Signal Red Baby
Der junge Shogo lebt fast nur noch für Kabuki, japanisches Theater, in dem Männer auch Frauenrollen spielen. Seitdem er ein Kind war, versucht er auf diesem Wege mehr Aufmerksamkeit von seinem Vater zu erzielen, scheitert jedoch immer wieder. Ikuomi redet nur selten mit seinem Sohn, taucht jedoch immer wieder bei den Auftritten Shogos auf, zumeist ohne sich bemerkbar zu machen. Damit ist der etwas ältere Kabuki- Schauspieler Kazumi die einzige Bezugsperson Shogos, sein engster Freund und Vertrauter. Mit ihm ist Shogo fast immer zusammen und er wünscht sich nichts sehnlicher, als Kazumi immer an seiner Seite zu haben. Alles ändert sich jedoch, als sich Shogo wegen eines kleinen Unfalls eine Verletzung am Fußgelenk zuzieht. Der Arzt legt ihm eine einmonatige Pause nahe und Shogo ist gezwungen vorerst das Kabuki aufzugeben, seine einzige Verbindung zu seinem Vater. Um diesen nicht zu beunruhigen oder zu verärgern, beschließt er die Sache vor Ikuomi vorerst geheim zu halten. Als an diesem Abend Shogos Onkel und ehemaliger Kabuki- Schauspieler Masahiro nach dem jungen Mann sieht, ändert sich vieles. Shogo erfährt, dass er gar nicht Ikuomis Sohn ist, sondern Masahiro in Wirklichkeit sein Vater ist, der damals seinen Bruder mit dessen Ehefrau betrogen hat. Shogo ist entsetzt, insbesondere als er erfährt, dass Kazumi von all dem Bescheid wusste und die ganze Zeit hindurch nichts gesagt hat. Verletzt und enttäuscht weist er beide von sich und erkennt erst einige Tage später, wie viel Kazumi ihm bedeutet.
Die Charaktere sind stereotyp gehalten, keiner der Männer entwickelt sich in eine neue Richtung, was dem Werk deutlich Schwung nimmt. Es wäre durchaus etwas Neues gewesen, wenn einige Geschichten nicht standardmäßig abgewickelt worden wären, so dass natürlich auch die erotischen Szenen nicht fehlen dürfen. Die Zeichnungen sind sehr schön und detailreich. Ren Kitakami versteht es ihre Charaktere in Szene zu setzen und es gelingt ihr dabei mehr zu verändern als nur Augen und Frisur. Besonders die Brüder Masahiro und Ikuomi sind trotz ihre optischen Ähnlichkeit sehr leicht voneinander zu unterscheiden, einfach durch den Gesichtsausdruck, der ihren Charakter wiederspiegelt. Das findet man selten in Mangas und es zeigt, dass die Künstlerin ihr Handwerk versteht. Zudem sind die Figuren durchweg erwachsen und man erkennt auf den ersten Blick die Altersunterschiede.
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