Porträt eines Vampirs
Der
Portraitmaler Loup wird eines Tages von dem mysteriösen Zain auf der Straße
angesprochen und erhält einen ungewöhnlichen Auftrag- der Künstler soll Zains
„wahres Gesicht“ malen. Der offene, gutherzige Loup ist einverstanden, kann
er bei freier Kost und Logie bei Zain wohnen und erhält ein großes Atelier.
Doch der Auftrag entpuppt sich schnell als schwierig und schier unüberwindbar für
Loup, denn all seine Skizzen sagen seinem neuen Mäzen nicht zu. Zu allem Überfluss
ist Zain äußert rabiat mit den unfertigen Bilder- er zerstört sie. Loup
akzeptiert jedoch die ruppige Art seines Auftraggebers schnell. Als Zain erneut
eine Skizze zerreißen will, geht Loup beherzt dazwischen- und verletzt sich.
Schlagartig wird dem Künstler bewusst, mit wem er es zu tun hat. Denn Zain ist
ein Vampir, der sich nur zu gerne über den blutenden Loup hermacht.
Loup ist zwar entsetzt, doch er zwingt sich dazu nicht fortzulaufen, sondern
weiterhin an dem Portrait zu arbeiten. Er gewinnt Zains Vertrauen und die beiden
lernen sich besser kennen. Loup wird bald klar, dass schon sein Großvater Zain
gekannt haben musste- immerhin hat Zain vor langer Zeit ein Musikstück namens
„Adore“ geschrieben, dass bereits Loups Großvater kannte
und liebte.
Doch noch
bevor Loup mehr aufdecken kann taucht Adam auf, ein reicher Auftraggeber Zains,
der mit ihm den Vertrag eingegangen ist neue Musikstücke gegen Blut
einzutauschen. Adam erkennt, dass Zain sich ein neues Opfer gesucht hat und
schon bald steckt Loup Hals über Kopf in einem Strudel aus Geheimnissen und
Gefahr. Zains dunkle Vergangenheit holt auch den jungen Maler ein, ein
Geheimnis, dass auch Loups Großvater kennen lernen musste. Als Zain plötzlich
verschwindet und Loup eine seltsame Nachricht hinterlässt, überschlagen sich
die Ereignisse. Adam beginnt Loup zu erklären, was Zain wirklich ist und dass
er einen Vertrag mit dem Vampir geschlossen hat, der weit mächtiger ist, als es
den Anschein hat. Auch gibt er Loup eine Andeutung, was Zains „wahres
Gesicht“ ist und kurz darauf lernt der Maler es selbst kennen.
Denn Zains Bruder hat etwas ganz besonderes mit dem Vampir vor und dafür
braucht er Loup, hängt Zain doch über alle Maßen an dem jungen Mann…
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„Portrait
eines Vampirs“ ist ein mysteriöser und sehr stimmungsvoller Manga. Das
Hauptaugenmerk liegt hierbei deutlich auf der Handlung und den Charakteren, da
Hiroki Kusumoto fast komplett auf Boys Love zu verzichten scheint, um die Story
voranzutreiben. Lediglich in einer Szene blitzt die besondere Beziehung zwischen
Loup und Zain durch. Dadurch entwickelt sich die Geschichte sehr schnell, es
wird nicht langweilig und man hat es nicht mit einer gängigen, modernen
Vampirromanze zu tun. Im Gegenteil. Die Hintergrundstory
wird zum Ende hin zunehmend, düster, blutig und die Künstlerin scheut sich
nicht davor Vampire so zu zeigen, wie sie der Legende nach wirklich sind- monströs
und unansehnlich. Damit erschafft sie einen Hauptcharakter, dessen wahres
Gesicht alles andere als das eines strahlenden Helden ist, sondern wirklich ein
blutrünstiges Monster. Doch gerade das verleiht dem Manga seinen Reiz- die
Handlung ist düster, die Charaktere ebenso, lediglich der fröhliche,
liebenswerte Loup bringt ein wenig Farbe in die Handlung.
Die Zeichnungen sind durchweg gut, teilweise sehr dynamisch und schwungvoll.
Hiroki Kusumoto bemüht sich um viele ausgearbeitete Hintergründe, was dem
Manga wirklich gut tut. Man kann sich wunderbar in das europäische (französische)
Setting hineindenken. Die Charaktere sind sehr schön geraten, besonders Zains
mysteriöse Ausstrahlung wird gut eingefangen, doch auch Loup und Adam sind
eigene Persönlichkeiten, die sich
nicht nur durch Haare und Augen unterscheiden. Besonders schön sind auch die
Panele mit den Monstern und den Kampfszenen, da sich die Künstlerin immer um
ungewöhnliche Perspektiven bemüht, um Dynamik zu erzeugen.
Insgesamt ist „Portrait eines Vampirs“ ein sehr guter Manga, der mit einer
spannenden Story, sehr guten Zeichnungen und ungewöhnlichen Protagonisten
aufwartete. Boys Love Fans ist er auf jeden Fall zu empfehlen, auch wenn nicht
soviel zwischen den beiden Protagonisten passiert. Doch vielleicht ist der Manga
aus diesem Grund auch etwas für all diejenigen, die Boys Love wenig abgewinnen
können. Reinlesen sollte man auf jeden Fall einmal.
Titel:
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Porträt
eines Vampirs
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Zeichner/
Autor:
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Hiroki
Kusumoto
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Genre:
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Drama,
Mystery, Vampire
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Verlag:
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Tokyopop,
2010
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Preis:
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6,95
Euro
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ISBN:
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978-3867199070
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von Tokyopop, Hiroki
Kusumoto.
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