Hero Heel
Minami
ist Jungschauspieler und wartet auf seine erste große Rolle und damit den großen
Durchbruch. Als ihm die Hauptrolle in einer Science- Fiction- Kinderfernsehserie
angeboten wird, nimmt er nur auf Anraten seines Agenten hin an. Minami wollte
eigentlich eine Charakterrolle spielen, doch da sich keinerlei Angebote
einfinden, beschließt er für ein Jahr an der Produktion teilzunehmen und den
Helden der Serie zu spielen. Bei der ersten Pressekonferenz trifft er auf seine
Filmkollegen, allen voran den zynischen Sawada, der die Rolle des Bösewichts übernehmen
soll. Dieser hält nicht viel von Minami, der nur halbherzig bei der Sache ist
und auch kurze Zeit nach Beginn der Dreharbeiten nicht mit ganzem Herzen an der
Fernsehserie mitwirkt, findet Minami doch solche Actionserien selbst ein wenig lächerlich.
Doch schon
bald, muss Minami feststellen, dass ihm die Arbeit mehr abverlangt, als er
gedacht hat und angestachelt von Sawadas Kommentaren und Blicken, beginnt Minami
sich immer mehr in die Rolle des Helden hinein zu versetzen. Tatsächlich
gelingt es ihm sich zu steigern und er wird fester Teil des Teams. Als er sich
bei Sawada nach einem anstrengenden Drehtag bedanken will, erwischt er diesen in
einer äußerst prekären Situation- beim Kuss
mit einem anderen Mann. Die Erkenntnis, dass Sawada schwul ist, erschüttert
Minami, gleichzeitig ist er jedoch von seinem Schauspielkollegen fasziniert, der
sich nicht darum kümmert, dass er in flagranti erwischt wurde. Minamis Gedanken
beginnen immer mehr um Sawada zu kreisen und schon bald fällt auch Sawada die
offensichtliche Neugier Minamis auf.
Als Sawada den verdutzen jungen Mann küsst, um Minamis Neugier zu stillen, ahnt
er nicht, dass er auf diesem Wege erst recht Minamis Interesse an sich selbst
steigert. Denn nach und nach verfällt Minami dem Charme Sawadas immer mehr,
obgleich dieser keinerlei Interesse an seinem Kollegen hat.
Die Story von "Hero Heel" klingt recht stereotyp. Ein junger
(unschuldiger) Mann, der keinerlei Interesse an Schwulen hat, lernt einen Mann
kennen und muss sich eingestehen doch nicht so heterosexuell zu sein, wie
gedacht. Dennoch ist der Manga ein gelungenes Werk Makoto Tatenos und weiß
durchaus mit interessanten Handlungsbögen zu trumpfen. Besonders der Dreh der
Actionserie, die einen größeren Teil des Mangas einnimmt, ist
abwechslungsreich, interessant und gut in Szene gesetzt. Der
Mangaka gelingt es so, in eine recht unspektakuläre Handlung mit Actionszenen
und interessanten Charakteren und Kostümen zu spicken, die das Ganze ein wenig
aufpeppen, besonders weil der Leser die Handlung der Actionserie parallel noch
mitbekommt und verfolgen kann.
Die
Zeichnungen sind sehr solide und weisen einen hohen Standart auf. Man merkt
deutlich, dass das Werk neueren Datums ist, da sich Makoto Tateno seit ihrem
Erstling sehr gesteigert hat. Gleichzeitig sind auch die erotischen Szenen etwas
expliziter und ästhetischer, sind generell stimmungsvoller in Szene gesetzt.
Lediglich das stereotype Aussehen der Charaktere stört ein wenig, besonders da
Sawadas Partner immer hellhaarig sind und sich auch sonst diese Personen kaum
voneinander unterscheiden lassen. Zeitweise wirken die Nebencharaktere auch
etwas schludrig, aber das verringert in keiner Weise das Lesevergnügen.
Fans der
Zeichner und generell Fans des Yaoi-Genres, sollten einen Blick riskieren und
sich "Hero Heel" durchlesen. Die Zeichnungen sind solide, die Handlung
interessant und auch wenn alles vom Grundschema her nichts Neues bietet,
verspricht es doch kurzweiliges Lesevergnügen.
Titel:
|
Hero Heel |
Zeichner/ Autor: |
Makoto Tateno |
Genre: |
Alltag, Action |
Verlag: |
Ehapa/EMA, 2008 |
Preis: |
6,50 Euro |
ISBN: |
978-3770469369 |
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Bildcopyright:
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unterliegen dem Copyright von Ehapa/EMA, 2008,Makoto Tateno.
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