Lilientod- RosenkönigZwei Jahre sind nach den Geschehnissen in „Lilientod“ vergangen und Arin Hohenreigen ist unterdessen König des Landes Bellilior geworden. Valthior steht ihm als Berater treu zur Seite und auch im privaten sind die beiden unzertrennlich. Doch obwohl die damaligen Affären abgeschlossen sind und sich Arins Vater hinter Schloss und Riegel befindet, haben sie eine Menge neuer Probleme zu bewältigen. Allen voran die Revolution im Nachbarland Roswingen, die in einen Bürgerkrieg ausartete, mit dem Ergebnis, dass das Volk Roswingens den König vertrieb und mit ihm alle Adeligen des Landes. Nun fürchtet die Aristokratie Belliliors und mit ihnen der Rat, dass die revolutionären Gedanken ebenfalls in ihrem Land Fuß fassen und sie sich bald ebenfalls dem Volk gegenüber sehen. Doch Arin vertraut seinem Volk, dass dank einiger neuer Gesetze wesentlich freier ist. Sie lieben ihren König lieben und unterstützen ihn. Doch leider ist der Rat nicht gänzlich auf seiner Seite und gerade die jüngeren Mitglieder des Rates plädieren darauf, nicht nur in das Kriegsgeschehen einzugreifen, sondern dem Adel wieder mehr Rechte zuzusichern. Arins erbittertster Gegner ist hierbei Edrond von Denlingen, der gute Aussichten darauf hat Hoak Vreudfeldens Stelle als neuer Vorsitzender des Rates zu erhalten, denn ausgerechnet in dieser Zeit des Wandels steht eine neue Abstimmung des Rates bevor. Vreudfelden darf von Rechtswegen her nicht mehr gewählt werden und Arin weiß, wie schwierig es sein wird, wenn Denlingens Einfluss und Macht wächst. Ausgerechnet
in dieser Zeit taucht ein Flüchtling aus Roswingen auf und bittet um Asyl. Es
handelt sich hierbei um König Haim, den gestürzten und verfolgten König und
Arin, der den charismatischen Mann noch aus seiner Kinderzeit kennt, gewährt
ihm Schutz. Auch der Rat stimmt dafür, dass Haim Zuflucht erhält, nachdem
dieser versichert hat keinerlei Absichten zu hegen sein Land zurückzuerobern.
Lediglich Valthior ist nicht glücklich mit der Entscheidung Arins, wittert er
doch Gefahr, die von Haim ausgeht. Doch ausgerechnet jetzt droht das Band
zwischen ihm und Arin zu zerreißen, denn urplötzlich ist dieser fast nur noch
in Haims Nähe und Valthior beginnt schließlich nachzuforschen, was der verstoßene
König wirklich plant. Er spioniert ihm nach und entdeckt schon bald, dass
dieser sich mit Denlingen trifft. Entschlossen will er mit Arin reden und diesen
vor Haim warnen, doch ihr Gespräch entwickelt sich schnell zum Streit, da Arin
seinem Freund nicht glauben will. Enttäuscht und verletzt beschließt Valthior
auf eigene Faust nach Beweisen zu suchen und verlässt heimlich das Schloss.
Die Protagonisten sind sehr gut in Szene gesetzt, der Leser kann jedes Motiv und die Beweggründe nachvollziehen und das zeigt sich auch in den Dialogen, die nicht aufgesetzt oder künstlich wirken. Das umfassende Intrigen- und Politspiel, dem zumindest Arin fast ohnmächtig gegenüber steht, zeugt von sehr viel Arbeit, die in die Geschichte gesteckt wurde. Allerdings ist gerade Arin manchmal zu schwach, gibt zu leicht nach und wirkt als einziger ein wenig seltsam, da er zu leicht in die Fallen tappt, die ihm gestellt werden (er ist immerhin König!). Die Zeichnungen sind leider der Schwachpunkt des Mangas. Martina Peters hat sich zeichnerisch zwar gesteigert, doch passen sie in ihrer Einfachheit fast gar nicht mehr zu dieser komplexen Geschichte. Die Bilder sind nach wie vor eher schlicht gehalten, gleich wenn es mehr Details gibt, was die Haare und die Kleidung betrifft. Besonders Hintergründe sind eher Mangelware und manchmal fehlt die nötige Stimmung und die Atmosphäre, die die Story unterstützen sollte. Schön ist es, dass sich Martina Peters um Dynamik bemüht, die sich daran zeigt, dass sie verschiedene Blickwinkel nutzt, um das Auge nicht zu langweilen. Leider schwächelt die Zeichnerin hier bei der Anatomie und den Proportionen; gerade die Profile sind manchmal sehr verzeichnet.
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