Captive Prince Vol. 2Um einen Krieg zwischen Vere und Akielos zu verhindern, ist Damen, hinter dem sich eigentlich Prinz Damanios von Akielos verbirgt, gezwungen mit Laurent, Veres Prinzen und Thronfolger zusammenzuarbeiten. Gemeinsam werden sie von Laurents Onkel an die südliche Grenze geschickt, um Vere gegen Eindringlinge zu verteidigen. Damen wird schnell klar, dass der gegenwärtige Regent in keiner Weise das Wohl seines Neffen im Sinn hat, als er das zusammengestoppelte Heer sieht, was man Laurent zur Seite stellt. Alles deutet darauf hin, dass Laurent auf dem Weg in den Süden getötet werden soll, was dem nahenden Krieg zwischen Akielos und Vere neue Nahrung geben würde. Somit beginnen Damen, der Krieger Jord und dessen Freund Orlant aus dem wilden Haufen eine Einheit zu formen, während Laurent alle Hände voll zu tun hat, die Intrigen seines Onkels abzuwehren und sich auf seine Art der Unterstützung der Nachbarländer zu versichern. In mehreren heimlichen Ausritten verlässt Laurent das Lager seiner Männern, stets in Begleitung von Damen, der dem Prinzen als Leibwächter zur Seite steht. Doch die Zeit drängt, denn auch Laurents Onkel verfügt über ein umfangreiches Netzwerk an Spionen und Gefolgsleuten und hat immer mehrere Pläne in petto, um seinem Neffen den Thron entreißen. Und inmitten all der harten Kämpfe, komplexen Intrigen und detaillierten Planungen kommen sich die beiden unweigerlich näher. Aus Respekt wird Freundschaft und letztendlich kann sich Damen der Anziehungskraft Laurents nicht mehr verwehren … „Captive Prince Vol. 2“ setzt dort an, wo Band 1 endete und führt die Geschichte um Damen und Laurent in gewohnter Qualität fort. S. U. Pacat gelingt es das Potenzial der Geschichte um ein Vielfaches zu steigern und den Vorgängerroman in vielfacher Hinsicht zu übertreffen. Die Geschichte besticht erneut durch komplexe Intrigen, doppelbödige Elemente und eine so vielschichtige Handlung, dass man wirklich konzentriert bei der Sache bleiben muss, um alle Andeutungen und Hinweise zu verstehen. Dabei werden auch offene Punkte vom ersten Band aufgegriffen oder einige Ereignisse präsentieren sich urplötzlich in einem neuen Licht, so dass die Geschichte immer logischer und in sich schlüssiger wird. Dadurch fesselt „Captive Prince“ von der ersten bis zur letzten Seite und es fällt schwer das Buch zur Seite zu legen. S. U Pacat baut einmal mehr auf eine intrigenreichen Geschichte, die dieses Mal auch von einigen Kampf – und Actionenszenen unterbrochen wird, da es erstmals auch zu Kämpfen und Schlachten kommt. Dadurch wirkt „Captive Prince Vol. 2“ wesentlich dynamischer und interessanter als Band 1, der sich vorwiegend im Palast abgespielt hat und wo Damens Spielwiese auf wenige Zimmer beschränkt war. Sicherlich gibt es auch in „Captive Prince Vol. 2“ viele Beschreibungen und Hintergrundinformationen (so erfährt man durch Damen endlich mehr über den Staatstreich seines Bruders und die Hintergründe zu seiner Degradierung zum Sklaven), aber es gibt auch mehr Action, so dass die Geschichte ausgewogener geworden ist.
Neben der komplexen Handlung können einmal mehr die Figuren überzeugen. Laurent
und Damen entwickeln sich im Laufe der Ereignisse weiter, und werden endlich
mehr als Kampfgefährten, die einander respektieren. Damen lernt im Laufe der
Zeit Laurent besser kennen und verstehen, und ist schon bald der einzige, der
sich dem Prinzen in den Weg stellt, wenn dessen Temperament einen Plan zunichte
machen könnte. Zudem vertieft sich sein Interesse an Laurent und es beginnt
seine eigenen Aktionen gegen Vere und das seines Landes in einem neuen Licht zu
betrachten. Natürlich kommen sich Damen und Laurent endlich näher, wenngleich von einer romantischen Liebesbeziehung keine Rede sein kann. Stattdessen bekommt man von S. U. Pacat eine sehr realistische und glaubwürdige Beziehung präsentiert, die im Grunde nicht gut enden kann – etwas, was beide Protagonisten wissen. Dennoch spürt man das Knistern zwischen Laurent und Damen, die Gefühle, die beide füreinander entwickeln und die in einer gemeinsamen Nacht enden. Auch die Nebenfiguren sind starke, in sich logisch handelnde Persönlichkeiten. S. U. Pacat führt eine Vielzahl interessanter Charaktere ein, wobei auch alte Bekannte einen kürzeren oder längeren Auftritt bekommen. Jord und Orlant, die Damen im Palast bewacht haben, nehmen einen größeren Part ein, während der 13-jährige Nicaise nur am Rand auftaucht. Mit Aimeric taucht eine neue Figur auf, die im Laufe der Handlung eine wichtige Rolle spielt und auch die Herrscher der Südreiche von Vere bekommen ein wenig mehr Gewichtung. Alles in allem geben sie Laurent und Damen einen passenden Rahmen, um sich zu entwickeln und die Geschichte voranzutreiben. Stilistisch ist auch der zweite Band von „Captive Prince“ gut gelungen und sehr mitreißend umgesetzt. S. U. Pacats Schreibstil ist sehr komplex, sie nutzt gerne ungewöhnliche Wörter und Beschreibungen, was von deutschen Lesern gute bis sehr gute Englischkenntnisse erfordert. Man muss durchaus konzentriert und dauerhaft bei der Sache sein, um die Geschichte zu genießen und die vielen kleinen Hints zu verstehen. Mit „Captive Prince Vol. 2“ schließt S. U. Pacat an den Erfolg ihres ersten Bandes an und führt die Geschichte um Laurent und Damen überzeugend und intrigenreich fort. Dank der komplexen Geschichte und der vielschichtigen Charaktere gehört „Captive Prince“ zur Zeit zu den besten Gay Fantasy Reihen, die es momentan gibt und es bleibt zu hoffen, dass nicht nur Band 3 schnellstmöglich erscheint (weil „Captive Prince Vol. 2“ mit einem Cliffhanger endet), sondern dass die Reihe so bald wie möglich auch in Deutschland erscheint. uneingeschränkt zu empfehlen.
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