Parodie der Liebe

Nach dem Tod seiner Schwester lebt der Highschool- Schüler Aoto mit seinem Schwager Takashi zusammen. Dieser möchte, nachdem er seine Frau nicht glücklich machen konnte, zumindest Aoto ein sorgenfreies Leben ermöglichen, da der Junge Vollwaise ist und niemanden mehr hat, der sich um ihn kümmern könnte. Aoto ist zwar dankbar, hat jedoch mit einem Problem zu kämpfen, das er Takashi nicht erzählen kann – er ist in seinen Schwager verliebt und das seitdem dieser mit seiner Schwester zusammengekommen ist. Als Takashi für mehrere tage auf Geschäftsreise muss, bittet dieser seinen Freund Masayuki sich um Aoto zu kümmern. Zu Aotos Entsetzen entdeckt Masayuki ziemlich schnell, was wirklich in dem Highschool Schüler vor sich geht, was Masayukis Interesse weckt. Er beginnt sich in Aoto zu verlieben und taucht immer wieder in dessen Nähe auf. Aoto ist anfangs nur genervt und kann mit dem wesentlich älteren Mann nicht viel anfangen, der so schamlos all seine Geheimnisse aufgedeckt hat. Dennoch kommen sich die beiden näher und Masayuki versichert ihm, dass er nicht mit Aoto spielt.
Als Takashi das Angebot erhält in Los Angeles zu arbeiten, beschließt er mit Aoto dorthin zu ziehen, immerhin wollte Aoto schon immer im Ausland arbeiten. Aoto ist überrascht und erzählt Masayuki von den Plänen seines Bruders. Doch anstatt Aoto davon abzuhalten nach L.A. zu gehen, beglückwünscht ihn Masayuki, was Aoto vollkommen durcheinander bringt. Spielt Masayuki doch nur mit ihm? Und was empfindet er selbst gegenüber Masayuki?

In die Kurzgeschichte „Ich seh nur dich“ geht es um Aotos besten Freund Akira, der aufgrund seines Äußeren zumeist für einen Rowdy und Schläger gehalten wird und deswegen immer wieder von Gangs und anderen Männern zu Kämpfen herausgefordert wird. Dass er meistens gewinnt, liegt daran, dass Akira unglaublich stark ist. Auch Yoo muss das erkennen, als er Akira herausfordert und haushoch unterliegt. Als sich Akira anschließend um Yoos Verletzungen kümmert, erkennt dieser, dass Akira nicht wirklich der Schläger ist, für den er ihn gehalten hat und freundet sich mit ihm an…

„Parodie der Liebe“ von Rie Honjoh ist ein typischer Boys Love Manga aus ihrer Feder. Er ist ähnlich gestrickt, wie ihre bereits in Deutschland veröffentlichen Mangas und enthält dieselben Protagonisten, die man aus ihren Oneshots kennt. Dementsprechend austauschbar sind die Geschichten und die Charaktere. Die Handlung ist nicht wirklich ausgefeilt oder bietet viel Neues – Rie Honjoh versteht sich eher darauf die üblichen Klischees zu bedienen. Dazu gehören natürlich auch die entsprechenden erotischen Szenen, an denen es auch in „Parodie der Liebe“ nicht mangelt. Da sie es explizit mag, ist eine Altersfreigabe „ab 18“ auf jeden Fall angebracht.
Die Zeichnungen sind schön anzusehen. Rie Honjoh hat einen sauberen, sicheren Strich und weiß genau, wie sie ihre Charaktere in Szene setzen kann. Leider unterschieden sich ihre Protagonisten bis auf die Haare kaum voneinander. Es fehlt die Varietät, oftmals sehen die Charaktere aus, wie die Figuren ihrer anderen Mangas.

Insgesamt ist „Parodie der Liebe“ nur etwas für Hardcore Fans von Rie Honjoh oder Boys Love Fans, die eher die härtere Gangart bevorzugen. Wer viel Sex mag, wird bei den Werken der Künstlerin nie falsch liegen. Wer jedoch eine gute Story und interessante Charaktere sucht, die ein wenig abseits der üblichen Klischees liegen, wird mit „Parodie der Liebe“ nicht glücklich werden, denn leider ist auch dieser Manga zu austauschbar mit ihren anderen Werken.

Titel:

Parodie der Liebe
Zeichner/ Autor: Rie Honjoh
Genre: Alltag, Yaoi
Verlag: Tokyopop, 2011
Preis: 6,95 Euro
ISBN: 978-3842001770
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