Heart Stop
Der
junge Keiichi arbeitet in einem Café, in dem in regelmäßigen Abständen die
Bilder eines jungen Künstlers ausgestellt werden. Er selbst mag die Bilder, auch
wenn er den Maler nicht kennt. Das ändert sich schlagartig, als er eines Tages
seine Bushaltestelle verpasst und nach Hause laufen muss. Auf dem Weg wird er
von einem Stalker verfolgt, doch noch bevor er den Mann zur Rede stellen kann,
läuft dieser davon. Am Folgetag muss Keiichi feststellen, dass der nächtliche
Verfolger und der Künstler ein und dieselbe Person sind. Michiyuki, der Kunst
studiert, verfolgt keine bösen Absichten, sondern wollte Keiichi lediglich
sicher nach Hause bringen. Die beiden lernen sich näher kennen und schnell wird
klar, dass der junge Student in Keiichi verliebt ist. Als Michiyukis Freund
Zama, dessen Wohnung mit seinen Skulpturen zustellt, ist der junge Künstler
gezwungen, sich anderweitig nach einer Übernachtungsmöglichkeit umzusehen.
Keiichi bietet ihm ein Plätzchen an und die beiden
kommen
sich näher und werden schließlich ein Paar. Doch die eigentlichen Probleme
kommen erst, denn urplötzlich taucht erneut ein Stalker auf, der es auf Keiichi
abgesehen hat. Dummerweise ist dessen Chef Oshima derjenige, dem sich Keiichi
anvertraut und dieser möchte seinem Angestellten nur helfen, indem er ihn immer
wieder nach Hause bringt oder Keiichi bei sich übernachten lässt. Auf Michiyuki
wirkt dies jedoch vollkommen anders und schon bald verdächtigt er Keiichi ihn zu
betrügen …
Mit
„Heart Stop“ legt Tokyopop einen Manga der beliebten Künstlerin Aoi Kujyo vor,
die in Japan bereits etliche Boys Love Mangas herausgebracht hat. Die Geschichte
bietet leider wenig Neues und ist vorhersehbar, sobald man die erst Seiten
gelesen hat. Diese sind zudem ein wenig verwirrend und wirken ein wenig
unzusammenhängend, da gerade das Kennenlernen und die weiteren Treffen von
Keiichi und Michiyuki so kurz angerissen und nur in wenigen Panelen
dargestellt werden, dass man fast ein wenig den Überblick verliert. Teilweise
wechseln die Szenen binnen weniger Seiten, was nicht unbedingt dazu beiträgt die
Figuren besser kennen zu lernen. Hier wäre es schöner gewesen, wenn die
Künstlerin der Geschichte und den Figuren mehr Zeit gegeben hätte, sich zu
entwickeln. So wirken die einzelnen Handlungsböden und Szenen leider ein wenig
gestelzt und unnatürlich, insbesondere die Art wie die beiden Protagonisten
zusammenkommen. Durch die rasche Erzählweise bleiben die Figuren sehr blass
und werden nur oberflächlich vorgestellt. Man lernt weder Michiyuki, noch
Keiichi oder die anderen Charaktere wirklich kennen, so dass man keinerlei
Bindung zu ihnen aufbauen kann. Es scheint, als hätte die Mangaka ihnen
keinerlei Hintergrund gegeben, mit dem man den Figuren mehr Tiefe hätte geben
können. Der Leser kann sich nicht mit ihnen identifizieren und so plätschert der
gesamte Manga an einem vorüber, ohne dass er tiefere Eindrücke hinterlässt.
Dafür ist Aoi Kujyos Zeichenstil sehr schön, solide und in sich stimmig. Die
Figuren wirken erwachsen und sind gut in Szene gesetzt. Auch Hintergründe,
Frauen und dynamische Perspektiven sind kein Problem und machen „Heart Stop“
wenigstens optisch zu einem soliden Boys Love Manga, auch wenn man erotische
Szenen vergeblich sucht, da Aoi Kujyo immer vorher ausblendet und den Rest der
Fantasie der Leser überlässt.
Alles in
allem ist „Heart Stop“ ein durchwachsenes Werk, das lediglich mit guten
Zeichnungen punkten kann. Es ist schade, dass sowohl die Charaktere, als auch
die Geschichte nicht überzeugen kennen, da beiden zu wenig Platz zum Entfalten
geboten wird. Wer alltägliche Geschichten mag und nicht viel Wert auf
Charakterentwicklung legt, kann einen Blick riskieren, alle anderen sollten sich
eher nach anderen Mangas auf dem deutschen Markt umsehen …
Titel:
|
Heart Stop |
Zeichner/
Autor: |
Aoi Kujyo |
Genre: |
Romance, Comedy |
Verlag: |
Tokyopop, 2013 |
Preis: |
6,95 Euro |
ISBN: |
978-3842006539 |
Bestellen: |
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von Tokyopop und Aoi Kujyo.
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