Blüten im Sand

 

Auf dem Schlachtfeld gibt es für Byakuren nur ein Ziel – den Feind besiegen. Sein Hauptgegner ist dabei der Anführer und General des gegnerischen Osai-Clans: Samon, der Mann in der schwarzen Rüstung. Als er bei einer Schlacht von seinem Herr getrennt wird, weil er Samon verfolgt, ist er für eine Nacht auf sich gestellt. Nur mit Mühe kann er sich den Angriffen gegnerischer Soldaten erwehren und findet Unterschlupf in einer verlassenen Hütte. Erschöpft will er dort warten, bis der Regen nachgelassen hat. Als ein schwarzer Ritter ebenfalls dort auftaucht und sich als Samon entpuppt, ist Byakuren entsetzt, kann jedoch nicht einfach zum Schwert greifen, um den verletzten Feind zu töten, zumal Samon ihn nicht zu erkennen scheint. Die beiden kommen ins Gespräch und Byakuren muss erkennen, dass ihm Samon ähnlicher ist, als er dachte. Doch Samon hat mehr im Sinn, als nur zu reden und macht Byakuren eindeutige Avancen, auf die der Krieger schließlich einsteigt. Sie verbringen eine Nacht miteinander und es wird deutlich, dass auch Samon genau weiß, wen er vor sich hat.

Am nächsten Tag verlässt Samon die Hütte im Morgengrauen, doch schon bald begegnen sich Baykuren und sein Erzfeind in einer freien Handelsstadt wieder. Beide fühlen sich von ihrem Feind angezogen und entbrennen in einer tiefen Liebe füreinander.

Diese Beziehung bleibt dem besten Freund Byakurens, dem Prinzen Soen nicht verborgen, zumal dieser selbst Gefühle für Byakuren hat. Er versucht seinem Freund zuzureden und ihn von diesem Wahnsinn abzuhalten, doch Byakuren gelingt es nicht, einfach so von Samon zu lassen. Er weiß genau, dass die Liebe zu Samon unter einem denkbar schlechten Stern steht, doch er spürt, dass er an Samons Seite gehört. Soen verabreicht Byakuren daraufhin ein starkes Schlafmittel, um ihn davon abzuhalten in der nächsten Schlacht gegen den Osai-Clan teilzunehmen. Er will dafür sorgen, dass Byakuren nicht Samon gegenüber stehen muss und zu einem Kampf gegen seiner Liebe gezwungen wird.
Doch die Schlacht endet in einer Katastrophe. Entsetzt muss Byakuren erfahren, dass Soen gefallen ist und dass Samon selbst seinen besten Freund auf dem Schlachtfeld getötet hat. Verletzt und von seiner Trauer überwältigt, gibt es für ihn nur einen Weg, um seine Ehre wiederherzustellen, immerhin oblag es ihm den Prinzen mit seinem Leben zu beschützen – er soll Samon töten und seinen Freund rächen. Byakuren ist verzweifelt und er muss zwischen der Loyalität zu seinem eigenen Land und seiner Liebe zu Samon wählen… 


Der Manga „Blüten im Sand“ enthält zusätzlich die Kurzgeschichte „Nur noch wenige Sekunden bis zum Ende des Traums“ in dem Hazukis Klasse beschließt zum Schulfest ein traditionelles Café zu veranstalten. Zu diesem Zwack überlasst Hazukis Onkel der Klasse einige Sachen und Gegenstände aus seinem Antiquitätenladen, darunter auch ein alter Spiegel. Als Hazuki einen Blick in diesen wirft ist er nicht nur plötzlich in der Zeit der Samurai mitten in einem Bordell, sondern trifft dort auch auf Yuya, einen Klassenkameraden und Sandkastenfreund, der ebenfalls Teil seines Traumes ist. Hazuki muss erkennen, dass er Yuya mehr mag, als er dachte und beschließt ihm zumindest während seines merkwürdigen Traumes seiner Gefühle zu gestehen…


„Blüten im Sand“ stammt von der Mangaka Moka Azumi, die bereits die drei „Romance“-Mangas gezeichnet hat, die bei Carlsen erschienen sind. Mit „Blüten im Sand“ erschien ein aktuellerer Manga und auch dieses Mal bleibt die Künstlerin ihrer Vorliebe für historische Mangas treu und entführt den Leser in eine fiktive japanische Vergangenheit, zu einer Zeit, als es noch Samurai und Schlachten verfeindeter Clans gab. Die Geschichte ist interessant und fällt angenehm aus der Reihe, da sie zwar die typischen Boys Love Elemente und viel romantische Liebesgeschichte aufweist, jedoch eine recht interessante Rahmenhandlung besitzt. Wie realistisch und historisch korrekt die Geschichte wirklich ist, sei dahingestellt, doch dank der verfeindeten Clans und der Liebe zwischen zwei Feinden bietet sich Moka Azumi genug Spannungspotenzial, um eine interessante Geschichte zu erzählen. Teilweise verschenkt sie dieses Potenzial, da sie die Handlung zu schnell erzählt und viele Szenen und Geschehnisse zu kurz anreißt. Somit wirkt die Handlung recht oberflächlich, was schade ist. Hier hätte man viel mehr rausholen können, wenn man sich mehr Zeit gelassen hätte!
Die Charaktere sind leider recht stereotyp und lassen die Problematik des Feindbildes und der unmöglichen Liebe einfach zu schnell hinter sich. Da man von Samon zu wenig erfährt, wirkt sein Charakter ein wenig unausgegoren, da er sich recht schnell zu Byakuren bekennt, was ihn recht oberflächlich wirken lässt. Insgesamt wirkt „Blüten im Sand“ eher wie eine japanische „Romeo und Julia“- Version, ohne jedoch die dramatischen und interessanten Aspekte einer solchen Geschichte auszubauen.


Zeichnerisch ist „Blüten im Sand“ durchaus gut gelungen. Hin und wieder stimmt die Anatomie nicht und die Personen wirken seltsam. Dafür scheut sich Moka Azumi nicht auch Kampfszenen zu zeichnen, einen Kampf zu Pferde und bemüht sich um Dynamik und Action, was ihr durchaus gelingt.


Ingesamt ist „Blüten im Sand“ ein interessanter Boys Love Einzelband, der mit einer recht interessanten Geschichte aufwartet, die nicht dem normalen Klischee der High School Liebesgeschichten entspricht, Wer Moka Azumi, ihre Zeichnungen und ihre historischen Werke mag, sollte zugreifen…

 

Titel:

Blüten im Sand

Zeichner/ Autor:

Azumi Moka

Genre:

Drama, History

Verlag:

EMA, 2011

Preis:

6,50 Euro

ISBN:

978-3770473472

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