Monster Master

Als Kanames Vater plötzlich stirbt, ist der Junge ganz alleine. Zwar taucht seine Mutter auf und erklärt sich bereit ihn zu sich zu nehmen, doch Kaname sträubt sich davor in seiner neuen Familie das fünfte Rad am Wagen zu werden. Passenderweise tauchen der gutaussehende Sena und sein Sekretär Chikage auf und offenbaren Kaname, dass er im Testament seines Vaters als neuer Adoptivvater aufgeführt ist und vorhat den Jungen zu sich zu nehmen. Kaname willigt ein und zieht zu den beiden Männern. Schnell wird klar, dass die beiden nicht nur wohlhabend, sondern auch erfolgreich sein. Darüber hinaus fühlt er sich von Sena angezogen, der seine Gefühle auch zu erwidern scheint. Als die beiden sich schließlich näher kommen und miteinander schlafen, steht für Sena fest, dass dies eine einmalige Angelegenheit ist, will er Kaname doch adoptieren und ihm ein guter Vater sein. Dass dieser diesen Entschluss nicht unterstützen will, ist klar und so beginnt für Kaname ein langer Kampf, um die Liebe Senas …

„Monster Master“ ist ein Einzelband der beliebten Mangaka Ryo Takagi und gehört thematisch zu ihrem Erfolgsmanga „Kire Papa“. Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, wenngleich sie ein wenig an den Haaren herbei gezogen wirkt. Das bedingt während der Handlung auch einige Logiklöcher oder Ungereimtheiten, die man einfach hinnehmen muss. Das sorgt dafür, dass es schwer fällt „Monster Master“ ernst zu nehmen und richtig zu genießen. Zudem wirkt er durch Senas Zögern künstlich in die Länge gezogen, da sich die beiden Protagonisten von Anfang an lieben (und es auch wissen) und mit Chikage bereits eine Lösung für das Testament existiert. Zwar gibt Ryo Takagi eine Auflösung, warum Sena so lange zögert, doch irgendwie wirkt diese aufgesetzt. Andererseits musste man die Handlung ja strecken, um einen ganzen Band füllen zu können, was leider auf Kosten von Logik und Spannung geht.
Auch die Charaktere sind stereotyp und bieten wenig Neues. Sowohl Kaname, der zumindest zu Beginn ein wenig rebellischer ist, als auch Sena entsprechen dem typischen Seme / Uke – Schema. Interessante und ungewöhnliche Charakterzüge sucht man leider vergeblich.

Zeichnerisch bietet Ryo Takagi gewohnte Qualität, wenngleich ihr Stil Geschmackssache ist. Die Zeichnungen sind detailverliebt und aufwendig. Insbesondere die Gesichter sind gelungen und sehr schön anzusehen. Man merkt deutlich, dass die Zeichnerin hübsche Jungs und Männer mag, da Panele mit Gesichtern oder Profilen den Manga dominieren, was der Geschichte spürbar den Schwung nimmt.. Zwar gibt es auch Ganzkörperansichten, doch hier fallen die anatomischen Fehler in Takagis Stil nur allzu deutlich auf: unendlich lange Oberkörper, spindeldürre Arme und Beine. Damit wirken auch Perspektiven und dynamische Szenen einfach nur falsch, ebenso die vielen erotischen Sequenzen, da hier die Natürlichkeit fehlt. Sie wirken stellenweise hölzern, fast schon bizarr.

All das macht „Monster Master“ zu einem mittelmäßigen Werk, das eher für Fans der Künstlerin geeignet ist oder für Boys Love Leser, die wirklich alles sammeln, was sich auf dem deutschen Markt tummelt. Der Manga bietet kaum etwas Neues, ist klischeehaft und unlogisch. Auch die Zeichnungen können nicht überzeugen, da man Ryo Takagis Stil wirklich mögen muss. Wer Ryo Takagis Mangas mag, sollte einen Blick riskieren, allen anderen rate ich eher von diesem Einzelband ab.

 

Titel:

Monster Master
Zeichner/ Autor: Ryo Takagi
Genre: Alltag, Romance
Verlag: EMA, 2013
Preis: 7,00 Euro
ISBN: 978-3770479047
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Bildcopyright:
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