Love my Life

"Love my Life" von Ebine Yamaji erschien ursprünglich im Magazin "Feel Young" und wurde 2001 als Taschenbuch herausgebracht. Der Einzelband war recht erfolgreich und die Geschichte um Eri und Ichiko zog einen Realfilm nach sich, der 2007 erfolgreich in Japan auf DVD erschien.

Ichiko Izumiya studiert Literatur und Sprachwissenschaften und lebt mit ihrem Vater zusammen, der ein recht bekannter Übersetzer englischer Literatur ist. Ihre Mutter starb bereits vor sieben Jahren, war ein Model und später eine Designerin, die Ichiko sehr bewunderte. Seit Ichiko mit der 3 Jahre älteren Frau Eri Joujima zusammen ist, ist sie glücklich und geniest ihre Beziehung, gleich wenn sie diese geheim halten. Dennoch entschließt sich Ichiko irgendwann ihrem Vater davon zu erzählen und schließlich stellt sie Eri als ihre Partnerin vor. Zu Beginn schockiert, offenbart ihr Vater Hosei ihr schließlich, dass ihre Mutter lesbisch war, er selbst ebenfalls homosexuell ist und sogar einen Freund hat. Ichiko ist entsetzt und es fällt ihr schwer diesen Aspekt zu akzeptieren, auch als sie von ihrem Vater versichert bekommt, dass sie trotz Heirat und Tochter nicht unglücklich waren. Als Ichiko mit dem festen Freund ihres Vaters spricht, kommt sie zu dem Entschluss, dass es besser ist, sich nicht zu weit vorzuwagen, und ihren Vater so zu akzeptieren wie er ist.

Es folgen einige alltägliche Probleme für die beiden Frauen, die er zu überwinden gilt. Angefangen bei Take, Ichikos bestem schwulen Freund, der einfach keinen Partner finden kann, bis hin zu eine jungen Frau, die Ichiko in dem Plattenladen in dem sie arbeitet trifft und schließlich anspricht. Als es zu einem Kuss zwischen den beiden kommt, beginnen Schamgefühle Ichiko zu plagen, bis sie es schließlich ihrer Partnerin gesteht.

Doch auch für Eri scheint das Leben nicht nur positiv zu verlaufen. Ihr Vater ist Jurist, ebenso ihr Bruder und er traut Eriko nicht zu, dass sie das Studium schafft und später ihr Staatsexamen besteht. Eri gesteht ihrer Freundin, dass sie das Studium nur deswegen begonnen hat, um ihrem Vater zu beweisen, dass er sie unterschätzt und sie durchaus in der Lage ist, mit ihnen mitzuhalten. Ichiko kann sie nicht verstehen, doch sie unterstützt ihre Freundin. Auch als sie Eri entschließt Ichiko solange nicht mehr zu sehen, bis sie die Prüfungen bestanden hat, um in Ruhe lernen zu können...

Hält die Beziehung zwischen Ichiko und Eri eine solch lange Zeit durch? Können die beiden Frauen trotzdem zusammen sein, auch wenn Eri sich für fast ein Jahr zurückzieht? Welche Ziele hat Ichiko in ihrem Leben und ist überhaupt Platz für ihre Liebe?

"Love my Life" ist ein ungewöhnlicher, sehr stiller Manga. Das merkt man an den Zeichnungen und an der Art, wie die Geschichte erzählt wird. Im Mittelpunkt steht dabei Ichiko, die beständig ihre Gedanken und Gefühle dem Leser übermittelt und ihn in ihre Welt führt. Die Geschichte behandelt alltägliche Probleme, angefangen vom Coming-Out bis hin zum Leistungsdruck der japanischen Gesellschaft und Diskriminierung.
Die Zeichnungen sind klar und einfach gehalten. Es gibt keine Schnörkel, keine Effektrasterfolie und kaum Hintergründe. Die Geschichte steht im Vordergrund, die Gefühle und die Gespräche zwischen die Charakteren. Dementsprechend textlastig ist der Manga, bei dem die Figuren eher eine Nebenrolle einnehmen. Oftmals sind ganze Panele leer, die Künstlerin legt mehr Wert auf das Motto: "Weniger ist manchmal mehr". Der Manga ist eigen, kaum zu vergleichen mit bekannten Werken und wirklich nur interessant für Leute, die solchen Werken offen gegenüber stehen. Man sollte keine Mangakunst erwarten, der Manga an sich, ist ein Kunstwerk in sich, das nur wenigen wirklich zusagen dürfte.
Leider ist der Manga bisher nur in japanisch erhältlich, eine Veröffentlichung in den USA und Deutschland ist eher unwahrscheinlich. Wer dennoch wissen will, was Eri und Ichiko erleben und wie die Geschichte ausgeht, sollte sich nach dem Realfilm "Love my Life" umsehen, der seit einiger Zeit im Handel erhältlich ist.

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