Seven Days
Der junge Toji Seryo ist an Yuzuru Shinos Schule das Gesprächsthema Nummer 1. Selbst in Yuzurus Klasse wird immer wieder über den zwei Jahre jüngeren Schüler gesprochen, obgleich sich die Klassen kaum über den Weg laufen. Nichtsdestotrotz ist Seryo besonders bei den Mädchen bekannt, da es das Gerücht gibt, dass er mit jedem Mädchen eine Beziehung eingeht, die ihm am Montag morgen ihre Liebe gesteht. Dass diese Beziehung zumeist nur eine Woche anhält und er sich am Sonntag von ihnen trennt, tut den positiven Gesprächen über Seryo keinen Abbruch, ist er doch sehr zuvorkommend und liebevoll. Als Yuzuru, der es immer wieder schafft, seine Freundinnen mit seiner unverblümten Art zu vergraulen, an diesem Montag morgen in einer Freistunde vor der Schule auf einen Pizzalieferdienst wartet, auf Seryo trifft, packt ihn die Neugierde. Er will unbedingt herausfinden, wie Seryo darauf reagiert, wenn Yuzuru ihn fragt, ob er für eine Woche mit ihm zusammen sein will. Ohne sich etwas dabei zu denken, sprudeln die Worte über seine Lippen und tatsächlich nimmt Seryo ihn beim Wort! Er beginnt Yuzuru nach der Schule aufzusuchen, sie tauschen ihre Telefonnummern und Mailadressen und obgleich Yuzuru noch immer unsicher ist, ob sein Mitschüler es ernst meint oder nicht, treffen sie sich in den nächsten Tagen immer häufiger. Yuzuru muss einsehen, dass Seryo es sehr wohl ernst meint und er lernt den jungen Schüler auf eine vollkommen neue Art kennen. Gleichzeitig erkennt auch Seryo, dass Yuzuru nicht so schüchtern und zurückhaltend ist, wie er es sich gedacht hat, sondern wesentlich offener und manchmal auch brachialer sein kann, als sein hübsches Gesicht anderen vermittelt.
Die Geschichte und die Charaktere sind ebenfalls sehr schön. Im Gegensatz zu anderen Boys Love Geschichten, vermeidet die Autorin übermäßigen Kitsch und unnötige Gefühlsromanzen. Bei „Seven Days“ läuft alles in sehr ruhigen, gemäßigten und dadurch auch realistischen Bahnen ab. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass solch eine Geschichte wirklich passieren könnte, da auch die Charaktere nicht extrem und überdreht sind, sondern sowohl Yuzuru als auch Seryo wie normale Jugendliche daherkommen, die beide ihre guten und schlechten Seiten haben. Genau das macht „Seven Days“ zu einer wahren Perle unter den Boys Love Mangas. Es gibt keine SD- und Gageinlagen, keine übertriebenen Romantik- und Liebesszenen und auch keinerlei erotische Szenen. Rihito Takarai und Venio Tachibana wollen einfach nur eine Geschichte erzählen, die vielleicht recht einfach gehalten, jedoch insgesamt umso interessanter und ungewöhnlicher ist. Der Leser kann die Entwicklung der beiden Charaktere nachvollziehen, die vorsichtigen Annäherungen und die nach und nach aufkeimenden Gefühle – ohne jemals in Gefahr zu laufen kitschig und unrealistisch zu werden.
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