Junjo Romantica
Dem
hohen Erfolg des bisher 10-bändigen Mangas „Junjo Romantica“ von Shungiku
Nakamura ist es zu verdanken, dass 2008 eine gleichnamige Animeserie von Studio
DEEN produziert wurde. Seit April 2008 wird die Serie wöchentlich in Japan
ausgestrahlt, insgesamt sollen 24 Folgen erscheinen.
Misaki Takahashi hat sich ein Ziel in seinem jungen Leben gesetzt- er will auf
die Uni gehen, die sein Bruder Takahiro Takahashi immer besuchen wollte. Als
ihre Eltern starben, hat sich Takahiro dafür entschieden sich um Misaki zu kümmern,
anstatt zu studieren und somit möchte Misaki nun den Traum seines Bruders fortführen
und dort studieren gehen. Jedoch sind seine Noten alles andere als ausreichend,
um an dieser Uni angenommen zu werden und so beginnt er bei Takahiros bestem
Freund Akihito Usami Nachhilfe zu nehmen. Der exzentrische Autor stellt sich
jedoch nicht als das heraus, was sich Misaki erhofft hat, so auch von Usami
verfasste Romane mit homoerotischem und teils pornographischem Inhalt. Schnell
wird Misaki bewusst, dass diese Romane nicht nur pervers sind, sondern auch noch
seinen Bruder Takahiro umschreiben und nicht einmal ein anderer Name benutzt
wurde. Entrüstet stellt er Usami zur Rede, jedoch lässt sich der Autor nicht
so leicht von dem Jungen beeindrucken- im Gegenteil.
Misaki erfährt, dass Usami eigentlich in seinen Bruder verliebt ist, jedoch nie
etwas diesbezüglich ihm gegenüber geäußert hat.
Als Takahiro Misaki und seinem besten Freund seine zukünftige Verlobte
vorstellt, zehrt Misaki Usami mit sich und beginnt für den Autor zu weinen.
Dieser unerwartete Gefühlsausbruch berührt Usami und fortan beginnt er sich
mehr und mehr für Misaki zu interessieren, der dem Autor kaum etwas entgegen
setzen kann. Besonders als Takahiro versetzt wird, Misaki beginnt zu studieren
und fortan bei Usami leben darf…
Parallel zu diesem Handlungsbogen läuft wie im Manga die Story „Junjo
Egoist“, die von Akihitos Freund und und Assistenzprofessor Hiroki Kamijo
handelt. Hiroki ist schon immer in Usami verliebt gewesen, doch dieser hat seine
Gefühle nie erwidert. Der junge Mann flüchtet vor seinem Freund und lernt
dabei Nowaki Kusama, der deutlich Interesse an Hiroki zeigt. Er bittet den
verdutzten Mann um Nachhilfe und nimmt sich vor dessen Herz für sich zu
gewinnen…
Junjo Romantica ist eine typische Shonen-Ai Serie. Die Charaktere sind recht
stereotyp, das Hauptaugenmerk liegt auf der Beziehung der Personen
untereinander, sowie die Entwicklung,
die ihre Liebe durchlaufen muss. Zum größten Teil ist die Reihe humoristisch,
teilweise ziemlich überzogen dargestellt. Es wird sehr viel mit SDs und
Gag-Einlagen gearbeitet, die bunten knalligen Farben tun ihr übriges dazu bei.
Junjo Romantica soll wie der Manga einfach nur lustig sein, sich teilweise
selbst nicht ernst nehmen und Spaß machen. Die Charaktere und Geschichten sind
wie im Manga, und auch das design hält sich sehr nahe an die
Originalzeichnungen von Shungiku Nakamura, wenngleich die gröbsten
Zeichenfehler ausgebessert wurden. Im Vergleich zum Manga ist der Anime auch
wesentlich abgeschwächter. Die erotischen Szenen wurden soweit entschärft,
dass man nichts mehr sieht und nur vage erahnen kann, was die Protagonisten
machen. Wer die Mangas nicht kennt, wird es in solchen Szenen schwer
haben, herauszufinden, was genau eigentlich passiert, und ob die Charaktere
wirklich miteinander schlafen. Somit ist die Serie auch für Jüngere geeignet,
da wirklich nichts zu erkennen ist.
Die Animationen sind solide, teilweise etwas zu hektisch und bunt und mit der
Zeit geht einem die laute Stimme Misakis auf die Nerven. Die Hintergrundmusik
und der Soundtrack ist passend, aber nichts besonderes, es plätschert dahin,
wie die Handlung auch.
Die Anime- Umsetzung ist nicht unbedingt jedem zu empfehlen. Fans von Junjo
Romantica wird der Anime etwas zu seicht sein, immerhin lebt der Manga doch
ziemlich von den erotischen Szenen; wer ernstere und handlungsschwerere Animes
und Serien mag, ist hier definitiv falsch und sollte sich vielleicht „Ai no
Kusabi“ zu Gemüte führen. „Junjo Romantica“ ist eher was für Fans, die
seichte Kost, Comedy oder einfach nur eine Serie, wo man rein gar nicht
mitdenken muss, mögen. Für Zwischendurch ganz nett, aber die Serie droht zu
langweilen, ähnlich wie „Gakuen Heaven“ es getan hat.
Zur Zeit ist die Serie noch nicht für ein westliches Release angekündigt, doch
ich zweifle nicht daran, dass sie zumindest in den USA im Laufe des Jahres angekündigt
wird…
Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von Studio DEEN, Shungiku Nakamura.
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