No touching at all
Der
erste Eindruck, den Shimas neuer Chef Togawa vermittelt, ist nicht unbedingt der
Beste: An seinem ersten Arbeitstag in der neuen Firma lernt er Togawa verkatert
und übernächtigt kennen. Zudem ist Togawa sehr locker, schert sich selten um die
Gedanken anderer Leute und scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben Shima zu
helfen, sich in der neuen Firma zurecht zu finden. Dass Shima lieber für sich
sein möchte, sehr introvertiert und still ist, stört Togawa nicht. Shima
seinerseits fühlt sich von Togawa angezogen, versucht jedoch verzweifelt nichts
davon nach draußen dringen zu lassen., da er in seiner alten Firma eine Affäre
mit einem Kollegen hatte. Diese Liebe endete in einer Katastrophe und Shima
setzt alles daran diesen Fehler nicht zu wiederholen. Als Togawa ihn jedoch
nach einem gemeinsamen Essen einfach küsst und mit sich nach Hause nimmt, kommt
eins zum anderen. Die beiden schlafen miteinander, und kommen sich anschließend
immer näher. Shima, der eigentlich Distanz halten will, ist verstört,
insbesondere da Togawa von einer eigenen Familie träumt. Togawa auf der anderen
Seite muss sich eingestehen, dass ihm Shima sehr viel mehr bedeutet und er sich
eine ernsthafte Beziehung mit ihm vorstellen kann. Als
Togawa in die Zentrale der Firma versetzt werden soll, ist Shima zwar nicht
begeistert, sieht es jedoch als Chance an die Beziehung zu beenden, bevor er gar
nicht mehr von Togawa lassen kann. Zu dumm, dass sich dieser genau in diesem
Moment dazu entschließt Shima seine Liebe zu gestehen und damit alles noch
schlimmer für Shima macht…
Mit dem Oneshot „No touching at all“ erscheint
in Deutschland der erste Manga von Kou Yoneda. Die Künstlerin erzählt eine sehr
stille, ernste
Liebesgeschichte, die zum einen durch individuelle Charaktere,
zum anderen durch eine sehr realistische Geschichte punktet. Die Handlung mag
vielleicht ein wenig langweilig klingen und hebt sich kaum von gängigen Boys
Love Mangas ab, doch You Koneda gelingt es den Manga nie ins Kitschige abdriften
zu lassen. Die Geschichte ist ebenso erwachsen, wie die Charaktere, die sich
glücklicherweise auch stark von den gängigen Stereotypen abheben. Shima mag an
einigen Stellen vielleicht zu introvertiert sein, doch das ist in Ordnung, da
Togawa einen guten Kontrast zu ihm bildet. Kou Yoneda konzentriert sich stark
auf die Entwicklung der Gefühle der beiden Charaktere, lässt die beiden das
Tempo und die Handlung bestimmen. Zeichnerisch hat Kou Yoneda einen sehr
schönen, erwachsenen Stil, der zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Die
Charaktere wirken ein wenig kantiger und entsprechen nur bedingt dem typischen
Bishonen. Das stört jedoch überhaupt nicht, da dieser Stil viel besser zur
Geschichte passt und es ihr gelingt mehr Mimik in die Gesichter ihrer Charaktere
zu bringen. Zudem ist es angenehm nicht die typischen Boys Love Charaktere zu
sehen, wovon es auf dem deutschen Markt schon genug gibt.
Insgesamt ist
„No touching at all“ ein sehr schöner, realistischer Manga, der eher auf ein
erwachsenes Publikum abzielt. Sowohl die Charaktere, als auch die Handlung sind
weder kitschig noch entsprechen sie den üblichen Boys Love Mangas. You Koneda
hat einen interessanten Stil, der Lust auf mehr macht. Wer realistische Boys
Love Mangas sucht, die ein wenig aus dem Rahmen fallen, dem sei „No touching at
all“ ans Herz gelegt. Es lohnt sich!
Titel:
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No touching
at all
|
Zeichner/ Autor:
|
Kou Yoneda
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Genre:
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Drama,
Romance
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Verlag:
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Tokyopop,
2011
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Preis:
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6,95 Euro
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ISBN:
|
978-3842003408
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Bestellen:
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von Toykopop, Kou Yoneda.
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