Tod in Venedig
Der
Film “Der Tod in Venedig” von Visconto erschien 1971 und hat die Novelle
“Der Tod in Venedig” von Thomas Mann zur Grundlage. Lediglich leichte
Abwandlungen lassen sich zwischen der 1911/12 erschienen Novelle und dem Film
finden, trotzdem bleibt Viscontis Drama ein Musterbeispiel für eine gelungene
Umsetzung eines solch tiefgreifenden Buches. Aus dem geächteten Schriftsteller
Manns wurde ein erfolgloser Komponisten, dem die Inspiration für neue Werke
fehlt und daher die Reise nach Venedig antritt.
Gustav von Aschenbach (Dirk Bogarde) hat seine Inspiration verloren. Von seiner
Familie dazu gedrängt weitere Stücke zu schreiben, flieht er förmlich nach
Venedig um sich Zeit und Ruhe zu gönnen und wieder die Lust am komponieren zurück
zu gewinnen. Er trifft dort den jungen, bildschönen, polnischen Mann Tadzio (Björn
Andresen), der mit seiner Familie Urlaub macht und ist sofort gefesselt von der
stillen, erotischen Schönheit. Ohne es zu bemerken beginnt er den Jungen zu
beobachten und damit auch seine Familie und verfällt nach und nach immer mehr
seine Tagträumereien und Fantasien, die nur all zu deutlich machen, dass er
sich in Tadzio verliebt hat. Von Aschenbach verbringt mehr und mehr Zeit damit
und bleibt scheinbar auch nicht unbemerkt, denn sowohl Tadzio, als auch seine
Mutter nehmen den Künstler wahr, wenngleich sie nichts dagegen unternehmen.
Kurz darauf bricht in Venedig die Cholera aus und mehr zufällig erfährt von
Aschenbach davon, als er am Bahnhof einen Mann zusammenbrechen sieht. Er bleibt
trotzdem in Venedig, verschweigt allerdings auch der polnischen Familie die
Anzeichen der Seuche. In seiner Verzweiflung lässt er sich die Haare schwarz färben
und schminken, um sein Alter zu verbergen und erfährt, dass Tadzios Familie
wegen der deutlichen Anzeichen der Cholera Seuche abreist. Ein letztes Mal folgt
von Aschenbach dem Jungen, der zum Meer hinuntergeht und im seichten Wasser
spazieren geht. Während Tadzio sich zu ihm dreht und auf das Meer deutet,
stirbt von Aschenbach in einem Liegestuhl…
Der Film handelt vom Verfall eines Künstlers, dem Alter und dem Tod am Ende.
Ohne vorweg greifen zu wollen, lässt der Film doch schon von vorneherein nur
ein einziges Ende zu, was man auch anhand der vielen Symbole erkennen kann und
gerade die Handlung in Venedig anzusetzen zeugt zu deutlich vom Ausgang der
Geschichte. Von Aschenbach zeigt sich als tief verunsicherter Mensch, der
jegliche Wertvorstellungen in Venedig verliert, aber auch mit seiner Einsamkeit
udn den damit verbundenen Ängsten zu kämpfen hat. Das Drama der menschlichen
Resignation und der Flucht in Traumbilder gibt Visconti in einer grandiosen
Verfilmung wieder. Sicherlich hat er leichte
Abänderungen zum Original vorgenommen, doch er schafft eine beklemmende und auf
seine Art seltsam fremde Atmosphäre, die besonders Wert auf Gustav von
Aschenbach selbst legt. Auffallend sind die wenigen Dialoge, so spricht Tadzio
zum Beispiel nur wenige Worte mit seiner Mutter, aber auch im Gesamten zeigen
sich die Gespräche lediglich in den Rückblenden von Aschenbachs in
Diskussionen über Kunst mit seinem Freund Alfried, wobei diese Gespräche sogar
einem anderen Werk von Thomas Mann entstammen (Doktor Faustus).
Der Film besticht durch Ästhetik und einer stillen Brillanz, die sich kaum übertreffen,
geschweige denn beschreiben lässt. Die Schauspieler sind großartig, die
Sinfonien Gustavs Mahlers passen wunderbar zur Geschichte und die Nüchternheit
und Komplexität des Filmes machen ihn zu einem der größten Kunstwerke der
Filmgeschichte. Visconti erschuf ein Kunstwerk der Filmgeschichte, das mehr zu
bieten hat, als nur die Verfilmung einer Novelle- es ist ein eigenes Werk
geworden.
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Titel:
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Tod in Venedig |
Produktionsjahr: |
1971 |
Land: |
Italien |
Genre: |
Drama |
Dauer: |
130 Minuten |
Schauspieler: |
Dirk Bogarde, Silvana
Mangano, Björn Andresen, und Gustav Mahler |
Regie: |
Luchino Visconti |
Preis: |
13.95 Euro |
Bestellen: |
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von Luchino Visconti.
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