Signal
Einmal im Monat steht Ashihara, Besitzer einer kleinen Bar selbst hinter der Theke und bedient seine Gäste. Ein Tag, den sich Murakami nicht entgehen lässt, ist es doch in Ashihara verliebt, seitdem er diesen das erste Mal gesehen hat. Zudem gibt es ein besonderes Signal, von dem Murakami erst nach einigen Monaten erfahren hat. Wer den letzten Drink auf der Karte bestellt, darf die Nacht mit Ashihara verbringen, egal ob es sich hierbei um einen Mann oder eine Frau handelt. Murakami nimmt dieses Angebot mehr als einmal in Anspruch, jedoch will er schon bald mehr. Allein die Vorstellung, dass auch sein Arbeitskollege Tamachi, der Murakami und Ashihara miteinander bekannt gemacht hat, ebenfalls diese Intimitäten Ashiharas genießen könnte, treiben Murakami schier in den Wahnsinn. Als er Ashihara endlich seine Liebe gesteht und der junge Mann in eine Beziehung einwilligt, ist Murakami überglücklich. Doch schon bald macht ihm seine Eifersucht einen Strich durch die Rechnung. Ein alter Kindheitsfreund rückt Ashihara immer wieder auf die Pelle, und was für eine Beziehung besteht zwischen Ashihara und Tamachi. Zudem scheint Ashihara sich vor Murakami zurückzuziehen und hat urplötzlich Geheimnisse vor ihm. Als selbst Murakamis Versuche mit seinem Freund zu reden von Ashihara geblockt werden, geht Murakami vom Schlimmsten aus…
In der Kurzgeschichte „Stärker als Worte“ wird die abstruse Beziehung zwischen den beiden Schülern Mikami und Shibuya erzählt. Die beiden sind Kontrahenten, wenn es um die Spitzenposition des Top-Schülers geht und während Mikami hart für seine guten Noten büffeln muss, fällt Shibuya das meiste ohne viel zutun zu. Obgleich die beiden schon ein Paar sind, will Shibuya seinen Freund stärker an sich binden, scheitert jedoch daran, dass Mikami sich mehr aufs Lernen konzentrieren will…
Signal“ ist der zweite Manga von Shoko Hidaka und erschien 2007. Er enthält zwei Kurzgeschichten, wobei „Signal“ um ein vielfaches länger als der Manga „Stärker als Worte“
ist. Die Handlung, ebenso die Charaktere sind erwachsen und sehr realistisch gehalten. Es gibt keine solch kitschig- romantische verbrämten „Handlungselemente, so dass sich dem Leser eine durchaus erwachsene Geschichte präsentiert. Auch die Charaktere sind keine kleinen Jungs mehr, sondern Männer die mit beiden Beinen im Leben stehen. Insbesondere Ashihara und Murakami haben trotz ihrer Ecke und Kanten eine Persönlichkeit, die man sehr gut nachvollziehen kann. Wie der Plot schon vermuten lässt, gibt es daher einige erotische Szenen in „Signal“. Dennoch schwächelt es ein wenig am Inhalt, da es nichts Neues zu entdecken gibt. Man weiß schon im Vorfeld, wie sich die Beziehung zwischen Ashihara und Murakami entwickelt, gleich wenn es Shoko Hidaka gelingt hin und wieder einen interessanten Twist in der Handlung einzubauen. Gerade die Kurzgeschichte „Stärker als Worte“ wirkt sehr blass und einfallslos, da es nicht einmal ein richtiges Ende gibt.
Die Zeichnungen passen gut zur Geschichte. Sie sind einfach, wirken manchmal fast skizzenhaft und der Einsatz mit Rasterfolie wirkt an einigen Stellen noch ein wenig unsicher. Hintergründe sind seltener vorhanden und teilweise wirkt die Panelaufteilung ein wenig seltsam, da oftmals sehr viele Panele auf einer Seite vorhanden sind. Dennoch weiß der Stil zu gefallen, gerade weil er sehr schlicht und realistisch gehalten ist. Wirkliche Bishonen gibt es hier zwar nicht, dafür aber durchweg normale Charaktere, die so auch in der normalen Welt herumlaufen könnten.
Insgesamt ist „Signal“ nur den Fans zu empfehlen, die entweder die Künstlerin mögen, oder wirklich alle deutschen Boys Love Mangas besitzen wollen. Die größte Schwäche ist die fade Handlung, während die realistischen Charaktere und die einfachen Zeichnungen ein großer Pluspunkt sind. Im Zweifelsfall sollte man im Vorfeld einen Blick riskieren…
Titel:
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Signal |
Zeichner/ Autor: |
Shoko Hidaka |
Genre: |
Romance, Alltag |
Verlag: |
Carlsen 2011 |
Preis: |
5,95 Euro |
ISBN: |
978-3551785053 |
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