Rhesus Positiv
Das
Gecchokan ist seit über Hundert Jahren im Besitz des Vampires Kiyoi, der es
sich teilweise zur Aufgabe gemacht hat junge Vampire aufzulesen und bei sich
wohnen zu lassen. So lebt auch der sechzehnjährige Makoto Nogami in dem alten
Haus und mit ihm zusammen der optisch etwa gleichaltrige Ageha Seto und Masakazu
ein Student. Doch nicht nur das normale Leben bestreiten die Vampire gemeinsam,
sondern sie sind auch eine Art Spezialeinheit, die hinzugezogen wird, wenn die Fälle
zu mysteriös werden oder die Polizei machtlos ist. So geht es im ersten Fall um
eine Mordserie, in der junge Frauen und Schülerinnen von einem Unbekannten
erstochen werden. Als Ageha und Makoto in den Nachrichten erfahren, dass eine
ihrer Mitschülerinnen unter den Opfern ist, machen sie sich gemeinsam mit
Masakazu auf die Suche und nutzen Agehas weibliches Aussehen, um den Täter
anzulocken…
Doch nicht nur
ihre Fälle halten die Vampire auf Trapp. Auch die Mitschüler an der Highschool
der Jungen können gefährlich werden,
so zum Beispiel ein junges Mädchen, dass dem Geheimnis Makotos auf die Spur
gekommen ist und diesen schließlich entführt mit dem Ziel selbst zu einem
Vampir zu werden. Nur mit Hilfe Kiyois gelingt es Ageha seinen Freund zu
befreien.
Das nächste Kapitel ist Masakazu gewidmet, der bei einem Gruppendate auf den
gleichaltrigen Vampir Konoe trifft, der ihm nicht nur alle Mädchen ausspannt,
sondern ihn auch noch k.o. schlägt als ein außer Kontrolle geratener Vampir
auftaucht.
Auch Kiyoi ist
ein Kapitel gewidmet. Der Leser lernt hierbei Michitaka kennen, der dem Vampir
auch die Aufträge vermittelt, die er lösen soll. In einer Rückblende wird
geklärt, wie Michitaka Kiyoi kennenlernte und dass sie schon seit etlichen
Jahre Freunde sind.
Insgesamt werden alle Charaktere beleuchtet, jedem ist ein Kapitel gewidmet, die
jedoch nur lose miteinander verknüpft sind. Es sind daher eher
Einzelgeschichten ohne einen roten Faden, in denen man lediglich die Charaktere
ein wenig kennenlernt und die Hintergründe erfährt.
„Rhesus positiv“ ist schwer in eine Schublade zu stecken. Der Hauptgrund ist
die Geschichte, die einfach keine durchgehende
Handlungslinie vorweist, sondern eher eine lose Aneinanderreihung von
Einzelepisoden ist, die man ohne Probleme auch getrennt voneinander lesen kann.
Es gibt einige Einblicke in die Vergangenheit von Makoto, die alles andere als
positiv war und auch Kiyoi wird ein wenig näher beleuchtet. Die anderen bleiben
verhältnismäßig blass, ebenso die angeblichen Fälle, die die Vampire lösen.
Wirklich knifflige Rätsel oder unlösbare Probleme stellen sich den
Protagonisten von „Rhesus positiv“ nicht. Lediglich im ersten Kapitel gibt
es einen Fall, ansonsten hat man Alltagsstories, die schnell beim Lesen ermüden
und keinen tieferen Eindruck hinterlassen.
Auch der
Vampirismus wird nicht beleuchtet. Die Jungs können wie selbstverständlich bei
Tag herumlaufen und problemfrei mehrere Tage ohne Blut existieren. Nur selten
gehen sie auf die Jagd, so dass Vampir- und Krimifans wahrscheinlich enttäuscht
sein werden, da es sich eigentlich weniger um Vampire oder mysteriöse Fälle
dreht, als um Alltagsprobleme.
Der Zeichenstil ist nett und solide, allerdings ebenso wie die Geschichte nicht
besonders einprägsam. Es ist ein typischer Mangastil, den man nur zu oft auf
dem Markt findet. Man merkt, dass Ayako Suwa teilweise auch BL-Mangas zeichnet,
da die männlichen Charaktere die typischen Bishonen und dementsprechend
gutaussehend sind. Auch kann man nicht leugnen, dass man durchaus mehr als
Freundschaft zwischen den Charakteren Ageha und Makoto besteht und auch bei der
seltsamen Beziehung zwischen Masakazu und Konoe werden BL-Fans schnell mehr
erkennen, als womöglich vorhanden ist, immerhin sind die beiden wie Katz und
Maus. Zudem gibt es eigentlich nur männliche Protagonisten. Die Frauen kommen
entweder nur am Rande vor oder treten als Antagonisten in Erscheinung.
Insgesamt ist „Rhesus positiv“ nichts Halbes und nichts Ganzes. Ayako Suwas
Manga ist eher ein Shojomanga wie „Happy Boys“, der zwar durch viele
Bishonen besticht, aber deswegen noch lange nicht in das Genre BL fällt. Man
sollte im Vorfeld einen Blick riskieren und sich vielleicht auch Band zwei zu
Gemüte führen, denn dort soll es laut des Kommentars der Mangaka endlich mehr
um die mysteriöse Rahmenhandlung gehen....
Titel:
|
Rhesus Positiv |
Zeichner/ Autor: |
Ayako Suwa |
Genre: |
School/ Drama |
Verlag: |
EMA,
2009 |
Preis: |
6,50 Euro |
ISBN: |
978-3770470808 |
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von EMA, Ayako
Suwa.
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