Beautiful Thing
Der
Film aus dem Jahre 1996 stammt von der Regisseurin Hettie McDonald und baut auf
das gleichnamige Bühnenstück „Beautiful Thing“ von Jonathan Harvey auf.
Zum ersten Mal wurde das Theaterstück bereit 1993 in London aufgeführt und
gastierte in mehreren Städten. Obgleich unterdessen 15 Jahre dazwischen liegen,
kam das Bühnenstück erst 2008 nach Deutschland und wurde im Jungen Theater
Bonn uraufgeführt. In der deutschen Fassung haben die Hauptdarsteller dabei
erstmalig dasselbe Alter, wie im Film.
Der junge Jamie hat es in seinem Leben nicht leicht. Von seinen Mitschülern
regelmäßig schikaniert und von seiner alleinerziehenden Mutter Sandra
oftmals missverstanden, sieht er sich einem neuen Problem gegenüber. Er hat
sich in seinen Klassenklameraden Ste verguckt, der direkt neben ihm mit seinem
gewalttätigen Vater und Bruder in einer Plattenhaussiedlung im Südosten
Londons lebt. Dass Jamie homosexuell ist, hat er bereits vor einiger Zeit
herausgefunden, doch sich zu outen und dazu zu stehen, ist eine andere Sache,
gerade wenn die Klassenkameraden ihn auch so schon als Schwuchtel bezeichnen.
Zudem hat er mit seiner exzentrischen Nachbarin Leah zu kämpfen, die von der
Schule geflogen ist und sich seitdem
mit Mama Cass Platten und Drogen die Zeit vertreibt.
Als eines Abends Jamies Mutter Sandra den übel zusammengeschlagenen Ste mit
sich nimmt und ihm Obdach gewährt, kommt der Junge direkt in Jamies Zimmer und
erstmals muss sich Jamie direkt mit seinem Problem auseinander setzen. Die
beiden kommen sich unweigerlich näher, besonders als Sandra beschließt Ste länger
bei sich zu behalten, bis sich endlich jemand um Stes Vater und Bruder gekümmert
hat. Die Distanz zwischen den Jungen schwindet immer mehr und schließlich
schlafen sie miteinander, was erst Recht für Chaos und Probleme sorgt, da es
besonders Ste schwer fällt sich auf eine solche Liebe einzulassen. Die
beiden beginnen gemeinsam ihre Liebe zu entdecken und das führt sie nicht nur
in Schwulenclubs, sondern unweigerlich zu der Problematik: Wie oute ich mich?
Dass Sandra und ihr aktueller Liebhaber Tony schon längst Wind von der
aufkeimenden Beziehung bekommen haben und Sandra zu allem Überfluss
beschlossen hat umzuziehen, um endlich einen eigenen Pub zu eröffnen ist nur
eines der Probleme, die sie Jamie und Ste entgegenstellen…
„Beautiful Thing“ ist eine humorvoll erzählte Comig-Out Geschichte über
die erste große Liebe. Dabei wird weitestgehend auf Klischees verzichtet
und sich nur auf die beiden Jungen und ihre Familien konzentriert. Besonders
Jamie als Hauptakteur wird in allen Lebenslagen begleitet und gerade die
Schlussszene ist einer der ergreifendsten Momente des Films. Besonders das
intensive Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller ist bemerkenswert, ebenso die
Darstellung der jungen durchgeknallten Leah Russell durch die Schauspielerin
Tameka Empson.
Insgesamt ein wundervoller Film, der vielmehr mit ruhigen, intensiven Szenen und
Bildern aufwartet, als mit dramatischen und klischeehaften Momenten. Sehr zu
empfehlen!
Titel:
|
Beautiful Thing |
Produktionsjahr: |
1996 |
Land: |
Groß Britannien |
Genre: |
Romance, Drama, Coming-Out |
Dauer: |
90 Minuten |
Schauspieler: |
Linda Henry, Glen Berry, Scott
Neal, Tameka Empson, Ben Daniels |
Regie: |
Hettie MacDonald |
Preis: |
11,95 Euro |
Bestellen: |
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von Hettie MacDonald
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