Awesome Darling

Nach außen hin wirkt Miura sicher und versiert wenn er als Zahnarzt Menschen behandelt, doch in Wirklichkeit ist er zumeist verunsichert, da er Angst hat während einer Behandlung zu versagen. Das geht soweit, dass er sich vor Notfällen fürchtet, sich die Abende um die Ohren schlägt um sich auf die Behandlungen am Folgetag vorzubereiten und sein Leben so exakt wie möglich plant, um nicht in Verlegenheit zu kommen. Das bedingt auch, dass er seine wahren Gedanken und Gefühle vor seinen Kollegen versteckt, aus Angst sie mit seiner Nervosität abzuschrecken.
Der junge Watabe, der in der Kneipe gegenüber der Arztpraxis arbeitet ist das genaue Gegenteil von Miura. Er trägt das Herz auf der Zunge, ist immer fröhlich und behandelt jeden Gast offen und freundlich. So erkennt er recht schnell, dass Miura bei den gemeinsamen Trinktouren mit seinen Kollegen alles andere als gelöst ist und versucht den unsicheren Mann aus der Reserve zu locken. Doch die einzigen Gefühle, die ihm der junge Arzt entgegenbringt, sind Abneigung und Hass. All das ändert sich, als Miura sich betrinkt und urplötzlich auf Watabes Hilfe angewiesen ist. Nach diesem Zwischenfall freunden sich die beiden an und bald wird sich Miura bewusst, dass Watabe mehr von ihm möchte, als bloße Freundschaft. Und Miuras beständige Unsicherheit und sein Wunsch nach Perfektionismus ist nicht unbedingt hilfreich, um mit Watabes Annäherungen fertig zu werden …


Mit „Awesome Darling“ erschien bei EMA ein weiterer Einzelband der bekannten Mangaka Nase Yamato, die hierzulande für die Reihen „Ein Lehrer zum Verlieben“ und „Ohne viele Worte“ (beide bei Planet Manga erscheinen) bekannt ist. Mit der üblichen Mischung aus Romantik, Comedy und einem Hauch Erotik legt die Künstlerin einen interessanten Einzelband vor, der vielleicht ein wenig klischeebeladen ist, jedoch bei den Charakteren und ihren Eigenarten zu punkten weiß. Miuras Perfektionismus ist zwar ein wenig übertrieben, aber nicht uninteressant und sein verzweifeltes Streben danach für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, ist zumeist komisch und sorgt für einige witzige Szenen. Watabe im Gegenzug dazu ist eher stereotyp gehalten, passt jedoch gut zu dem jungen Zahnarzt. Auch Miuras jüngerer Bruder, der später auftaucht, belebt die Geschichte ein wenig, wenngleich auch hier die üblichen Klischees bedient werden.
Die Handlung an sich ist vorhersehbar und bietet wenig Neues. Lediglich die Figuren lockern die Geschichte ein wenig auf und geben dem geradlinigen Handlungsbogen ein wenig Schwung. Wie von Nase Yamato nicht anders zu erwarten, enthält „Awesome Darling“ einige erotische Szenen, ist daher eher an ein älteres Publikum gerichtet. Glücklicherweise werden diese nie zu explizit, dass sie Dutzende Seiten einnehmen, sondern bleiben in einem erträglichen Maß.


Zeichnerisch ist „Awesome Darling“ wie gewohnt sehr gut gelungen. Nase Yamato hat einen wunderschönen, feinen und sehr detailverliebten Stil. Gerade die Gesichter der Charaktere sind sehr sauber und stilsicher ausgearbeitet, aber auch die Körper, dynamische Szenen oder Hintergründe sind gut ausgearbeitet und geben der Geschichte einen passenden Rahmen. Einzig die Tatsache, dass in ihren Mangas die Männer, die den passiven Part einnehmen, immer recht jung aussehen, fällt mit der Zeit ein wenig störend auf. Man weiß anhand der Zeichnungen immer sofort, wer in ihren Mangas, welche Rolle spielt.


Alles in allem ist „Awesome Darling“ ein schöner Einzelband, der kurzweilige und witzige Unterhaltung bietet. Die Handlung des Mangas ist zwar klischeehaft und bewegt sich in altbekannten Bahnen, doch die Charaktere sind interessant und bieten einige neue Facetten. Sie sind neben den wundervollen, detailverliebten Zeichnungen ein Pluspunkt und werten den Manga definitiv auf.
Damit ist „Awesome Darling“ den Fans der Mangaka ebenso zu empfehlen, wie Lesern, die Comedy und Romance mögen. Reinschauen.

 

 

Titel:

Awesome Darling
Zeichner/ Autor: Nase Yamato
Genre: Romance, Comedy
Verlag: EMA, 2013
Preis: 7,00 Euro
ISBN: 978-3770479436
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Bildcopyright:
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