![]() |
||||||||||||||||||
![]() |
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Losing Neverland
Die Geschichte spielt in einem fiktiven England des 19. Jahrhunderts. Der 14-jährige Lauri ist ein Stricher, der von seinem Vater regelmäßig auf die Straße geschickt wird um anzuschaffen. Zeitgleich scheut er sich nicht davor den Jungen selbst zu misshandeln oder sein Leben im Alkohol zu ertränken. Lauri selbst ist gefangen in einer Welt aus Hass, Gewalt und Angst. Nachdem mit seiner Mutter der einzige Mensch starb, der ihm Liebe und Geborgenheit gegeben hat, ist aus dem sonst so fröhlichen Kind ein trauriger und zerstörter Junge geworden, unfähig sich zu wehren, oder sich vor seinem Vater zu schützen. Doch
dann taucht der vierjährige Timmy auf und beginnt das Leben Lauris
durcheinander zu bringen. Zufällig begegnet Lauri dem Kind, als dieser seine
Schwester Coline in einer Menschenmenge aus den Augen verloren Der 2. Band erhält zudem noch zwei Sondergeschichten, in der Welt von Losing Neverland. Ebenso bieten beide Bände zwei farbige Ausklappposter, einiges an Infomaterial und zusätzlichen Gimmicks rund um LN.
Insgesamt
ist Losing Neverland ein interessanter, wenngleich ungewöhnlicher Manga. Es fällt
schwer sich hundertprozentig in dieses Werk hineinzudenken, da es mir persönlich
besonders schwer fällt das fiktive England nachzuvollziehen. Die Mischung aus
altem historischen London und Gothic/Visual Kei ist nicht unbedingt etwas, was
ich bevorzugen würde, besonders da ich historische Mangas und Geschichten mag,
insofern sie realistisch gehalten sein. Die unmäßigen Rüschen, das
rauschenden Kleider, die Die
Geschichte entwickelt sich langsam und ist absichtlich fast schon extrem
klischeehaft aufgebaut. Sicherlich soll dies die Situation des Hauptcharakters
unterstreichen, doch manchmal entfährt dem Leser ein Seufzen, wenn Lauri schon
wieder etwas schlechtes erlebt. Dabei geht die Autorin alle Punkte einer solchen
Geschichte durch- traumatische Erlebnisse, Tod der Mutter, Vergewaltigung,
Misshandlung durch den Vater etc. Selbst als Timmy auftaucht kommt kaum etwas
mehr Spannung in die Geschichte herein und die ewigen Tiefschläge gegen Lauri
gehen mit der Zeit doch ein wenig auf die Nerven. Dementsprechend stagniert
sowohl die Charakterentwicklung, als auch die Handlung, doch vielleicht
versprechen die weiteren Bände endlich Abhilfe. Sicherlich ist der Hintergrund
sehr ernst und im Grunde ist die Idee etwas gegen Shotacon auszurichten nicht
schlecht, doch der Manga selbst verhindert es Ernst genommen zu werden. Das
liegt in meinen Augen zum größten Teil an dem kruden Mix aus Historie/England
und Gothic Lolita, der dem Manga jegliche Grundlage raubt und ihn seltsam
inkonsistent wirken lässt. Vielleicht wäre es besser gewesen eine solche
Geschichte in einem realen
Für die Idee und den Grundgedanken kann ich ohne jeden Zweifel mein Lob aussprechen und ich finde es toll, dass man auf diese Art und Weise gegen Shotacon vorgehen will, doch leider ist die Ausführung nur minder gut gelungen. Wer offen für ungewöhnliche Mangas ist und wen Gothic Lolita nicht stört, der sollte sich den Manga mal ansehen und reinlesen. Jeder der realistische Sachen vorzieht oder Wert auf historische Begebenheiten legt, sollte sich nach anderen Werken umschauen, die sich ebenfalls mit der Thematik Kindesmissbrauch beschäftigen. Insgesamt empfehle ich vor dem Kauf unbedingt reinzulesen, er dürfte nicht jedem gefallen...
Like a Dream bedankt sich beim "Butter and Cream Verlag" für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Bildcopyright: Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans unterliegen dem Copyright von Butter and Cream, Fahr Sindram. |
![]() |
|||||||||||||||
![]() |