Hungry Hearts Vol. 5

 

Die fünfte Ausgabe der Schwarzen Turm Verlages ist dieses Mal endlich rein einem Genre gewidmet – in diesem Fall gilt die Aufmerksamkeit Boys Love. Da der Manga im Herbst 2010 erschien drehen sich zudem alle sechs Mangas um Halloween bzw. gruselige Geschichten.


Den Beginn macht die Geschichte Jack O. von Queenstardust in der es um die alte irische Legende des Jack O geht, den Geist von Halloween, der einstmals den Teufel ausgetrickst hat und deswegen nach dem Tode bis ans Ende aller Zeiten mit einem Stück Kohle auf Erden wandern darf.. Doch manchmal scheint der Teufel nicht so nachtragen zu sein…
„Wenn es Frösche regnet“ von Stefanie Krüger ist eine chaotische Comedy Geschichte, in der Kai Shibane an Halloween ein seltsamer Typ im Froschkostüm vor die Füße fällt und zu allem Überfluss behauptet, dass das Schicksal sie zusammen geführt hat.
Der sehr dynamische Manga „Haunted“ stammt von Wopanda und erzählt die Geschichte des Pärchens Matt und Nate, die über Nacht in dem alten Haus des geheimnisvollen van Lohs übernachten, der vor vielen Jahrzehnte lebte und damals junge Männer verführte und in seine Gewalt zwang. Matt und Nate müssen bald herausfinden, dass an dieser Legend mehr dran ist, als sie gedacht haben. In dem Manga „Just a Story“ trifft sich eine Gruppe Jugendlicher zu einer Halloweenparty im Park. Der Neuling Ben hat ein Auge auf den Studenten Ewan geworfen und um ihn für sich zu gewinnen erzählt er eine Gruselgeschichte über das nahegelegene Gewächshaus. „Licht an“ von Ultraviolett spielt in einem Museum, in dem der Nachtwächter Bekanntschaft mit einer lebendigen Mumie macht, die aus einem ewig währenden Schlaf erwacht ist. Die letzte Geschichte „Trick and Treat“ entführt den Leser in den Halloweenabend eines jungen Mannes, der es sich mit einem Porno bequem macht. Als er mittendrin einschläft sieht er sich urplötzlich an Stelle der weiblichen Darstellerin des Filmes und darf sich den Avancen eines Vampirs erwehren.


„Hungry Hearts Vol. 5” ist eine schöne Sammlung verschiedener Kurzgeschichten, die qualitativ recht hochwertig sind und die Thematik Halloween komplett unterschiedlich umsetzen. Besonders gut ist die Kurzgeschichte „Haunted“ gelungen, da der Manga sowohl stilistisch individuell und sehr dynamisch gezeichnet ist, als auch eine wirklich unheimliche Handlung hat. Wopanda gelingt es als Einzige eine wirklich gruselige Atmosphäre zu erschaffen. Auch das Werk von nore („Just a Story“) weist einen ungewöhnlichen Zeichenstil aus, da er sehr realistisch gehalten ist. Insgesamt gehen die Kurzmangas stilistisch weit auseinander, doch dieses Mal ist die Mischung durchaus gelungen (im Gegensatz zu „Hungry Hearts Vol. 4). Auch sind die Geschichten spannend, gut durchdacht und basieren teilweise sogar auf alten Legenden und Sagen.

Den Abschluss des Mangas macht wie immer eine kleine schwarz/weiß gehaltene Illustrationsgalerie, die sehr schöne Bilder umfasst. Erneut kann man nur bedauern, dass die Zeichnungen nicht farbig sind.


Insgesamt ist die fünfte Ausgabe besser gelungen, als all die Vorgängeranthologien der Reihe, da man sich erstmals auf ein Genre beschränkt und nicht Girls Love, Boys Love und normale Love-Stories miteinander vermixt. Dadurch kann dieses Mal jeder Boys Love Fan bedenkenlos zugreifen und insofern man deutsche Künstler mag und gerne Kurzgeschichten liest, sollte man sich diese Anthologie nicht entgehen lassen! Die deutschen Künstler befinden sich unterdessen auf einem qualitativ hochwertigen Niveau und verdienen mehr als nur einen flüchtigen Blick, insbesondere da die Geschichten mitunter wesentlich besser und tiefgründiger sind, als so manch japanischer Kurzmanga. Zu empfehlen…

 

"Like a Dream" bedankt sich beim Schwarzen Turm Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

 

Titel:

Hungry Hearts Vol. 5

Zeichner/ Autor:

div. Künstler

Genre:

Mystery, Halloween, Grusel

Verlag:

Schwarzer Turm, 2010

Preis:

6,50 Euro

ISBN:

978-3934167537

Bestellen:

Amazon oder Freibeutershop

 

Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans unterliegen dem Copyright von der Künstler, Schwarzer Turm, 2010.