ApokryphumMit "Apokryphum" geht ein weiterer Shonen-Ai Manga des Fireangels Verlages an den Start. Neben "K-A-E" erschienen bisher ja lediglich Anthologien, so dass man nun endlich einen weiteren Einzelband von einem deutschen Zeichner genießen kann. Auf 144 Seiten kann man die Geschichte von Susette "Susutaru" Bärz lesen, die bereits von zahlreichen Doujinshis auf Animexx bekannt war. Ebenfalls finden sich diverse Einzelillustrationen auf anderen Produkten des Verlages. "Apokryphum" ist ihr Debut- Werk.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, als beide Parteien gleichzeitig die Apokryphen für sich gewinnen wollen...
"Apokryphum" ist eine kurze Geschichte, die man schwer zusammenfassen kann, ohne zuviel zu verraten. Bereits nach den ersten zehn Seiten kann man sich den Ausgang denken und weiß, wer wirklich der "Böse" ist und welche Partei in Wirklichkeit die Apokryphen versiegelt. Der Rest geht in dem recht chaotischen Zeichenstil unter, der vielleicht routiniert und sicher wirkt, aber gleichzeitig viel zu hektisch rüberkommt. Mehr als einmal kann man den Inhalt einiger Panele nicht erkennen, zumeist geht einiges in dem Wirrwarr aus Strichen und Rasterfolie unter und es wirkt, als hätte die Künstlerin den Manga unter sehr großem Stress in viel zu kurzer Zeit dahingeschmiert. Hintergründe gibt es selten und wenn dann sind sie sehr stilisiert dargestellt. Doch auch die Charaktere gehen oftmals unter, besonders da man nichts von ihnen erfährt. Der einzige, dem eine Rückblende gewidmet wurde ist Keru, doch wirklich Bezug nimmt die Handlung nicht auf diesen kurzen Einblick, der dadurch fast schon fehl am Platze wirkt. Sicherlich unterstreicht das Kerus Charakter, doch irgendwie steht dieser Blick in die Vergangenheit konträr zu dem, was Keru in der Gegenwart des Mangas ist. Lerou ist einfach nur der sabbernde Vampir, der Sin nachjagt, Shyr ein Halbgott und Sin hat gar keinen Tiefgang. Auch die Dialoge sind flach, versprechen weder interessante Einblicke noch Geheimnisse die offenbart werden, was sehr schade ist. Potential ist durchaus vorhanden, doch vergleicht man den Manga mit ihren Werken auf Animexx kommt es so vor, als sei "Apokryphum" nur zwischendurch entstanden. Die Logik fehlt der Geschichte, ebenso überraschende Wendungen, interessante Charaktere und ein wirklich überzeugender Zeichenstil. Letzterer ist sicherlich einzigartig und die Künstlerin ist sicher in dem was sie tut, doch er ist zu einfach gehalten, da man wirklich nichts sieht, wenn ihre Charaktere mal unbekleidet sind. Neben dem Hauptmanga befindet sich noch eine Kurzgeschichte von Sin und Lerou in "Apokryphum", sowie ein Preview auf den zweiten "K-A-E"- Band. Zudem zeigt Susette Bärz in einem kleinen Tutoria wie eine Seite entsteht. Zudem enthält der Manga als Beigabe noch ein farbiges Lesezeichen, sowie etliche Farbseiten am Anfang.
Insgesamt kann ich "Apokryphum" nur bedingt empfehlen. Mit 6,50 Euro ist es sicherlich günstig zu erwerben, doch die Geschichte wirkt zu chaotisch und der Zeichenstil zu einfach. Wer solche richtigen Mangastile mag und gegen eine Fantasy- Story mit leichten Shonen-Ai Elementen (denn mehr als seichte Andeutungen sind nicht enthalten) mag, sollte einen Blick riskieren. Dennoch rate ich jedem im Vorfeld hinein zu blättern und sich erst dann entscheiden, ob er "Apokryphum" haben will oder nicht. Gegen die anderen Werke des "Fireangel Verlages" kommt er nämlich leider nicht an.
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