruhe betrachten“, schlug die Fremde vor. Sie schob ihr Gesicht tiefer in den Schal, so dass ihr Mund gänzlich verschwand. Nur ihre grünen Augen blitzten zu Sophie hinüber.
„Aber morgen ist Heiligabend“, erwiderte Sophie. Im Grunde war sie dieses Jahr ganz allein an Weihnachten. Ihre Familie machte Urlaub im warmen Süden und ihre Freunde besuchten ihre Familien oder ihren Partner.
„Und? Vielleicht ist morgen die letzte Nacht, wo Sie sie sehen können“, sagte die Frau und deutete auf die Skulptur aus Eis. „Kommen Sie. Vielleicht erleben Sie ja eine Weihnachtsüberraschung.“
 
Die Kirchturmuhr schlug gerade sieben, als Sophie am nächsten Tag über den verlassenen Weihnachtsmarkt ging. Ein Großteil des Schnees war geschmolzen und hatte sich auf den Straßen in unansehnlichen graubraunen Matsch verwandelt. Sophie konnte die Feuchtigkeit in ihren Schuhen spüren. Am liebsten wäre sie umgekehrt, doch sie wollte sich die Schneefrau noch einmal ansehen. Sie hatte sogar ihren Fotoapperat mitgenommen.
„Wahrscheinlich mache ich mich eifach nur lächerlich“, murmelte sie und ließ die letzten Hütten hinter sich. Vor ihr erstreckte sich die freie Fläche des kleinen Parks, die von einigen kahlen Bäumen umgeben war. Jetzt, wo es dunkel war und sich keine Menschenseele hier herumtrieb, kam ein mulmiges Gefühl in Sophie auf. Vielleicht hätte sie sich doch daheim in ein Buch vertiefen sollen, statt durch den Schneematsch zu stiefeln.
Trotzdem überquerte sie die Wiese und hielt auf die Stelle zu, an der sich die Schneefrau befand. Ihr Herz schlug schneller, als sie endlich die Schneetiere hinter sich ließ und um einen Baum bog. Doch die Schneefrau war verschwunden.
„Was zum …“ Sophie blieb abrupt stehen. Fassungslos starrte sie auf den leerenFleck. Die Schneefrau war verschwunden. Hatte man bereits mit dem Abbau begonnen? Sophie federte herum und ließ den Blick über die verschneite Fläche schweifen. Alle anderen Figuren standen noch an Ort und Stelle.
Noch bevor sie sich weitere Gedanken machen konnte, erklang ein glockenklares Lachen. Sophie schrak zusammen. Ihr Herz machte einen entsetzten Sprung. Sie kam sich ertappt vor. Suchend sah sie sich um, doch die Wiese war menschenleer. Das Lachen erfüllte erneut die Luft und dieses Mal konnte Sophie besser einschätzen, woher es kam. Jemand musste sich in der Nähe der Baumgruppe verstecken und sich über sie lustig machen.
Sofort kam ihr die Frau in den Sinn, die sie überhaupt erst auf diese unsinnige Idee gebracht hatte. Sophie spürte, wie sich ihre Wangen vor Wut und Scham rot färbten. Sie ballte die Fäuste. So einfach würde sie sich nicht an der Nase herum führen lassen!
Mit festen Schritten steuerte sie die Bäume an, doch noch bevor sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, tauchte eine Gestalt aus dem Schatten. Mit einem Aufschrei wich Sophie zurück, dann erkannte sie die Silhouette einer Frau.
Mit weit ausgebreiteten Armen, als wolle sie davonfliegen, tanzte sie sich über die Wiese. Ihr weites Kleid umspielte ihre schlanken Beine, die langen Haare verbargen bei jeder Drehung ihr Gesicht und der Mantel wirkte wie ein Flügelpaar. Noch bevor Sophie die weiße Haut im Licht des Mondes aufblitzen sah, wusste sie, dass es die Schneefrau war, die sie so bewunderte. Elegant tänzelte sie über die Wiese, umrundete die anderen Schneefiguren und wirbelte den Schnee auf, der noch nicht geschmolzen oder fest getrampelt war. Ihr ganzer Körper glitzerte im Mondlicht.
Sophie gelang es nicht die Augen von ihr abzuwenden. Ihr Kopf war wie leergefegt. Das hier konnte unmöglich wirklich passieren!
Noch bevor Sophie sich gefangen hatte, entdeckte die Schneefrau sie. Ihre Augen trafen sich. Dieser kurze Blickkontakt reichte, um Sophie einen Schauer über den Rücken zu jagen. Sie spürte ein wohliges Gefühl in sich aufsteigen. Mit klopfendem Herzen beobachtete sie die Tänzerin, die näher kam und schließlich ihre Hand ergriff. Die Berührung fühlte sich eiskalt an, doch Sophie störte das nicht. Im nächsten Moment hatte die Schneefrau beide Arme um sie geschlungen und riss sie mit sich.
Sophie war es egal, wie seltsam dieses Ereignis eigentlich war. Momentan wollte sie einfach frei sein und sich von dem wilden Tanz verzaubern lassen. Es fiel ihr überhaupt nicht schwer dem Rhythmus der Frau anzupassen. Es fühlte sich so natürlich und selbstverständlich an, wie zu atmen. Schon seit etlichen Monaten hatte sich Sophie nicht mehr so glücklich gefühlt. Sie glaubte zu fliegen. Alles um sie herum wurde bedeutungslos. Lediglich die blauen Augen und die kühlen Arme der Schneefrau waren wichtig.
Sophie wusste nicht genau, wie lange sie mit der Tänzerin über die Wiese wirbelte, doch als sie schließlich stehen blieben, bemerkte Sophie dass Stunden vergangen sein mussten. Der Mond hatte seinen höchsten Zenit bereits überschritten. Die entfernten Häuser der Stadt waren vollkommen dunkel.
Keuchend klammerte sie sich an die Schneefrau und genoss die Kühle, die sie ausstrahlte. Weiße Wölkchen aus Atem vernebelten ihre Sicht. Für einige Augenblicke konnte Sophie nur ihren eigenen Herzschlag hören, während sie sich darauf konzentrierte das Gleichgewicht zu halten, da sich ihre Beine wie Gummi anfühlten. Sie zweifelte, dass sie jetzt auch nur einen Schritt ohne Hilfe gehen konnte. Dennoch fühlte sie sich befreit, als sie zu der Schneefrau sah. Egal wie kalt die Berührungen waren, in Sophie tobte ein wärmendes Feuer. Dieser Tanz hatte sie einander so nahegebracht, dass Sophie endlich wusste, warum sie so sehr von dieser Eisskulptur fasziniert war.
Gerade als sie etwas sagen wollte, legte ihr die Schneefrau einen Finger auf die Lippen. Sie lächelte sanft und schüttelte den Kopf. Ihre Finger gruben sich in Sophies Haar und spielten mit den verschwitzten Strähnen. Sophie genoss die Berührung, schob sich enger an die Schneefrau heran und schloss die Augen. Im nächsten Moment spürte sie die eisigen Lippen auf ihren. Ein Schauer fuhr durch ihren Körper, von dem Sophie nicht wusste, ob er angenehm oder unangenehm war. Dennoch drängte sie sich fester an ihre Tanzpartnerin und umschlang sie mit den Armen. Als Sophie den Kuss intensivierte, erwiderte die Schneefrau ihn. Sie schmeckte nach Winter, Frost und Kälte, doch Sophie mochte den Geschmack. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ihr Atem vermischte sich mit dem der Tänzerin.
Plötzlich packte jemand Sophie an der Schulter und riss sie grob von der Schneefrau fort. Sophie war gar nicht in der Lage, sich gegen die rüde Einmischung zu wehren. Ungelenk taumelte sie zu einem Baum und lehnte sich schwer atmend an den rauen Stamm. Mit zitternden Händen tastete sie über ihren Hals. Er schmerzte, denn egal wie feurig der Kuss gewesen war, es hatte sich angefühlt, als würde sie eiskaltes Wasser trinken. Die Hitze, die in ihr gebrodelt hatte, war erloschen.
„Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ Die Stimme einer Frau, die Sophie vage bekannt vorkam, durchbrach die Stille der Nacht.
Sophie war gar nicht in der Lage, auf die Frage zu antworten. Erst jetzt bemerkte sie, wie benebelt ihr Kopf war, doch allmählich klärte er sich. Es fühlte sich an, als würde sie aus einem Traum erwachen. Sie blinzelte, konnte jedoch nur die Silhouette einer Frau erkennen. Die Fremde beugte sich über sie, dann legte sie eine Hand auf ihre Schulter. Trotz des Mantels und des dicken Pullovers, konnte Sophie die Wärme spüren, die von der Frau ausging. Erst jetzt bemerkte sie, wie sehr sie fror. Zitternd schlang sie die Arme um sich und schloss die Augen.
„Keine Angst. Ich habe sie fortgeschickt. Sie wird Ihnen nichts mehr tun.“
Sophie stutzte. Sie kannte diese Stimme, und schließlich erinnerte sie sich auch daran, wo sie sie schon einmal gehört hatte. Überrascht riss sie die Augen auf. Vor ihr stand die Frau, mit der sie sich gestern über die Schneefrau unterhalten hatte.. Ihre roten Locken fielen ihr offen über die Schultern und in ihren Augen konnte Sophie Sorge erkennen.
„Was machen Sie hier?“, brachte Sophie krächzend hervor. Die dumpfen Glockenschläge der Kirchturmuhr drangen an Sophies Ohren.
„Kommen Sie. Ich bringe Sie dorthin, wo es warm ist.“, sagte die Frau, nachdem der letzte Glockenschlag verklungen war. Sie beugte sich zu ihr und legte Sophie ihren langen, roten Schal um den Hals. Er war weich und duftete nach Tannennadeln.
„Was ist hier eigentlich los?“, fragte Sophie. Sie suchte mit den Augen die Wiese ab, in der Hoffnung irgendwo die Tänzerin zu entdecken. Doch die Schneefrau war wie vom Erdboden verschluckt. „Wo ist sie hin? Was haben Sie mit ihr gemacht.“
„Ich habe sie fortgeschickt, damit sie Ihnen nicht ernstlich etwas antut.“ Die Frau seufzte, dann strich sie über Sophies Wangen. „Es tut mir Leid. Ich wollte Ihnen lediglich eine Weihnachtsfreude machen. Deswegen habe ich Ihnen gesagt, dass sie kommen sollen. Ich habe nicht erwartet, das sie zu Ihnen kommt und Sie zum Tanz auffordert.“
„Sie wussten was passieren wird?“
Die Fremde schüttelte den Kopf. „Ja und nein. Ich wusste, dass sie an Heiligabend zum Leben erwacht, aber ich habe nicht geahnt, dass sie für Sie eine Gefahr darstellt.“
„Aber woher wissen Sie das alles?“ Sophies Gedanken wirbelten wild in ihrem Kopf durcheinander. Sie konnte der Frau kaum noch folgen.
„Ich habe sie erschaffen“, sagte die Frau so leise, dass Sophie sie fast nicht verstand. „Jedes Jahr baue ich Eisskulpturen. An Heiligabend werden sie für einige Stunden lebendig. Ich weiß nicht genau, warum das so ist, doch ich erfreue mich jedes Mal an diesem Wunder.“
„Sie haben die Schneefrau erschaffen?“
„Ja“, erwiderte die Fremde. „Und ich weiß, wie sehr Sie von ihr fasziniert waren. Ich habe sie gesehen. Jeden Tag waren sie auf der Ausstellung und haben sie besucht. Sie versanken stundenlang in der Betrachtung der Yoko Onna und haben fast nichts mehr von ihrer Umgebung mitbekommen.“
Sophie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Ihre Wangen brannten und vertrieben die Kälte aus ihrem Inneren.
„Für mich als Künstler, kann es kein größeres Lob geben“, fuhr die Fremde fort. Mit zitternder hand strich sie sich einige Locken aus dem Gesicht. „Daher wollte ich dieses Geheimnis mit Ihnen teilen. Ich wollte Ihnen auf diesem Weg danken und Ihnen eine Freude machen. Aber sie ist eben eine Yoko Onna …“
Sophie warf ihr einen fragenden Blick zu. Sie erinnerte sich, dass die Frau diese Bezeichnung auch gestern verwendet hatte.
„Die Skulptur trägt den Titel „Yoko Onna“, eine japanische Sagengestalt, deren Kuss einen Menschen in Eis verwandeln kann.“ Die Frau schwieg, doch Sophie verstand dennoch, worauf sie hinaus wollte. Hätte die Schneefrau sie getötet, wenn sie sich noch länger geküsst hätten? Sophie wäre es in diesem Moment egal gewesen, doch jetzt fuhr ein kalter Schauer über ihren Rücken. Hätte diese Frau sie nicht zurück gerissen … Sophie wollte sich nicht einmal vorstellen, was dann mit ihr passiert wäre.
„Danke“, murmelte sie leise. Unsicher sah sie sich um. „Was ist mit ihr geschehen?“
„Sie ist verschwunden.“ Sie deutete Richtung Stadt. „Es hat gerade Mitternacht geschlagen. Alle Skulpturen die ich erschaffe, werden zu Nebel, wenn der erste Weihnachtstag anbricht. Das ist der Preis dafür, dass sie für wenige Stunden lebendig werden.“
Sophie nickte schwach. Je länger sie darüber nachdachte, umso unglaublicher erschien ihr all das, was geschehen war. Sie hatte mit einer lebendig gewordenen Eisskulptur getanzt. Es klang wie ein Märchen, auch wenn es zu keinem Happy End kam.
Nachdenklich schielte sie zu der Frau. Ihre Wangen waren gerötet. Jetzt, wo sie ihr Gesicht nicht mehr hinter dem Schal verstecken konnte, erkannte Sophie einige blasse Sommersprossen auf den hohen Wangenknochen. Ihre vollen Lippen waren zu einem zaghaften Lächeln verzogen, als sie Sophie die Hand hinhielt. „Wir sollten Sie wirklich ins Warme bringen.“
„Warum haben Sie mir also hiervon erzählt?“, fragte Sophie, ohne die Geste zu erwidern. „Wir kennen uns doch nicht einmal.“
Die Frau schwieg. Mit einem Mal wirkte sie verunsichert. Beschämt senkte sie den Blick und löste ihre Hände von Sophies Schultern. „Ich dachte, Sie würden sich darüber freuen. Sie schienen einsam zu sein.“ Sie machte eine Pause. Weiße Wölkchen schwebten vor ihrem Gesicht, als sie seufzend ausatmete. Dann fuhr sie fort: „Und sie haben meine Eisfigur so verliebt angesehen, dass ich mir dachte, dass Sie sich sicher darüber freuen würden, sie tanzen zu sehen. Hätte ich gewusste, dass so etwas passiert …“ Sie brach ab und sah zu Boden. Sophie spürte deutlich die Eifersucht, die in diesen wenigen Worten mitschwang, doch sie kam nicht dazu, etwas zu erwidern. „Es tut mir Leid, dass ich Sie einer solchen Gefahr ausgesetzt habe.“
Sophie schloss die Augen und atmete tief durch. Eine wohlige Wärme durchflutete sie, als sie nun doch die Hand der Frau ergriff. „Steht ihr Angebot nach einem warmen Plätzchen noch?“
„Natürlich.“
„Gut“, sagte Sophie zufrieden. „Aber jetzt müssen Sie mir auch endlich Ihren Namen sagen. Immerhin scheinen wir Weihnachten zusammen zu verbringen“ Sie umklammerte die Finger der Frau fester.
Und im Gegensatz zu der Berührung der Schneefrau war diese hier voller Wärme.

~Ende~

 

(c) Juliane Seidel, 2011