Das Spiel von Katz und Maus
Kyouichi
hat alles, was er sich wünschen kann- eine hübsche Frau und eine gute Stelle,
doch so ganz will sich das Glück nicht einstellen. Besonders als sich ihm ein
Detektiv vorstellt, den seine Frau beauftragt hat um seine Treue auf die Probe
zu stellen und den Kyouichi auch noch kennt. Es handelt sich um seinen
ehemaligen Kommilitonen Imagase und zunächst scheint es das Schicksal gut mit
ihm zu meinen. Besonders da Kyouichis Weste nicht ganz so rein ist, wie er es
gerne hätte, denn immer wieder hat er Affären mit anderen Frauen. Doch so
einfach lässt sich Imagase nicht davon überzeugen gegenüber Kyouichis Ehefrau
zu schweigen, denn der junge Mann verlangt anfangs einen Kuss von Kyouichi, doch
schon bald will er mehr. Kyouichi erfährt, dass Imagase schon seit ihrer
gemeinsamen Studienzeit in ihn verliebt ist und nun seine Chance sieht endlich
selbst aktiv zu werden. Da Imagase immer mehr Affären aufdeckt und immer neue
Beweise gegen Kyouichi in die Finger bekommt, geht es schon bald über das Küssen
hinaus und Kyouichi bleibt nichts anderes übrig, als mitzumachen.
Dennoch lässt
sich die Scheidung nicht mehr abwenden, will Kyouichis Frau doch endgültig die
Trennung, weil sie sich in jemand anderen verliebt hat und sofort vermutet
Kyouichi Verrat seitens Imagase. Doch dieser hat nichts von den Informationen
weitergegeben und Kyouichi muss erkennen, dass er
in vielen Dingen selbst an dem Ausgang seiner Ehe Schuld ist.
Nachdem
Kyouichi seine eigene Wohnung bezogen hat, wird Imagase mehr als nur ein ständiger
Besucher und schließlich zieht er mehr oder weniger bei ihm ein. Schon bald
entwickelt sich zwischen den beiden ein seltsames Band, doch wirklich Liebe oder
Gefühl ist seitens Kyouichi nicht vorhanden. Er genießt zwar die Zärtlichkeiten
und den Sex, den Imagase ihm zu geben vermag, kann jedoch nichts erwidern und stürzt
sich aus diesem Grund immer wieder in weitere Affären mit Frauen, ohne zu
bedenken, wie sehr er Imagase damit verletzt. Imagase seinerseits beginnt damit
Kyouichi hinterher zuschnüffeln, was auch dem jungen Geschäftsmann nicht
verborgen bleibt. Der erste Streit zwischen den beiden, endet in einem Bruch
zwischen ihnen und Imagase verlässt die Wohnung.
Als die beiden
sich zufällig in einem Hotel begegnen und Imagase in Begleitung eines jungen
Mannes ist, brennt bei Kyouichi eine Sicherung durch und zum ersten Mal muss er
sich eingestehen, dass er eifersüchtig ist und doch nicht so recht auf Imagases
Nähe verzichten kann. Die Beziehung zwischen den Beiden gerät immer wieder ins
Schwanken, besonders da Kyouichi sich nicht so recht mit einem Mann an seiner
Seite abfinden kann und immer wieder Affären hat. Doch schon bald muss Kyouichi
erkennen, wie ernst es Imagase meint, wenn er von Liebe spricht.
Hat
Imagase überhaupt eine Chance und können die beiden ein wirkliches Paar
werden?
Setona
Mizushiro legt mit „Das Spiel von Katz und Maus“ einen ungewöhnlichen und
ernsten Yaoi-Manga vor. Wer ihr Werk „After School Nightmare“ kennt wird die
Künstlerin kaum wiedererkennen, da dieser Manga wesentlich härter und
expliziter geraten ist und zeigt dass Setona Mizushiro im Grunde als
Shonen-Ai/Yaoi Zeichnerin begonnen hat. Insgesamt ist „Das Spiel von Katz und
Maus“ weder kitschig verbrämt, noch seicht und einfach zu nennen. Die
Geschichte ist ernst und scheint sich sehr stark an die Realität zu halten.
Besonders die Charaktere und ihre Motivationen sind nicht übertrieben
klischeehaft geworden. Imagase ist nicht romantisch veranlagt oder gibt sich
damit zufrieden auf Kyouichi zu warten. Er weiß genau was er will und ist in
seinen Wünschen durchaus egoistisch und zwingt Kyouichi seine Liebe förmlich
auf. Dieser wiederum bevorzugt nun mal Frauen und kann mit Männern nicht viel
anfangen, obwohl er sich mehr als einmal auf Imagases Liebesspiel einlässt.
Zudem ist auch Kyouichi nicht wirklich unschuldig, sondern in vielen Dingen ein
Feigling, der sich einfach nur der Gesellschaft anpasst, ohne wirklich aktiv zu
werden, wenn es darum geht etwas zu verändern. Man hat mehrfach das Gefühl,
Kyouichi ist nur deswegen
heterosexuell, weil es für ihn und sein Leben einfacher ist. Das macht den
Manga erwachsen und alles andere als die typische 08/15-Shonen-Ai Ware. Es gibt
weder Romantik, noch gegenseitige Liebesschwüre, sondern ein halbwegs reales
Bild auf eine gängige schwule Beziehung.
Die Zeichnungen sind schön, elegant und klar anzusehen, wie man es schon von
Setona Mizushiro gewohnt ist. Die Charaktere sind einfach gehalten und glücklicherweise
entsprechen glücklicherweise nicht den gängigen Bishonen, was auch nicht zu
der ernsten Geschichte gepasst hätte. Zudem ist „Das Spiel von Katz und
Maus“ unerwartet explizit, da nicht mit erotischen Zwischenspielen der
Protagonisten gegeizt wird. Yaoi-Fans werden somit vollkommen auf ihre Kosten
kommen. Doch auch Freunde ruhiger und realistischer Mangas sollten zugreifen.
Insgesamt ist
Setona Mizushiros Manga mehr als empfehlenswert. Wer explizite BL-Mangas und
zudem noch eine gut ausgereifte Alltagsgeschichte mag, sollte sich „Das Spiel
von Katz und Maus“ nicht entgehen lassen. Wer die Künstlerin aus „After
School Nightmare“ kennt, sollte im Vorfeld einen Blick hinein werfen, da
dieser Manga doch in eine ganze andere Richtung geht.
Titel:
|
Das Spiel von Katz und Maus |
Zeichner/ Autor: |
Setona Mizushiro |
Genre: |
Drama/ Yaoi |
Verlag: |
Fireangels, 2007 |
Preis: |
5,95 Euro |
ISBN: |
978-3551777935 |
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Bildcopyright:
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unterliegen dem Copyright von Carlsen Verlag, Setona Mizushiro.
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