Paradox-
Mein Geheimnis
Der
16-jährige Shota Sezaki hat eine ganz besondere Gabe- er kann direkt in die
Herzen der Menschen blicken und sieht das wahre Wesen eines jeden. Dies
offenbart sich ihm als eine Art Geist, der über den Menschen schwebt und mit
ihnen verbunden ist. Shota selbst ist alles andere als glücklich mit seiner Fähigkeit,
doch es fällt ihm schwer etwas dagegen zu unternehmen. Lediglich sein bester
Freund Yuichi Mashita weiß von seiner Begabung und er war es auch, der den
Begriff Paradox für diese Geister erfunden hat. Dabei ist Yuichi der Einzige,
der kein Paradox besitzt, da er sich stets genauso gibt, wie er ist und nicht lügen
kann.
Doch so sehr sich Shota gegen seine Begabung sträubt und so missmutig er sich
auch gibt, er hat das Herz am rechten Fleck und scheut sich nicht denjenigen zu
helfen, die sich in Not befinden oder denen es schlecht geht. Im ersten Kapitel
hat die Musterschülerin Azusa Machimura ein ernsthaftes Problem mit ihrer
Familie und dem Druck, unter dem sie leidet. Shota sieht ihr
Paradox nicht nur mit einer Maske, es bittet ihn sogar um Hilfe. Noch bevor er
überhaupt helfen kann, überschlagen sich die Ereignisse. Ihr Lehrer, der Azusa
erst vor kurzem bei einem Betrugsversuch während einer Prüfung erwischt hat,
ist verschwunden und wird schon bald tot aufgefunden. Urplötzlich wird Azusa
von ihren Schulfreunden bedrängt und nur Shota vermag es ihrer Seele wirklich
zu helfen. Im zweiten Kapitel trifft Shota auf den fröhlichen, offenen Jungen
Keisuke Hashimoto, der jedoch nicht das ist, was er zu sein scheint. Keisuke
besitzt nicht nur einen Paradox, sondern drei und nach einem Zwischenfall
erwachen die anderen Seelen seiner gespaltenen Persönlichkeit. Während Yuichi
nichts mitbekommt und von dem plötzlichen Sinneswandel überrascht ist,
versucht Shota erneut zu helfen.
Auch in den folgenden Kapiteln ist Shota immer gezwungen den Menschen zu helfen,
deren Probleme er direkt mitbekommt. Sei es nun ein schwuler Junge, der seine
weibliche Seite zu unterdrücken versucht oder ein stilles Mädchen, das sich
nach Aufmerksamkeit sehnt, Shota ist bereit allen so gut es geht zur
Seite zu stehen. Dass er dabei mit seinem Paradox eins werden muss und zum
ersten Mal seine stoische, ruhige Maske ablegt, ist nur der Anfang einer steten
Veränderung in dem Jungen…
„Paradox- Mein Geheimnis“ ist eine nette Story für zwischendurch, die eine
sehr schöne Grundhandlung aufweist. Die Idee, die Seelen eines Menschen für
den Hauptcharakter sichtbar zu machen, ist sehr schön und bietet viele Möglichkeiten
interessante Kurzgeschichten zu gestalten. Leider verleiht das dem Manga einen
gewissen Episodencharakter, was einen roten Faden vermissen lässt. Es bleibt
nur zu hoffen, dass die folgenden Bände ein wenig mehr Tiefgang entwickeln und
sich die Geschichte besonders in Hinsicht auf Yuichi und seinen nicht existenten
Paradox noch ein wenig dramatisiert. Momentan sind die Einzelstories ja ganz
nett, aber man erwartet eben ein wenig mehr.
Die
Zeichnungen sind sehr hübsch und niedlich geraten- ein typischer Shojostil.
Nao Hatoya hat einen sehr gefälligen Stil, gleich wenn Hintergründe Mangelware
sind. Dafür versteht sie es die Gefühle der Charaktere zu vermitteln, ein
Grund weswegen sich der Manga sehr flott und schnell liest.
Insgesamt ist „Paradox“ ein gelungener Shojomanga, mit einer sehr schönen
Hintergrundgeschichte, die viel Potential und Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Einige seichte Boys Love- Andeutungen finden sich sicherlich darin, immerhin ist
Satoshi in Yuichi verliebt, doch das ist nur ein Nebenstrang der Haupterzählung,
was den Manga auch für Leute interessant macht, die mit Boys Love nichts
anfangen können.
Wirkliche
Romantik darf man auch nicht erwarten, aber wer bei Mangas einer Mischung aus
Mystery, seichter Action und Comedy nicht abgeneigt ist, sollte einen Blick in
„Paradox“ werfen. Es lohnt sicht.
Titel:
|
Paradox-
Mein Geheimnis
|
Zeichner/
Autor:
|
Nao
Hatoya
|
Genre:
|
Comedy,
Mystery, Schule
|
Verlag:
|
EMA,
2009
|
Preis:
|
6,00
Euro
|
ISBN:
|
978-3770470983
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Bestellen:
|
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von EMA und Nao Hatoya
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