Kigurumi Planet
Der
Student Daisuke Narumi lebt ein überschaubares, einfaches Leben. Die einzigen
Höhepunkte erlebt er innerhalb der Geografie AG der Uni, die von Professor
Arakawa geleitet wird. Dieser glaubt fest an die Existenz eines unterirdischen
Volkes und so machen sich Daisuke und die übrigen Mitglieder der AG regelmäßig
auf die Suche nach unterirdischem Leben.
Mit der zweibändigen Mangareihe „Kigurumi Planet“ legt Carlsen eine weitere Kurzserie von Ellie Mamahara vor, deren Manga „Das wunderbare Leben des Sumito Kayashima“ bereits im Herbst 2013 in Deutschland erschienen ist. Allerdings geht die Mangaka dieses Mal andere Wege und präsentiert ein chaotisches, comedy-lastiges Werk, das nicht nur optisch ungewöhnlich daher kommt.
Die Geschichte mutet seltsam an und ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig.
Nicht jeder mag rosa Riesenhasen bzw. Männer in Kigurumi-Kostümen, insbesondere
wenn man aus Deutschland kommt und die Hintergründe der Anzüge nicht so wirklich
kennt. Dass es sich dabei um Darsteller handelt, die in Ganzkörperanzügen Comic-
und Spielfiguren darstellen und auf Messen, Veranstaltungen und Events Auftritte
hinlegen, klingt bizarr und fremdartig.
Die Charaktere sind, wie bereits erwähnt gewöhnungsbedürftig, chaotisch und sehr mangahaft. Daisuke ist nur schwer nachvollziehbar, da es dem Leser schwer fällt seine Gefühle für Arita zu verstehen. Dabei ist Ellie Mamaharas Grundidee eine Liebesgeschichte zu erzählen, bei dem einer der Charaktere nicht weiß, wie der andere aussieht, gar nicht mal so uninteressant. Leider verkommen die guten Ansätze dank der Comedy und der Tatsache, dass weder Daisuke noch Arita wirklich lebendig wirken. Gerade Letzterer ist dank des Bunny-Kostüms kaum ernst zu nehmen.
Die Zeichnungen bei „Kigurumi Planet“ wirken sehr steif und kantig. Ellie Mamahara hat einen gewöhnungsbedürftigen Stil, bei dem zumeist die Anatomie nicht 100%ig stimmt oder die Gliedmaßen zu groß wirken. Während die Kigurumi Figuren sehr weich und rund dargestellt sind, sind die Zeichnungen der Menschen sehr starr, undynamisch und perspektivlos. Dadurch mangelt es „Kigurumi Planet“ an Tiefe und optisch reizvollen Panelen. Alles wirkt platt und langweilig, weswegen auch die Action Szenen nicht überzeugen können.
„Kigurumi Planet“ ist am ehesten für Fans von Ellie Mamahara geeignet oder für
all diejenigen, die chaotische Comedy-Mangas wie „Gravitation“ mögen. Der Boys
Love Anteil hält sich in Grenzen, weswegen „Kigurumi Planet“ etwas nur bedingt
für Liebhaber des Genres ist. Wer ernste, realistische und dramatische
Thematiken sucht, ist bei diesem Manga eh an der falschen Adresse und sollte
einen weiten Bogen um „Kigurumi Planet“ machen. Wer lustige, ungewöhnliche und
bizarre Geschichten und Charaktere mag und sich nicht an Ellie Mamaharas steifen
Zeichenstil stört, kann gerne einen Blick riskieren.
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