Guns and Swords
Der junge Offzier Isaac Morrison versucht seit Jahren mit mittelmäßigem Erfolg die Anerkennung und den Respekt seines Vaters zu erlangen. Als er der Aufgabe erhält Tristan, den Prinzen des Königreichs Érole auf einer Überfahrt zur Insel Ebla zu begleiten und zu beschützen, lernt er den Kommandanten Raidon Haynsworth kennen. Schnell muss er erkennen, dass Haynsworth äußerst streng, despotisch und unberechenbar ist. Zudem umgibt ihn eine merkwürdige Aura, die Isaac nicht deuten kann und die dafür sorgt, dass er mehr und mehr die Vertrauenswürdigkeit Haynsworth in Frage stellt. Seine Zweifel stoßen bei seinem Vater allerdings auf taube Ohren und Isaac ist gezwungen sich wohl oder übel selbst mit dem Problem zu beschäftigen. Zu allem Überfluss hat jedoch der Kommandant ein Auge auf Isaac geworfen. Bei einem gemeinsamen Dinner muss Isaac erfahren, dass Haynsworth kein Mensch ist und ihm Verletzungen und Attentate nichts anhaben können. Isaac ist entsetzt, vermag es jedoch nicht sich gegen Haynsworth Übermacht zu wehren, der den jungen Offizier auf seiner Seite haben will.
Noch bevor es dazu kommt, wird das Schiff, das vor der großen Überfahrt nach Ebla in einem kleinen Hafen angelegt hat, von Rebellen Eblas angegriffen. Diese versuchen Prinz Tristan zu töten, um das Königreich Érole endlich von Ebla zu vertreiben und die Insel zu befreien. Haynsworth gelingt es die Rebellen binnen kürzester Zeit auszuschalten; der Angriff endet in einem regelrechten Blutbad. Isaac wird klar, dass Haynsworth nicht nur unberechenbar, sondern auch unangreifbar ist, solang niemand weiß wer oder was der Mann eigentlich ist. Er beschließt auf Haynsworth Angebot, um herauszufinden, wer sich hinter dem Mann verbirgt und welche Ziele dieser eigentlich verfolgt. Doch damit scheint er einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, denn Haynsworth verlangt nicht nur absolute Loyalität, sondern auch Isaacs Körper…
„Guns and Swords“ stammt aus der Feder der deutschen Künstlerin Nina Nowacki, die bereits beim Fireangels Verlag und PAN Verlag kleinere Veröffentlichungen vorweisen kann, u.a. in
Form von den Illustrationen der Romane „in meiorem die gloraim“ und „Das Lied der Banshee“ oder der Teilnahme an Artbooks. Der vorliegende Manga ist ihr erster Comic und entführt die Leser in ein steampunkartiges Setting, das mit einer sehr komplexen und interessanten Story aufwartet. „Guns and Swords“ ist sehr realistisch und verzichtet vollkommen auf lustige oder aufheiternde Szenen, was auf keinen Fall schlecht ist. Comedy würde auch gar nicht zu der ernsten Geschichte passen, die von der Erzählweise her manchmal eher an frankobelgische Comics erinnert. Nina Nowacki gelingt es eine überzeugende Geschichte zu erzählen, die Lust auf mehr macht, ist doch der erste Band eher der Auftakt einer langen Reihe, die mit vielen politischen Geheimnisse und Intrigen begeistern könnte. Die Grundlagen sind definitiv vorhanden und das macht „Guns and Swords“ zu einem sehr stimmungsvollen und ungewöhnlichen Werk, dass von den gängigen Boys Love Werken abweicht. Schade ist lediglich, dass bisher nur ein Band vorliegt. Ich hoffe sehr, dass bald eine Fortsetzung ansteht, verdient hat es die Reihe auf jeden Fall.
Auch die Charaktere sind erfrischend neu, fallen nicht in das übliche Schema und sind jeder für sich eigenständige Persönlichkeiten. Sowohl Isaac, als auch Haynsworth haben ihre kleinen Geheimnisse und Beweggründe. Besonders Isaac ist nicht wie die üblichen Helden, sondern eher ein Antiheld, da er weder strahlend noch wunderschön ist. Doch das macht ihn sehr greifbar und nachvollziehbar. Die Geschichte lebt durch die Charaktere und die realistische Umsetzung.
Nicht nur die Geschichte ist sehr ernst und realitätsnah umgesetzt, glücklicherweise steuern auch die Zeichnungen Nina Nowackis komplett gegen die üblichen Manganormen. Die Künstlerin hat einen sehr erwachsenen, skizzenhaften Zeichenstil, der unheimlich dynamisch und lebendig wirkt. Teilweise stimmen die Proportionen nicht ganz, besonders in den späteren Kapiteln schleichen sich immer öfter
Fehler ein. Auch die Hintergründe werden spärlicher und der Einsatz der Rasterfolie ein wenig unordentlicher. Man merkt deutlich, dass die Zeit gefehlt hat, was schade ist, da „Guns and Swords“ ein wirklich guter Comic ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Folgebände sorgfältiger und mit mehr Zeit gezeichnet werden.
Insgesamt ist „Guns and Swords“ jedem Fan realistischer Comics und erwachsener Storys zu empfehlen. Er ist spannend, tiefgründig und weicht ganz klar von den üblichen Klischees ab, etwas was dem deutschen Boys Love Markt schon seit einer Weile gefehlt hat! Wer schon immer nach einer ernsten und realistischen Boys Love – Mangareihe gesucht hat, sollte sich „Guns and Swords“ nicht entgehen lassen. Es lohnt sich!
Like a Dream bedankt sich bei "Comicstars" für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Titel:
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Guns and Swords |
Zeichner/ Autor: |
Nina Nowacki |
Genre: |
History, Mystery, Drama |
Verlag: |
Comicstars, 2011 |
Preis: |
6,99 Euro |
ISBN: |
978-3426530047 |
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von Comicstars, 2011, Nina Nowacki.
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