Sleeping MoonÜber 15 Jahre sind vergangen, seit der junge Akihiko das letzte Mal auf dem Anwesen seiner Familie war. Damals floh sein Vater vor dem unheimlichen Haus und einem alten Familienfluch in die Großstatt. Letzterem konnte er leider nicht entkommen – er starb im Alter von 35 Jahren bei einem Autounfall und setzt damit die Reihe seltsamer Todesfälle aller männlichen Nachkommen der Sakaki-Familie fort. Akihiko steht als nächster auf der Liste und obwohl er nicht an Flüche glaubt, beginnt er Nachforschungen anzustellen. Während er bei seiner Tante auf den
jungen Ren trifft, der ebenfalls Opfer des Fluchs werden könnte, träumt er sich
nachts in die Vergangenheit und trifft auf Eitaro, der Ren zum Verwechseln
ähnlich sieht und schon damals alles versucht um den Fluch zu brechen. Erstmals
hat Akihiko eine Spur, lässt sich doch in der gegenwärtigen Zeit nichts über die
Hintergründe der Familie herausfinden, während Eitaro ihm zumindest
einige
Hineise geben kann. Mit „Sleeping Moon“
erscheint erstmals ein Manga der sehr populären und bekannten Mangaka Kano
Miyamoto in Deutschland, die sich zumeist im Drama- und Alltagsgenre bewegt. Die
zweibändige Kurzserie „Sleeping Moon“ vermischt Mystery mit unheimlichen und
historischen Elementen, sowie einigen leichten Shonen-Ai Andeutungen, die
glücklicherweise zugunsten der Handlung kaum Gewicht haben. Schwerpunkt ist die
unheimliche Geschichte rund um den Familienfluch und Akihikos Suche nach der
Wahrheit und den Hintergründen der seltsamen Vorkommnisse.
Das macht die Geschichte durchaus interessant, da Kano Miyamoto einige
japanische Legenden einfließen lässt und ein durchaus interessantes und
spannendes Gesamtwerk schafft. Zeichnerisch ist „Sleeping Moon“ sehr schön und durchaus gelungen. Kano Miyamoto hat einen sehr weichen, feinen Stil, der teilweise fast ein wenig skizzenhaft anmutet. Extrem ausgearbeitete Zeichnungen sucht man vergeblich, doch das ist nicht schlimm, da ihr Stil durchaus seinen Reiz hat und gut zur Geschichte und den Figuren passt. Letztere wirken erwachsen und bis zu einem gewissen Grad realistisch, zumal Kano Miyamoto gänzlich auf mangatypische SDs und Elemente verzichtet. Alles in allem ist „Sleeping Moon“ ein schöner Boys Love Manga, der sich eher auf die Geschichte, als auf die Beziehung der Charaktere konzentriert. Kano Miyamoto legt viel Wert auf die Figuren, deren Entwicklung und den Familienfluch und schafft damit eine spannende und unheimliche Atmosphäre, die von ihrem feinen Stil noch unterstützt wird. Wer unheimliche und mysteriöse Mangas mag und wen die kleinen Boys Love Elemente nicht stören, sollten einen Blick riskieren. Fans des BL Genres sollten ebenfalls zugreifen – „Sleeping Moon“ hebt sich angenehm von der breiten Masse ab und bietet spannende Abwechslung. Zu empfehlen.
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