Lily 03-Der Spinnendämon

Seitdem Tatamis Eltern bei einem Feuer ums Leben gekommen ist, lebt sie als Waise in dem kleinen Turm in den Bergen. Da das Dorf jedoch von einem Spinnendämon bedroht wird und man eine junge Frau opfern will, um die Gefahr abzuwenden, wird Tatami ausgewählt, da sie keinerlei Verwandten mehr hat. Resigniert beugt sich das junge Mädchen ihrem Schicksal. Lediglich ihr Verlobter Toushi will Tatami vor der Opferung beschützen und steckt ihr heimlich ein Messer zu.

Doch in der Höhle des vermeintlichen Dämons, trifft Tatami nicht auf ein schreckliches Ungeheuer, sondern auf eine wunderschöne Frau. Sie ist weder an einem solchen Opfer noch an dem Dorf interessiert, doch gänzlich will sie die junge Frau nicht von sich stoßen. Sie verführt Tatami, die sich nach einer Weile auf das ungewohnte Spiel einlässt und erkennt, dass die Spinnenfrau alles andere als gefährlich für sie ist. Nachdem sie eine Nacht miteinander verbracht haben, ist Tatami glücklich, hat sie sich doch in das Wesen verliebt. Doch genau in diesem Moment taucht Toushi auf, um seine Verlobte zu retten…

Neben der Hauptgeschichte gibt es noch einen zweiseitigen, farbigen SD Comic über die Maskottchen des Fireangel Verlages, der sehr niedlich ist.

„Der Spinnendämon“ ist der Titel der dritte Ausgabe der „Lily“- Reihe der Fireangel Verlages und stammt aus der Feder eines männlichen Künstlers - Christian Pick ist sowohl für die Story, als auch für die Geschichte verantwortlich. Die Handlung des Kurzmangas ist sehr knapp bemessen und bietet wenig Höhepunkte und Charakterentwicklung, da kaum Platz für mehr Details vorhanden ist. Es ist schade, dass die Kurzgeschichte lediglich knapp 20 Seiten umfasst, so dass das Lesevergnügen nur wenig Zeit in Anspruch nimmt. Dafür bekommt man einige Farbseiten präsentiert und das Heftchen ist auf Hochglanzpapier gedruckt.
Die Zeichnungen des Künstlers sind sehr kantig und nicht unbedingt jedermanns Geschmack, da man insgesamt weniger den typische Mangastil präsentiert bekommt. Die Gesichter wirken teilweise verzeichnet und schief, man findet nicht die typischen schönen Mangafiguren und auch auf Rasterfolie wird fast vollständig verzichtet. Zudem hat Christian Pick eine sehr harte Strichführung, die sich durch kräftige Outlines und viele schwarze Flächen dominiert wird.
Das hat durchaus seinen Reiz, wirkt an einigen Stellen jedoch unsicher, da dem Künstler teilweise die Sicherheit in seinem eigenen Stil zu fehlen scheint. Dafür sind die Hintergründe gut gelungen und teilweise gibt es einige interessante Perspektiven, die jedoch wenig Dynamik in die Geschichte bringen. Die Farbseiten und das Cover sind sehr schön und stimmungsvoll und definitiv das beste an „Lily 3“

Insgesamt ist „Lily 3 – Der Spinnendämon“ nur bedingt empfehlenswert. Die Geschichte ist einfach zu kurz, die Zeichnungen sind gewöhnungsbedürftig und der Liebesgeschichte wird definitiv zu wenig Platz eingeräumt. Grundsätzlich hätte man da viel mehr machen können. Es ist schade, dass man die Grundidee nicht auf mehr Seiten angelegt hat, denn kaum ist man in der Geschichte, ist diese auch schon wieder beendet. Dafür kostet das Heftchen nur 3,50 Euro, ist damit also sehr günstig.

Trotz allem sollte man im Vorfeld einen Blick riskieren, da nicht jedem der Zeichenstil zusagen dürfte. Wer Girls Love Fan ist, sollte sich „Lily 3“ dennoch nicht entgehen lassen, da immer noch sehr schwierig ist überhaupt Mangas und Comics zu finden, die in dieses Genre fallen. Alle anderen sollten sich mit dem Stil Christian Picks anfreunden können, um „Der Spinnendämon“ zu mögen…

Like a Dream bedankt sich beim "Fireangels Verlag" für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans unterliegen dem Copyright von Fireangels Verlag und Christian Pick.