Das Lied des Shahdaan

Der Roman “Das Lied des Shahdaan” erschien beim Papiertiger Verlag und wurde von Kira Hawke geschrieben. Auf 188 Seiten präsentiert die junge Autorin eine Fantasy-Geschichte die in einem fiktiven Wüstenland spielt und sich um das Paar Karim und Dahbar dreht. Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert, wovon der erste Teil “Wüstenmond “ zunächst als Heft unter dem Lable “Shonen-Ai Dreams” erschienen ist. Erst danach wurde der zweite Teil hinzugefügt und beide zusammen veröffentlicht. 

 

Der 15-jährige Karim wird während eines Angriffs auf seine Heimatstadt von dem Anführer der sogenannten Wüstenreiter, einem kriegerischen Wüstenvolk, mitgenommen und im Vergleich zu den anderen Gefangenen doch sehr zuvorkommen behandelt. Während die anderen laufen müssen, darf er auf einem Kamel reiten und bereits in der nächsten Stadt erfährt er auch den Grund für die zuvorkommende Behandlung. Es wird schnell klar, dass der hübsche Junge alle Voraussetzungen erfüllt, ein Tal’hat zu werden, ein besonderer Sklavenstand, dem der Samen der Pflanze Tal’hat in einem Ritual in die Wange eingesetzt wird. Die Pflanze selbst bleibt beim Besitzer, der nicht nur das Leben des Sklavens in den Händen hält, sondern einen Teil dieser Menschen selbst. Der Tal’hat selbst ist später durch die Ranken auf der Haut erkennbar, denn der Samen wächst unter der Haut weiter, geht gleich eines Parasiten einen Pakt mit dem Sklaven ein und bezieht seine Kraft aus dem Körper. Dafür erhalten die Sklaven bestimmte Fähigkeiten, u.a. sind sie lernfähiger und verfügen teilweise über leichte magische Befähigungen.
Karim lernt Sabés kennen, der ebenfalls Tal’hat ist und ihn auf seine bevorstehende Aufgabe vorbereitet. Der Junge mit den sandfarbenen Haaren fügt sich schnell seinem Schicksal und wird Tal’hat, der Anführer Dahbar selbst ist zu Beginn sein Besitzer, doch er gibt die Pflanze an Dashira weiter, seiner Schwester, die nach der Hochzeit den Jungen mit sich nimmt. Doch in der kurzen Zeit hat sich zwischen Dhabar und Karim etwas angebahnt und die beiden haben sich ineinander verliebt, doch nach einer gemeinsamen nacht kommt unwiderruflich die Trennung.
Erst Jahre später nachdem Karim seine Freiheit wiedererlangt und seine Tal’hat Blüte bekommen hat, macht er sich auf die Suche nach Dahbar. Er trifft Sabés wieder, der sich schon damals in seinen Freund verliebt hat und erfährt kurz darauf, dass Dahbar in einem Hinterhalt getötet wurde. Für Karim bricht eine Welt zusammen, doch unverhofft trifft er auf Dahbars jüngeren Bruder Dahres, der von Karim fasziniert ist und den jungen Tal’hat sehr an seinen Geliebten erinnert. Doch der nahende Krieg zwischen den Windreitern selbst und den wilden Stämmen der Wüstenreiter birgt noch einige Wandlungen und Überraschungen…


Das Lied des Shahdaan ist schwer zu beschreiben und es fällt schwer möglichst objektiv eine Bewertung abzuliefern. Die Geschichte ist eine typische Yaoi- Geschichte. Die Autorin mag Dreiecksbeziehungen, so dass man während des Buches beständig zwei Charaktere hat, die um Karims Gunst buhlen. An erotischen Szenen mangelt es hierbei nicht, finde ich die Alterseinordnung des Verlages etwas seltsam. Ein “ab 14” ist meiner Meinung nach unangebracht. Mit “ab 16” könnte ich eher leben. Der Schreibstil ist recht flüssig, doch oftmals fehlt mir einfach die Ausarbeitung der Sätze. Vieles wird nur kurz angerissen, alles nur grob umschrieben und teilweise fällt es dem Leser schwer sich richtig in die Umgebung hinein zu versetzen. Mir fehlen besonders die Charakterbeschreibungen, die Einblicke in die Gefühlswelt der Charaktere; was es sehr schwer macht sich wirklich mit einem Charakter zu identifizieren. Es fehlt einfach der persönliche Bezug, was dafür sorgt, dass man das Buch schnell aus der Hand legt. Die Spannung fehlt. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist die Geschichte vorhersehbar und ich persönlich habe Probleme mit dem Hauptcharakter Karim, der wirklich blass und unselbstständig ist.
Viele Punkte bleiben offen, werden nicht geklärt oder nur grob angeschnitten, die Handlung wirkt wie eine Zusammenfassung, der Krieg und die Aktionen werden nur grob umschrieben, aber nie kommt es wirklich zu einer Umschreibung dessen. Mir fehlt einfach der tiefgreifende Inhalt um sich wirklich mit der Geschichte zu identifizieren und das ist das große Problem der Geschichte. 
Zudem stören logische Fehler ebenso sehr wie die vielen Rechtschreibfehler, die einen zum Stolpern bringen. Viele Dinge, die bei einem Leben in der Wüste beachtetet werden müssten, wurden ignoriert, die selbst bei einem Fantasy- Land beachtete werden müssen.


Für ein Debutwerk nicht schlecht, es sind viele gute Ansätze vorhanden, die Idee mit dem Tal’hat ist nicht so schlecht, aber es fehlt wirklich die bessere Ausarbeitung, die charakterlichen Entwicklungen und die Formulierungen. Ein breiter Wortschatz ist vorhanden, das merkt man durchaus, aber das reicht leider nicht, um die Geschichte zu retten.
Das Buch enthält zudem noch einige Illustrationen von Marleen Klum (Gamesh). Leider ist die Qualität des Buches nicht so toll… nach einmaligem Lesen begann sich bereits der Schutzüberzug des Covers abzulösen, was doch nicht so toll ist. Insgesamt würde ich dieses Buch nur wirklichen Fans empfehlen.

 

Titel:

Das Lied des Shahdaan
Autor: Kira Hawke
Genre: Fantasy/Romance
Verlag: *Papiertiger Verlag, 2006
Preis: vergriffen*
ISBN: 3-939145-05-X
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Papiertiger Verlag, Kira Hawke.