Sukisyo
Sukisyo,
auch Sukisho genannt, ist eine 13 teiligen Shonen Ai Serie, die 2005 über die
japanischen Bildschirme flimmerte. Das gleichnamige PC- Yaoi Spiel bildet die
Grundlage für die TV-Serie, die nur einen kleinen Bruchteil des Spiels abdeckt
und für die TV Version deutlich entschärft wurde, so dass die Genre Einordnung
zweifellos seichtes Shonen- Ai ist. Aufgrund der enormen Beliebtheit der Spiele
entstand nicht nur der Anime, sondern auch ein Manga, verschiedenen Artbooks und
eine breite Merchandisepalette.
Der Junge Hashiba Sora kommt nach langem Krankenhausaufenthalt zurück in das
Wohnheim seiner Schule. Aus mysteriösen und ihm völlig unerklärlichen Umständen
stürzte er aus dem 2. Stock seiner Schule, blieb jedoch, von einer Amnesie
einmal abgesehen, weitestgehend unversehrt. Überraschend trifft er auf den für
ihn fremden Jungen Sunao Fujimori, ein Kindheitsfreund, wie er später erklärt
bekommt, der neu an der Schule ist und mit welchem Sora sein Wohnheimzimmer
teilt. Ihr gemeinsamer Kindheitsfreund Matsuri Honjo ist begeistert endlich
seine Freunde wieder zusammen zu haben und obgleich es Sora schwer fällt sich
an Sunao zu erinnern, werden die drei wieder Freunde. Matsuri ist hierbei immer
wieder der Ruhepol, der die beiden Freunde zusammenhält und diese mit
irrwitzigen Aufgaben und Aktionen zu einer Zusammenarbeit zwingt, obwohl weder
Sora noch Sunao davon und von dem jeweils anderen begeistert sind.
Doch mit der Zeit wird Sora klar, dass mit Sunao etwas nicht stimmt. Die
Ereignisse, in denen Sunao jemand anderes zu sein scheint häufen sich und
bereits nach kurzer Zeit lernt er eine zweite Persönlichkeit in Sunao kennen-
Ran. Diese fremde Persönlichkeit hat nur ein Ziel: Yoru in Soras Körper wieder
erwecken, um wieder mit diesem zusammen zu sein. Vollkommen überfordert mit der
Situation, dementiert
Sora zunächst jeglichen Zusammenhang zwischen ihm und Yoru, der ähnlich wie
Ran als zweite Persönlichkeit existiert und nur selten in Erscheinung tritt.
Doch nach und nach gibt es immer wieder Ereignisse, in denen Yoru in Erscheinung
tritt oder Sora teilweise Gedächtnislücken hat. Sora muss einsehen, dass Yoru
wirklich existiert und damit auch Ran. Shinichiro und Nanami sind beide in höchster
Alarmbereitschaft seit Sunao aufgetaucht ist. Die beiden Lehrer behalten die
Truppe im Auge und versuchen den Ereignissen, die sich nun wiederholen, auf den
Grund zu gehen. Doch auch Sora ist auf der Suche nach seiner Erinnerung und will
herausfinden, was passiert ist. Wie er feststellen muss hat seine Vergangenheit
auch etwas mit seinem Unfall zu tun, ebenfalls stellt er nach einer Weile fest,
dass die Geschehnisse bis weit in seine Kindheit zurückreichen und nicht so
leicht zu entwirren sind, wie es am Anfang den Anschein hatte. Auch Sunao
scheint sein eigenes Spiel zu betreiben, und aus der anfangs harmlosen
chaotischen Geschichte wird mit der Zeit eine äußerst spannende und
nervenaufreibende Story, die eine urplötzliche Tiefe entwickelt, die man ihr zu
beginn nicht zugetraut hat.
Die
Ereignisse überschlagen sich als Aizawa auftaucht, der eine äußerst große
Rolle in der Vergangenheit von Sora und Sunao spielt und den Stein erst ins Rollen
bringt, der die Situation fast eskalieren lässt. Während Sora immer noch mit
seiner Vergangenheit kämpft und mit seinen zwiespältigen Gefühlen Sunao gegenüber,
verschwindet dieser. Sora wird gezwungen seiner Vergangenheit ins Auge zu
blicken und er stößt, dabei auf eine Wahrheit, die gleichermaßen zerstörend
für seinen Geist, als auch unglaublich und schockierend ist…
Was ist vor 7 Jahren wirklich mit Sora und Sunao geschehen. Wer sind Ran und
Yoru wirklich und welche Rolle spielen Nanami und Shinichiro bei der ganzen
Angelegenheit?
Sukisyo ist eine recht seichte Serie, zu beginn jedenfalls. Die Charaktere haben
die typischen Shonen- Ai Merkmale, sind recht stereotyp und die Reihe bedient
sich schonungslos an nahezu allen gängigen Schemen, die das Genre zu bieten
hat. Nichtsdestotrotz ist die Story zum Ende hin sehr spannend und interessant,
weist einen Tiefgang auf, den man der Reihe zu Beginn nicht zugetraut hätte.
Sunao und Sora erhalten eine besondere Tiefe und auch die anderen Charaktere
werden gekonnt mit der Geschichte verknüpft und logisch mit einbezogen.
Die Musik ist okay… nicht was dauerhaft in Erinnerung bleibt, aber passend zu
den jeweiligen Szenen, das Opening ist gut, aber nicht herausragend, insgesamt
eine solide Leistung. Die Animationen sind durchschnittlich, nicht
wirklich gut und in keinster Weise kommen sie an das Original und die Artworks
des Spieles ran, die sehr schön ausgearbeitet sind. Teilweise finde ich die
Serie schlecht, gegenüber der Vorlage, teilweise passt es aber auch zu den
einzelnen Episoden, die besonders zu Anfang sehr überdreht und bunt sind, nicht
gerade empfehlenswert für ältere Zuschauer oder Leute, die eine tiefgründige
ernste Geschichte erwarten. Die ernsten Elemente tauchen für meinen Geschmack
zu spät auch, gleich wenn man schon im Vorfeld Hinweise und einzelne Szenen
hatte, die auf die eigentliche Geschichte anspielen, mir war der Comedyteil und
der bunte Kitsch einfach zu viel. Interessant war auch während des Betrachtens
die Suche nach weiblichen Personen, sowohl im Hintergrund, als auch als
Charakter. Ich musste feststellen, dass Sukisyo die wohl einzige Serie ist (die
ich bisher gesehen habe), die nicht eine einzige weibliche Person zeigt, weder
im Hintergrund, noch irgendwo…
Für Leute, die ernste Geschichten mögen, gebe ich zu bedenken, dass man sich
zuvor durch knapp 5-6 Folgen Comedy kämpfen muss, Comedy Fans werden mit einem
recht harten Kern zu kämpfen haben, aber Shonen- Ai Fans werden an diese Serie
nicht vorbeikommen.
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