"Schmetterlingsküsse" von Monika De Giorgi

(Genre: Lime, Romance, Dark Fantasy)

 

Damian blinzelte faul in die Sonne und lächelte wohlig, bevor er sich seufzend auf den Bauch rollte. Abwesend riss er einen Grashalm aus der Wiese auf der er lag und sog tief den Duft der Pfingstrosen ein, den die leichte Brise zu der Decke trug, die er im Schatten der Kirschbäume, im Garten des Hauses ausgebreitet hatte, das er von seiner Großmutter erbte. 
Ahhh, er liebte den Duft dieser Blumen, die sinnliche Süße mit der die heiße Frühsommerluft erfüllte. Er wandelte die warmen Sonnenstrahlen auf der nackten Haut seines Rückens in zärtliche Berührungen und den kühlenden Windhauch in Liebkosungen. Genießerisch schloss er die Augen und räkelte sich wie eine Katze. So ein freier Sommertag konnte nur Sünde sein, so gut wie er sich anfühlte. Er wusste, bald würd er einschlafen. Die Nächte im MIDNIGHT waren lang.
Da legte sich eine kühle Hand auf seinen Rücken und Damian fuhr auf.
„Schscht.“, flüsterte eine dunkle Stimme heiser an seinem Ohr. Eine Stimme die er immer und überall erkannt hätte.
„J…!“
„Nein! Pssst!“, schnitt ihm sein Besucher das Wort ab. „Bleib so und halte die Augen geschlossen“, forderte er dann mit einem sinnlichen Unterton und Damian gehorchte. 
Der kühle Atem des anderen strich wie ein süßes Versprechen über seinen Hals.
„Du darfst mich nicht ansehen“, erklärte dieser sanft und ließ gleichzeitig seine Fingerspitzen Damians Rückgrat hinaufgleiten. „Sonst … ich weiß nicht ob ich sonst …“.
Damian erschauerte lustvoll unter der zarten Berührung und doch schienen ihm die Worte geheimnisvoll.
„Dreh dich herum“, lenkte ihn eine heiser und drängend ausgesprochene Bitte ab. Dann griffen die Finger seines Geliebten sacht in Damians Haar, glitten zärtlich durch die schwarze Seide, bevor sich dessen kühle, aber zärtliche Lippen auf die seinen legten. 
Damian war es, als sei dies ihr erster Kuss. Ein Beben durchlief ihn und sein Herz schien ihm in der Brust zu zerspringen, als er den Atem des anderen trank, doch als er sich unwillkürlich aufsetzte und die Arme hob, um den anderen fester an sich zu ziehen entzog sich ihm dieser. Mit sanfter Gewalt wurde er zurück auf die Decke gedrängt. 
Seines Sehsinnes beraubt, wurde ihm sogar der sanfte der Druck der Hände seines Geliebten auf seiner Brust zum sinnlichen Erlebnis.
Bisher bestand dieser Nachmittagsbesuch für ihn nur aus liebkosenden Fingerspitzen, Lippen, streichelndem Atem und Worten und doch war es für ihn schon jetzt eines seiner unvergleichlich intensivsten Erlebnisse.
„Überlasse dich ganz mir!“, wisperte sein Liebster nun gegen Damians Lippen. 
Worte so sanft und durchdringend, wie ein Kuss. Und schon küsste er Damian erneut. Doch nur kurz, bevor Damian den Kuss erwidern konnte, löste er sich von ihm, um sachte Küsse, wie Falterflügel entlang Damians Wange, Kehle und Schlüsselbein zu hauchen, um dann seinen Weg über Damians Brust und Bauch fortzusetzen. Damians Haut begann zu kribbeln, wo immer der Atem des Geliebten über sie strich, seine Lippen ihn streichelten. Sein Körper wurde von einer Hitze erfüllt und zugleich von Schauern durchrieselt. Er stöhnte auf. 
Zu gerne hätte er seine Arme um den anderen gelegt, ihre Nähe verstärkt und ihn an seinem ganzen Körper gespürt. Doch er zwang sich zur puren Hingabe, wie sein Liebster es wünschte und ließ sich in die Sensationen sinken, die Atem und Lippen seines ungesehenen Besuchers seiner Haut und ihm schenkten. Sacht strich eine Zungenspitze über seine Brustspitze, er seufzte auf, ein kühler Lufthauch strich über sie, sanftes Pusten. Fauchend entfloh ihm sein Atem … 
Dieses Erlebnis liebkosenden Atems, zarter, beinahe unschuldig wirkender Küsse auf seiner Haut … es war …. so eindringlich …. ihm schien es so ungleich …
Dieses Erlebnis trieb ihn an ungekannte Grenzen süßer Qual, die ihm das Gefühl gaben zu zerfließen, zu vergehen … wenn …
Als ein zarter Atemkuss in seinen Bauchnabel strich, entrann ein nahezu flehendes Wimmern seinen Lippen. Sein Flehen wurde erhört, doch nur viel zu kurz gaben des anderen Lippen ihm nach.
Doch dann spürte Damian ein sachtes Zupfen am Bund seiner Hose.
„Dam …“, wurde sein Name bittend gegen seine Hüfte gehaucht. 
Gehorsam hob er das Becken. 
Viel zu langsam schoben streichelnde Fingerspitzen den Stoff über seine Lenden und befreiten die fiebernde Haut aus ihrem Gefängnis. 
Doch der Erleichterung folgte bittersüße Marter, denn jeden Millimeter, den sein Geliebter befreite, eroberte er dafür mit seinen Lippen für sich. 
„Bitte …“, entfloh Damian der einzige Gedanke, zu dem er noch fähig war, über seine Lippen. 
Seine Finger tasteten haltsuchend über die Decke, klammerten sich in die Falten dieser, obwohl sie sich lieber in weiches Haar oder die glatte Haut eines Rückens gegraben hätten.
Aber dieses Mal wurde sein Flehen nicht erhört. Des Geliebten Fingerspitzen, dessen Lippen strichen nun über seine bebenden Oberschenkel, in sich nur zögerlich langsamen Kreisen dem glühenden Zentrum von Damians heißen Verlangen nähernd.
Dam hatte inzwischen das Gefühl sein Glühen überträfe das der Frühsommersonne und er würde bald in einer weißflammenden Supernova vergehen.
Er hörte nichts mehr außer seinem eigenen fliehenden Atem, seinem tosenden Herzschlag, er fühlte nichts mehr außer ihm. Er war nur noch pure Lust.
Sein Körper wand sich wie eine Schlange unter den Sinneseindrücken. Seine Haut war durch dieses quälend zärtliche Liebesspiel so sensibel wie nie zuvor und im Moment hatte er das Gefühl die nächste Stufe dieser nie gekannten Wollust seien Wahnsinn oder Tod und doch … war es wunderschön. 
Als die ersehnte Berührung, ein suchender Mund, tastende Fingerspitzen, schließlich doch ihr Ziel fanden, durchfuhr es Damian wie ein Donnerschlag. Mit einem schluchzenden Aufstöhnen wurde er über die Grenze gestoßen und er verlor sich in einer Eruption aus Hitze und … Rosenduft. Seine Finger tasteten haltsuchend nach Joshua und … griffen ins Leere. 

Damian erwachte bebend, schluchzend und schweißgebadet zwischen zerwühlten Laken in seinem dämmrigen, einsamen Zimmer. 
Er würde Joshua nie wieder in den Armen halten können, genauso wenig wie er je wieder in der Sonne liegen würde. 
Es war alles nur ein Sommernachtstraum … 

© Monika De Giorgi

 


 

Edens Asche:


Damian ist jung, attraktiv und erfolgreich. Er denkt, die Fäden seines Lebens fest in der Hand zu halten, wird aber schnell eines Besseren belehrt. Von einer Nacht zur anderen gerät er in ein Labyrinth aus verwirrenden Emotionen, Alpträumen, Hass, Rache und Tod. Nur eine Person kann ihm helfen, diesem Irrgarten zu entkommen. Joshua, der geheimnisvolle Nachtschatten, der ihm als dunkler, aber schützender Engel zur Seite steht. Jedoch – der Gefährte verwirrt und verletzt Damians Gefühle…

E-book: 183 Seiten
(neue und überarbeitete 3. Auflage)
Bezugslink (inkl. Leseprobe):
http://www.club-der-sinne.de/romantische-Literatur/Edens-Asche-Monika-De-Giorgi-Neuauflage::43.html

 


 

Monika De Giorgi:

 

Die Rosenheimer Autorin Monika De Giorgi, geb. am 26.02.1981 in Prien am Chiemsee, schreibt seit ihrem 
12. Lebensjahr. Zu Anfang begeisterte sie vorwiegend das Fantasygenre, schon bald entdeckte sie jedoch die paranormale Welt der Vampire und blieb ihr bis heute treu. Aber auch andere „Geschöpfe der Nacht“ finden Erwähnung in ihren Erzählungen. Ihr erster Roman „Edens Asche“, ein düster-romantischer Vampirroman, wurde im Mai 2007 veröffentlicht und seit 2009 führt ihn der Verlag READ A BOOK in einer neuen, überarbeiteten Auflage.
Außerdem gibt es bei READ A BOOK die Fortsetzung von „Edens Asche“ mit dem Titel „Edens Asche – Engel der Rosen“. Weitere Werke der Autorin sind die Kurzgeschichte „L’angelo Custode“,
sowie die Kurzgeschichten „Namenlos“, die 2008 den Jalicano-Gruselgeschichtenwettbewerb gewann und „Weiß wie Schnee“.
Weitere Informationen zu Monika De Giorgi und ihren Werken finden sich auf ihrer Autorenpage
www.midnight-fairytales.de oder in ihrem Blog: http://favolademezzanotte.wordpress.com