Deadlock
 Fünfzehn 
Jahren Haft erwarten den ehemaligen Drogenfahnder Yuto Reinicks für ein 
Verbrechen, das er nicht begangen hat. Doch niemand glaubt daran, dass man ihm 
den Mord an seinem Partner und Freund untergeschoben hat. Seine Zukunft sieht 
düster aus, da bietet ihm das FBI einen Deal an – er soll auf eigenen Wunsch ins 
Shelger Gefängnis verlegt werden, eines der härtesten des Landes, und dort die 
Identität eines Terroristen aufdecken, der von dort aus seine Fäden zieht. Yuto 
ist einverstanden, erhofft er sich doch auf diesem Weg seine Freiheit und eine 
Möglichkeit seine Unschuld zu beweisen. 
  
In Shelger angekommen, muss er erkennen, dass das Gefängnis nicht umsonst einen 
rauen Ruf hat – Brutalität und Vergewaltigung stehen an der Tagesordnung, 
schwarze, weiße und lateinamerikanische Gangs haben das Sagen und wer sich nicht 
an die Regeln der Gangleader hält, hat schnell ein Messer im Rücken, oder 
schlimmeres. Yuto setzt alles daran, sich nicht unterkriegen zu lassen, kein 
Aufsehen zu erregen u nd 
die Männer zu beobachten, die als mögliche Terroristenführer in Frage kommen. 
Doch es ist gar nicht so einfach Informationen zu bekommen, wenn man sich gleich 
am ersten Tag einen der Anführer zum Feind macht. Da kann ihm auch sein 
Zellenkollege Dick Burnford wenig helfen, mit dem er sich nach udn nach 
anfreundet … 
  
Der Manga „Deadlock“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Saki Aida, die auch 
die Nachfolgeromane „Deadheat“ und „Deadshot“ verfasste. Die Bücher erschienen 
breits 2006, seit 2011 erscheint die Mangaumsetzung von Takashina Yuu bei Tokuma 
Shoten als Debüt der Zeichnerin. 
  
Die Geschichte ist spannend und erinnert ein wenig an „under Grand Hotel“, wobei 
hier der Schwerpunkt nicht auf den erotischen Szenen und den Liebesgeschichten 
zwischen den Insassen liegt, sondern klar auf dem Kriminalfall und den 
Problemen, die Yuto im Shelger Gefängnis hat. Für Boys Love Fans bedeutet dies, 
dass es (zumindest im ersten Band) keinerlei  
erotische Szenen gibt, noch nicht einmal Küsse oder Umarmungen. Saki Aida legt 
mehr Wert auf eine realistische Entwicklung der Beziehung der Charaktere und auf 
die Verhältnisse des Gefängnisses. Sicherlich ist die Szenerie des Mangas fernab 
der Realität, da die Wachmänner und das Gefängnispersonal einfach zu inaktiv 
wirken, doch wesentlich realistischer und nachvollziehbarer als bei „Under Grand 
Hotel“. Zudem sind die Rassentrennungen und die Probleme unter den 
unterschiedlichen Gruppierungen interessant und durchaus ausbaufähig. Hin und 
wieder wäre ein wenig mehr Action schön gewesen, da die Geschichte nach einigen 
Kapiteln an Schwung verliert, doch zum Ende hin wird es wieder spannend und 
macht Lust auf mehr. Auch wird Yutos Ermittlungen im Gefängnis zu wenig Platz 
geboten – man bekommt eher die Ergebnisse mit, als direkt bei seiner Arbeit 
involviert zu sein, was schade ist. Hier wurden die Schwerpunkte falsch gesetzt 
und zu sehr auf unwichtige Handlungsbögen eingegangen. 
  
Mit Yuto und Dock sind Saki Aida interessante, logisch handelnde Figuren 
gelungen, die gut zur Geschichte passen und mit ihren Hintergründen, ihrer Art 
und ihrer Denkweise neugierig machen. Gerade der undurchsichtige Dick, über 
dessen Vergangenheit nichts herauskommt, weckt beim
 Leser 
mit seiner teils abweisenden, teils freundlichen Art Neugierde. Man weiß weder, 
warum er im Gefängnis sitzt, noch wie lange. Einzig seine Freundschaft zum 
Anführer der schwarzen Gang Black Soldiers wird erwähnt, aber nicht sonderlich 
vertieft. Auch der sturköpfige und liebenswerte Yuto birgt noch das ein oder 
andere Geheimnis, insbesondere die Hintergründe zum Mord an seinem Partner 
bietet viel Platz für Storytwists und Wendungen. Leider bleiben die anderen 
Figuren verhältnismäßig blass und kommen kaum zum Tragen. Sicherlich liegt das 
auch daran, dass es viele Figuren gibt, die namentlich erwähnt und immer wieder 
eingebaut werden, dennoch wünscht man sich als Leser immer wieder mehr Tiefgang 
und Hintergründe. 
  
Zeichnerisch ist „Deadlock“ mehr als gelungen. Takashina Yuu hat einen sehr 
schönen, erwachsenen Stil, dessen Stärken sich besonders bei den 
unterschiedlichen Figuren zeigen. So können sowohl die Schwarzen und die 
Latainamerikaner, als auch die Eropäer und Asiaten überzeugen, da die Zeichnerin 
die typischen Merkmale der Völker gut in Szene setzen kann. Auch ältere 
Menschen, muskulöse Figuren und zierliche, feminine Charaktere stellen für 
Takashina Yuu kein Problem dar. Ihr Stil ist dynamisch, in sich stimmig und sehr 
routiniert, was man normalerweise von einem Debütanten nicht  
gewohnt ist. 
  
Mit „Deadlock“ legt Tokyopop einen sehr schönen, gut gezeichneten Boys Love 
Manga vor, der diese Bezeichnung zumindest beim ersten Band noch gar nicht 
verdient. Sicherlich werden BL Fans im Laufe der Geschichte auf ihre Kosten 
kommen, doch wirklich erotische Lektüre á la „Under Grand Hotel“ sollte man 
nicht erwarten. Saki Aida konzentriert sich mehr auf die Hintergründe der 
Figuren, Yutos Auftrag und die Unruhen zwischen den Gangs, als auf romantische 
Liebesgeschichten, auch wenn es hin und wieder Ansätze zwischen Yuto und Dick 
gibt. Dennoch lässt sich nicht sagen, wie weit die Beziehung zwischen den beiden 
reifen wird. Nichtsdestotrotz macht der Manga Spaß, da die Figuren 
interessant sind und die Zeichnungen überzeugen können. Wer Krimi, Suspense und 
Boys Love mag und wen realistische Figuren interessieren, sollte „Deadlock“ eine 
Chance geben. Es lohnt sich. 
  
  
    
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         Titel: 
       | 
      Deadlock | 
     
    
      | Zeichner/ Autor: | 
      Saki Aida / Yuh Takashina | 
     
    
      | Genre: | 
      Action, Mystery, Drama | 
     
    
      | Verlag: | 
      Tokyopop, 2013 | 
     
    
      | Preis: | 
      6,95 Euro | 
     
    
      | ISBN: | 
      978-3842009318 | 
     
    
      | Bestellen: | 
      
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 Bildcopyright: 
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