Baby an Bord
Das
Leben des jungen Anwalts Masami wird gehörig auf den Kopf gestellt, als seine
Schwester ihre fünfjährige Tochter Akira bei ihm unterbringt, da sie beruflich
nach Kyoko muss. Fortan muss Masami die Rolle des Vaters übernehmen und Akira in
den Kindergarten bringen. Dort trifft er zu seiner Überraschung seinen Exfreund
Kei wieder, von dem er sich im letzten Jahr der Highschool trennte. Dieser hat
sich gar nicht verändert und scheint Masamis altes Versprechen nicht vergessen
zu haben. Masami ist überhaupt nicht begeistert davon Kei wiederzusehen, kann
sich jedoch nicht dagegen wehren, dass nach und nach fast erloschene Gefühle
wieder aufflammen. Als Akira im Kindergarten plötzlich hohes Fieber bekommt und
Kei sie ins Krankenhaus bringt, kommen sich die beiden jungen Männer wieder
näher …
In der
Geschichte „Dreifarbige Holografie“ geht es um Non, der an der Universität Film
und Theater
studiert. Gemeinsam mit der begabten Riko und dem immer fröhlichen Issei
arbeitet er an einem Filmprojekt, das jedoch Dank Rikos strengen Vorgaben fast
zum Scheitern verurteilt ist. Zudem ist Issei seit einer Weile in Non verliebt
und hat diesem bereits seine Liebe gestanden, während Riko ein Auge auf Issei
geworfen hat. Somit steht Non zwischen den Stühlen, da er einerseits gern mit
Issei zusammen ist, andererseits Riko nicht verletzen und damit ihre
Freundschaft einbüßen
will …
In „Summer
Memories“ wird das Pärchen Yuki und Eiji auf die Hochzeit von Yukis Exfreund
Enomoto eingeladen. Da Eiji noch immer eifersüchtig auf Enomoto ist, fährt er
mit seinem Freund kurzerhand auf eine winzige Insel im Süden Japans, wo sie als
Haussitter arbeiten. Während Eiji die ruhige Gegend und die stillen Tage mit
Yuki gefallen, ist sein Freund überhaupt nicht begeistert, da ihm die Teilnahme
an der Hochzeit lieber gewesen wäre. Zudem verhält sich Yuki im Laufe der Zeit
immer merkwürdiger. Als er in einem der Zimmer des alten Hauses eine seltsame,
schwarze Tür findet, die sich nicht öffnen lässt, erkennt Eiji, dass er einige
wichtige Dinge
vergessen hat. Unter anderem weiß er gar nicht mehr, wie sie überhaupt auf die
Insel gekommen sind …
„Baby an
Bord – Seishun Catharsis“ ist der Debüt-Manga von Katsuragi. Er umfasst drei
Kurzgeschichten, die sich vorwiegend alltäglichen Themen zuwenden und den
Schwerpunkt auf die Liebe und die Beziehung zwischen den Charakteren legen.
Lediglich die letzte Geschichte „Summer Memories“ fällt angenehm aus dem Rahmen,
da ein Hauch Übernatürliches mit eingewoben wurde, ohne dass diese Komponente zu
stark ins Gewicht fällt. Somit bieten die Geschichten wenig Neues, sind sie doch
leicht vorhersehbar und wenig spektakulär. Nichtsdestotrotz sind die einzelnen
Episoden unterhaltsam und wissen durch ihre ruhige Handlung zu gefallen. Die
Charaktere sind sehr sympathisch, wenngleich sie recht stereotyp und eintönig
daherkommen. Wirklich interessant sind daher eher Nebenfiguren wie Akira und
Riko, da sie die Handlung vorantreiben.
Zeichnerisch ist „Baby an Bord“ gelungen. Die Mangaka Katsuragi hat einen sehr
leichten, einfachen und semirealistischen Stil. Hin und wieder schleichen sich
einige Anatomiefehler hinein und manchmal mangelt es den Kurzmangas an
Hintergründen, doch darüber kann man hinwegsehen. Erfreulicherweise verzichtet
die Künstlerin auf die typischen Bishonen, was gut zu den alltäglichen und
einfachen Geschichten passt.
Insgesamt ist „Baby an Bord“ ein netter
Manga für zwischendurch, der weder storytechnisch, noch zeichnerisch sonderlich
aus dem Rahmen fällt. Katusragi bietet kurzweilige, manchmal auch ein wenig
eintönige Unterhaltung, die am ehsten Leuten gefallen wird, die ruhige und
realistische Geschichten mögen.
Titel:
|
Baby
an Bord
|
Zeichner/
Autor:
|
Katsuragi
|
Genre:
|
Alltag
|
Verlag:
|
Tokyopop,
2012
|
Preis:
|
6,95
Euro
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ISBN:
|
978-3842004955
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Bildcopyright:
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