Finder Characterbook
Mehrere
Jahre sind vergangen, seitdem Tokyopop die deutsche Ausgabe des „Finder“
Charakter Books angekündigt hat. Nach dem nervenaufreibenden Prozess des
Indizierung und etlichen Prolemen mit den japanischen Lizenzgebern, ist das
Charakter Book nun endlich erschienen und entspricht 1:1 der japanischen
Softcoverausgabe. Dass der Hardcoverband, der selbst in Japan nur in Kombination
eines limitierten Box-Sets erschienen ist, keinen Weg nach Deutschland gefunden
hat, ist verständlich.
Das Characterbook kommt mit Schutzumschlag, einem
Aufklappooster und einer Postkarte des Covers daher, die man jedoch aus dem Buch
lösen oder herausschneiden muss, um sie zu verwenden. Nach dem
Inhaltsverzeichnis gelangt man sofort in die Galerie, die einen Großteil des
Artbooks ausmacht. Dort kann man nahezu alle farbigen Illustrationen zu „Finder“
finden, die Yamane Ayano von 2011 bis 2007 anfertigte. Darunter befinden sich
Cover, Kapitelillustrationen und Sonderzeichnungen, aber auch farbige
Mangaseiten, die bisher nur in schwarz/weiß bekannt waren. Den farbigen
Illustrationen schließen sich noch einmal eine Hand voll schwarz/weißer
Kapitelcover an, die erstmals ohne Schrift betrachtet werden können. Zu allen
Illustrationen gibt es Informationen darüber, wann sie erschienen sind und mit
welchem Material sie gezeichnet wurden.
Dem
Illustrationsteil schließt sich ein sehr umfangreicher und aufschlussreicher
Informationsteil an. Auf mehreren Seiten erfährt man mittels Steckbriefen und
einer allgemeinen Beschreibung alles über die Charaktere von „Finder“,
angefangen Akihito, Asami und Feilong. Auch Nebencharaktere finden Beachtung und
eine interessante Auflistung einiger Trivialitäten rund um „Finder“, die
Charaktere oder Yamane Ayano. Den Charakterbeschreibungen schließt sich ein
Überblick über die Story an, in dem man in den Inhalt der einzelnen Arcs noch
einmal verfolgen kann. Da in Japan zum Zeitpunkt des Erscheinens des Artbooks
die Naked Truth- Arc noch nicht beendet war, ist sie im Character Book natürlich
noch nocht komplett erzählt. Der anschließende Kurzcomic „Akihito Takabas
Bericht über Ryuichi Asami“ zeigt einen Tag im Leben Asamis, erzählt und
dokumentiert von Akihito. Natürlich endet der Manga mit einer erotischen Szene.
Eines
der
interessantesten Bereiche des Charakter Books ist das Gespräch zwischen Yamane
yano und Ryoichi Minagawa (Shonen- Mangaka von u.a. „Spriggan“ und „Arms“). In
diesem erfährt der Leser mehr über die Arbeit als Mangaka, einige Geheimnisse,
die beide Zeichner betreffen und wie groß der Unterschied zwischen Boys Love und
Shonen sist. Das geführte Gespräch ist sehr aufschlussreich, informativ und
wirft einige interessante Aspekte auf zwei Künstler, die unterschiedlicher nicht
sein könnten. Dem Interview schließt sich noch ein Making of des Covers an,
in dem in einzelnen Schritte erklärt wird, wie die Illustration entstand und
coloriert wurde, und eine Seite, in dem der Leser Einblicke in eines von Yamane
Ayanos Zimmer erhält, inklusive passenden Beschreibungen der Einrichtung. Ein
knappes Schlusswort rundet das Artbook ab.
Insgesamt ist das „Finder
Character Book“ ein absolutes Muss für alle Fans der Künstlerin
und diejenigen, die Boys Love bzw. hübsche Männer lieben. Die Illustrationen
sind zwar nicht mehr aktuell und unterdessen ist Yamane Ayano wesentlich besser,
doch die Galerie vermittelt einen guten Schnitt ihres Schaffens und ihrer
Arbeit. Die Informationen sind interessant, umfangreich und geben einen sehr
guten Einblick in die Welt von Finder. Als persönliches Highlight empfinde ich
das gespräch zwischen den beiden befreundete Zeichnern und ihre Meinung zu
verschiedenen Thematiken. Die Qualität der deutschen Ausgabe von Tokyopop ist
durchgängig sehr gut, lediglich die Hochglanzseiten sind für meinen Geschmack
ein wenig zu dünn. Dennoch sollten sich Fans das Character Book nicht entgehen
lassen. Es lohnt sich!
Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright vonYamane Ayano/ Tokyopop.
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