Lemon Law 2Die zweite Ausgabe der „Lemon Law“ erschien auf der Leipziger Buchmesse 2009 und stellt den Zusammenschluss der „Lime Law“ mit der „Lemon Law“ dar. Dementsprechend kann man in diesem Band auch etwas leichtere Geschichten finden, die nicht dem Hardcore Bereich zuzuordnen sind, da diese ursprünglich für die dritte „Lime Law“- Ausgabe geplant waren.
Die erste Geschichte „Carved in Stone“ stammt von der Künstlerin Astasia und erzählt die Geschichte geht es um den jungen Damien, der mit seinem Onkel Astair ein Haus auf einer einsamen Insel bezieht. Nachdem der junge Manns eine Familie verloren hat, ist sein Onkel die einzige Familie, die er hat, doch gerade Astair will sich Damien nicht öffnen, weiß er doch genau von dem, was dieser getan hat. Einzig und allein dem Meer kann er sich anvertrauen… „Carved in Stone“ besticht durch einen eleganten Stil und eine wunderschöne Linienführung. Leider stimmen etliche Proportionen nicht, Gesichter und Profile wirken verzogen und Köpfe sind sehr oft zu gewaltig für die zierlichen Körper. Die Hintergründe passen zur durchaus verträumten Handlung und Astaria gelingt es eine ganz eigene, verträumte Geschichte zu erzählen, die von Damian und dem Meer selbst handelt. „Ai no Jihaku“ von Lisa Santrau ist der zweite Kurzmanga in der Anthologie und eine leichte, niedliche Shonen-Ai Geschichte über den jungen Künstler Muraki, der in einem wahren Schaffenstief steckt und keinerlei Gefühl mehr in Bilder bannen kann. Als er bei einer Kunstausstellung das Bild eines Mädchens sieht, ist er sofort begeistert und lernt kurz darauf den Künstler Kazu kennen. Er beschließt sich von ihm helfen zu lassen und will somit endlich aus seiner Krise kommen. Dabei kommen sich die Beiden natürlich näher. „Ai no Jihaku“ ist ein sehr niedlicher und romantischer Manga, der nicht mit Klischee geizt, aber dennoch nicht gänzlich langweilig daherkommt. Er passt zwar nicht 100%ig in die Anthologie, da er über einen Kuss nicht hinauskommt, aber ist dennoch eine kurzweilige, schön gemachte Lektüre. Die Zeichnungen sind sehr schön geworden, federleicht und es gibt kaum etwas zu bemängeln, so dass mir dieses Werk fast am Besten gefällt. Der Kurzmanga „Ungestellt“ ist eine Zusammenarbeit der Künstler Tina Anderson, die für die Story verantwortlich ist und Niki Smith, die den Manga illustrierte. Was passiert, wenn während einer kurzen Zugfahrt ein vollkommen Fremder ein Bild von dir macht? Und was kann sich aus diesem Zusammentreffen noch entwickeln? „Ungestellt“ ist ein wirklich guter Kurzmanga, der mich sowohl vom Inhalt, auch von der Dialogwahl her überrascht hat. Obwohl bildlich gesehen recht wenig passiert (die Szenarie in der U-Bahn bleibt ja immer gleich), schafft es Niki Smith die Geschichte vortrefflich in Szene zu setzen und die eigentlich simple Geschichte dank der vielen Perspektivwechsel spannend rüberzubringen. Das Ende ist ebenso passend, wie der Verlauf der Geschichte und der Stil ist herrlich anders und fernab des üblichen Einheitsbreis. Die folgenden Seiten nimmt der Manga „Postboy“ von Angelika Prantl ein, die mit diesem Werk den 2. Platz des Yayuco Wettbewerbes 2007 gewann. Als Postbote hat man es nicht leicht, besonders wenn man einen Brief an jemanden überbringen muss, der eindeutig ein wenig seltsam ist… „Postboy“ ist nicht unbedingt mein Fall gewesen, da die Zeichnungen recht fehlerbehaftet sind und die Story ein wenig seltsam wirkt. Den letzten
Manga in der Antholgie zeichnete Conny „Chiwa“ Brodtbeck. Sie entschied sich
für einen Furry-Manga mit dem Titel „Sphinx“.
Ein Sphinx nähert sich eines Tages der Herde eines jungen Hirten und nachdem
der junge Mann die Bestie erfolgreich vertrieben hat, kommt das Wesen immer öfters.
Nach einiger Zeit lernen sich die beiden ungleichen Männer kennen und während
ihrer Gespräche kommen sich die beiden unweigerlich näher. Als der junge Hirte
die Sphinx schließlich in seiner Höhle besucht und sogar mit Essen versorgt,
beginnt der Sphinx schon bald Interesse an dem jungen Mann zu hegen. Abgerundet wird die Anthologie von zwei Kurzgeschichten der Autorin Anne Delseit. „Schlussstriche und Teufelskreise“ erzählt die Geschichte des jungen Mannes Johannes, dessen ehemaliger Liebhaber nach über zwei Jahren plötzlich wieder vor der Tür steht und beide in ein leidenschaftliches Spiel verfallen. Dabei hat Johannes endlich die Trennung überwunden und ist in einer festen Beziehung… „Das Pfauenauge“ schlägt in eine ganz andere Richtung und ist eher im Science-Fiction Bereich auf einer Raumstation angesiedelt. David ist Mechaniker und lebt ein eintöniges, tristes Leben, in dem nahezu jede Minute schon im Vorfeld festgelegt ist und einem bestimmten Tagesablauf folgt. Als David nach einem Unfall auf der Krankenstation zu sich kommt lernt er den Arzt Aaron kennen. Mit diesem beginnt er eine kurze Affäre und entdeckt bei dem Mann ein Tattoo in Form einer Pfauenfeder. Was hat es mit diesem Zeichen auf sich? Beide Geschichten sind insgesamt nicht schlecht, dennoch entsprechen sie nicht ganz dem Potential, das Anne Delseit hat. Im Vergleich zu ihrem Roman sind die Geschichten sogar etwas flach und langatmig, besonders „Das Pfauenauge“ zieht sich in die Länge ohne einen nennenswerten Höhepunkt zu liefern. Gerade diese Kurzgeschichte ist mit ihren knapp 25 Seiten zu lang geraten, während „Schlussstriche und Teufelskreise“ zwar eine interessante Ausgangssituation bietet, jedoch ein wenig konfus geschrieben erscheint. Beide Geschichten wurden illustriert; „Das Pfauenauge“ enthält mehrere Bilder der Zeichnerin Slipped Dee, „Schlussstriche und Teufelskreise“ wurde von Sie illustriert.
Like a Dream bedankt sich beim Fireangels Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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