Teatime Lovin'
Madoka
hat zum letzten Mal durch seine Ungeschicklichkeit etwas zerbrochen und seine
Schwester Nagomi hat endgültig genug von Madokas fehlender Selbstbeherrschung.
Sie schleift ihren Bruder in den Teezeremonie Club, in dem sie selbst Mitglied
ist und der quirlige Madoka fühlt sich so richtig fehl am Platz. Schon bei
seiner ersten Begegnung mit dem kühlen, ruhigen Präsidenten des Teeclubs
Hasune tritt Madoka von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Hasune ist
dennoch einverstanden Madoka in der Kunst der Teezeremonie zu unterrichten und
nach und nach lernen sich die beiden ungleichen jungen Männer besser kennen.
Und während Madoka langsam die Teezeremonie schätzen lernt und sich tatsächlich
etwas Beherrschung antrainiert, bricht Hasunes kühle Maske mit jedem Treffen
immer weiter und schließlich gesteht er Madoka seine Liebe. Dieser fühlt sich
nicht nur überrumpelt, er kann auch nicht genau einschätzen, wie er gegenüber
Hasunes fühlt. Das Auftauchen Keigos, eines alten bekannten Hasunes und
Lieferant von traditionellen Süßigkeiten, sorgt noch mehr für Chaos und
Madoka muss sich eingestehen, dass er eifersüchtig ist, gehen die Hasune und
Keigo doch sehr vertraut miteinander um. Als auch noch das Baseballteam an
Madoka herantritt und diesem ihr Leid klagen, dass ihnen für ein wichtiges
Spiel ein Teammitglied fehlt, muss sich Madoka entscheiden. Er kann schwerlich
in beiden Clubs bleiben, da die Aktivitäten zumeist parallel zueinander
stattfinden, doch er kann sich nicht ohne Schuldgefühle von Hasune und dem
Teezeremonie Club abwenden, egal wie gerne er dem Baseball Club beitreten
will…
Der Manga enthält noch die Kurzgeschichte „Das süße Leben“, das von Keigo
und seiner Liebe zu einem Illustrator handelt. Seit der Schulzeit kümmert er
sich um Mizuki und versorgt ihn regelmäßig mit Süßigkeiten. Als sich Mizukis
Freundin von ihm trennt, sieht Keigo zwar seine Chance, jedoch kann er nicht so
einfach den ersten Schritt gehen.
Immerhin weiß Mizuki schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit, was Keigo für ihn
empfindet.
Die vierbändige Mangareihe „Teatime Lovin’“ besticht durch eine sehr
lustige, chaotische Geschichte, die den üblichen Bahnen einer BL-Story folgt.
Die Charaktere sind ähnlich wie die Geschichte relativ stereotyp gehalten, so
dass man als Uke den typischen aufgedrehten Part in Form von Madoka vorgesetzt
bekommt und als Seme den unterkühlten, coolen und schwer durchschaubaren Hasune.
Dieses altbekannte Schema wirkt ein wenig langweilig, so dass dem Leser schon
von Anfang an klar ist, was am Ende geschehen wird. Da der Manga jedoch mit dem
ersten band nicht beendet ist, kann man davon ausgehen, dass er noch die ein
oder andere Überraschung bereithalten könnte.
Die Zeichnungen von Yaya Sakuragi sind wie gewohnt hübsch anzusehen, wirken
jedoch stellenweise sehr kantig und sind manchmal auch anatomisch weniger
korrekt. Zumeist wird Wert auf die Gesichter und die Emotionen der Charaktere
gelegt und zumindest
dahingehend gelingt es ihr problemfrei die verschiedenen Gefühle in den Mimiken
widerspiegeln zu lassen. Dem Fan von härterer Kost bietet die Zeichnerin
zumindest zwei erotischere Szenen, der Rest wird eher angedeutet.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es Yurifans freuen dürfte, dass man
zumindest angedeutet ein weiteres Pärchen hat. In der zweiten Extrastory
„Schlechte Gene“ treffen Madokas Schwester Nagomi und Kotoko, Hasunes große
Schwester, in einem Karateübungskampf aufeinander und Kotoko ist von Anfang an
begeistert von der niedlichen Negomi. Vielleicht wird auch dieser Handlungsbogen
in den weiteren Bänden fortgeführt.
Insgesamt bietet „Teatime Lovin’“ einen soliden, durchschnittlichen
BL-Manga, der jedoch storytechnisch nichts Neues bietet. Wer Yaya Sakurais Werke
mag, der wird nicht um diese Reihe herumkommen, ebenso Comedyfans und Freunde
von chaotischen Beziehungskrisen…
Titel:
|
Teatime Lovin' |
Zeichner/
Autor: |
Yaya Sakuragi |
Genre: |
Comedy, School, Alltag |
Verlag: |
Carlsen, 2009 |
Preis: |
6,95 Euro |
ISBN: |
978-3-551-75024-2 |
Bestellen: |
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von Carlsen, Yaya Sakuragi.
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