Kings Game
Um
das Bündnis zweier Königreiche zu vertiefen, wird der hübsche Renge in das
Nachbarreich geschickt und soll dort von nun an sein Leben fristen. Im Grunde
ist er nicht mehr als eine Geisel, doch um seinem älteren Bruder und König
eine Hilfe zu sein, bietet er sich freiwillig für diese Mission an. Als Renge
an den fremden Königshof gebracht wird lernt er Ohga kennen, der sein Land mit
strenger Hand und eiserner Kontrolle führt. Bekannt dafür kalt und grausam zu
sein, muss auch Renge schon zu Beginn am eigenen Leib erfahren, zu was Ohga
alles fähig ist. Er schneidet ihm nicht nur die Haare ab, sondern schlägt ihn
auch vor dem versammelten Hofstaat. Für Renge eine klare Herausforderung und
sofort bietet er dem König die Stirn, gleich wie gefährlich der Mann sein
kann. Einzig Mizuchi, Bruder Ohgas und Zweitgeborener des Reiches wird für
Renge ein Freund und Vertrauter. Als Renge in der ersten Nacht von einem
Unbekannten im Schlaf geküsst wird, macht er sich auf die Suche nach dem Mann,
muss jedoch feststellen, dass sich keiner in seiner Nähe aufgehalten wird.
Lediglich Ohga schließt er von Anfang an aus seinen Überlegungen aus, kann er
sich den kalten Mann doch nicht so zärtlich und liebevoll vorstellen.
Renge gewöhnt
sich nach und nach an sein neues Leben, doch als Mizuchi für sein eigenmächtiges
Handeln gegen den Piraten Kulon bestraft werden soll, stellt sich Renge zwischen
Ohga und seinen Bruder und wird schließlich von Ohga selbst verletzt. In der
folgenden Nacht muss sich Renge wohl
eingestehen, dass der sanfte Unbekannte durchaus der König selbst war und erst
jetzt beginnen die Probleme. Renge will Ohga keinen Glauben schenken, dass
Mizuchi ein Verräter ist, der sich des Thrones bemächtigen will, zudem hegt er
Gefühle für den König selbst, weigert sich jedoch Ohgas grausame Natur zu
akzeptieren…
Neben der eigentlichen Story „King vs. Prinz“ enthält der Manga noch zwei
Kurzgeschichten. Die Geschichte „Sechster Prinz vs. Dritter Prinz“ greift
die Geschichte von Airi und Homura auf, beides Brüder von Ohga. Airi und Homura
stehen sich schon seit ihrer Kinderzeit sehr nahe. Airi war oft und lange krank,
Homura besuchte ihn und gab ihm den Mut gegen seine Krankheit zu kämpfen. Jahre
später sind die beiden ein Paar, doch Homura sieht in ihm immer noch den
kranken Jungen und kann sich nicht mit dem Gedanken anfreunden mit Airi intimer
zu werden. Als Homura von seinem Bruder Ryuga erfährt, auf welche Art sich Männer
lieben, ist er nicht nur entsetzt und verschreckt, er beendet auch aus Angst die
Beziehung zu Airi. Doch so schnell kann er dann doch nicht von Airi loskommen…
Die zweite Kurzgeschichte „Pirate’s Game: Pirat vs. Fünfter Prinz“ greift
den in der Hauptgeschichte erwähnten Piraten Kulon auf. Yuri, der fünfte Prinz
an Ohgas Hof ist seinen Aufpassern davongelaufen, da er das höfische Leben
nicht mehr ertragen kann. Auf seiner Flucht läuft er einem Offizier in die
Arme, der ihm hilft. Kurz darauf erwacht Yuri an Bord eines Schiffes und muss
erkennen, dass er sich auf einem Piratenschiff befindet und der Offizier niemand
anderes als der Pirat Kulon ist. Zunächst von der Crew bedroht, macht ihn Kulon
schließlich zu seiner „Frau“, was Yuri zwar vor der Mannschaft rettet, ihn
jedoch in die Situation versetzt Kulons sexuelle Wünsche zu erfüllen. Dass
dieser gar kein wirkliches Interesse an ihm zu haben scheint, ermöglicht Yuri
zum ersten Mal in seinem Leben eine ungeahnte Freiheit und nachdem ihn die Männer
an Bord akzeptiert haben, will Yuri gar nicht mehr an Land zurück…
Ryo Takagis „King’s Game“ steht dem Manga „Prince’s Game“ in nichts
nach. Während bereits in letztgenanntem Werk verschiedene Prinzen mit Männern
kapitelweise verkuppelt werden, kann zumindest „King’s Game“ vier Kapitel
lang mit einer etwas längeren Handlung aufwarten, auch wenn hierbei sicherlich
nicht so viel passiert. Nach dem altbewehrten Schema finden die beiden
ungleichen Männer zueinander und selbst das politische „Drumherum“ wirkt
ein wenig unausgegoren, da es letztendlich doch nur dem Zusammenführen von
Renge und Ohga dient. Auch die beiden zusätzlichen Kurzgeschichten laufen nach
diesem Prinzip ab, was den Manga fast schon ein wenig eintönig macht.
Allerdings bin ich der Meinung, dass „Prince’s Game“ zuerst hätte veröffentlicht
werden sollen, da dieser Manga von der Geschichte her vor den Ereignissen des
Comics „King’s Game“ angesiedelt ist.
Die
Zeichnungen sind hübsch anzusehen, besonders Gesichter, Augen und Haare
liebevoll ausgearbeitet. Jedoch stimmt oftmals die Anatomie fast gar nicht,
besonders die langen Oberkörper fallen negativ auf. Zudem sind mir einige
Charaktere fast zu jung geraten, da besonders Yuri zu kindlich geworden ist.
Hintergründe findet man selten und zumeist wirken die Charaktere zu steif und
unbeweglich.
Wer Comedy mag und sich an einer seichten, kurzweiligen Geschichte nicht stört,
kann mit „King’s Game“ nichts falsch machen. BL-Fans werden allein schon
wegen den hübschen Kerlen und den soliden Zeichnungen zuschlagen. Alle anderen,
sollten vorher einen Blick hineinwerfen und sich bewusst sein, dass Ryo Takagi
am meisten durch schräge Comedy und Charaktere bekannt ist...
Titel:
|
King's Game |
Zeichner/ Autor: |
Ryo Takagi |
Genre: |
Fantasy, Comedy |
Verlag: |
EMA, 2009 |
Preis: |
7,50 Euro |
ISBN: |
978-3-7704-6943-7 |
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Bildcopyright:
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unterliegen dem Copyright von EMA, Ryo Takagi.
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