Oscar Wilde
Oscar
Wilde wurde am 16.10.1854 in Dublin geboren. Seine Familie brachte ihn schon früh
mit der Literatur und der Schreiberei in Kontakt. Sein Vater schrieb Bücher über
Archäologie und Folklore, während seine Mutter Übersetzerin war. So ist es
nicht verwunderlich, dass auch Oscar Wilde nach seiner schulischen Laufbahn
Literatur studierte und erstklassig abschloss. 1978 fand er erstmalig
literarische Beachtung, als sein Gedicht "Ravenna" mit einem Preis
ausgezeichnet wurde. Danach tauchte er mit Hilfe des Künstler Frank Miles in
die Londoner Gesellschaft ein und wurde dort schnell für seine Extravaganz und
seine Sprachgewandtheit bekannt.1884 heiratete er zudem Constance Lloyd und
hatte zwei Söhne mit ihr (Cyril und Vyvyan). Von 1887-1889 arbeitet er für die
"Pall Mall Gazette", später wurde er selbst Herausgeber der
Zeitschrift "Women's World". In dieser Zeit begann er seine ersten großen
Erfolge als Schriftsteller zu feiern- die Märchensammlung "Der glückliche
Prinz und andere Märchen" und der Roman "Das Bildnis des Dorian
Gray" erschien, letzterer erregte viel Aufsehen in der prüden und starren
Gesellschaft Englands. In den folgenden Jahren verfasste Wild etliche Bühnenstücke
("Ein idealer Gatte", "Ernst sein ist alles"), die teilweise
große Erfolge wurden. "Salomé" wurde mit sein bedeutenstes Stück,
wurde jedoch in England vom Zensor abgelehnt und wurde daher erstmals in
Frankreich aufgeführt.
Oscar
Wilde wurde trotz seiner Stücke und literarischen Werke eher durch die Skandale
bekannt, die sein ausschweifendes Leben mit sich brachten. Er stand Zeit seines
Lebens der Homosexualität recht offen gegenüber, eine Tatsache, die in der
Gesellschaft Londons nicht unbemerkt blieb. So unterhielt Wilde Kontakt zu
verschiedenen anderen Künstlern, Schriftstellern und Lektoren. Seine langjährige
Beziehung zu Sir Alfred "Bosie" Douglas war besonders Bosies Vater
Queensberry ein Dorn im Auge, so dass er irgendwann Wilde öffentlich angriff.
Wilde erstattete Anklage gegen Queensberry wegen Verleumdung, unterlag jedoch,
da die Jury Queensberry für unschuldig erklärte. Jedoch zog dieser verlorene
Prozess ein beispielloses Gerichtsverfahren nach sich in dem Wilde wegen Unzucht
angeklagt wird. 1895 muss Wilde schließlich die härteste Strafe auf sich
nehmen - zwei Jahre Zuchthaus mit schwerer Zwangsarbeit.
Oscar
Wildes Gesundheit litt unter der harten Arbeit und so schrieb er im Gefängnis
einen 50.000 Wörter umfassenden Brief an Alfred Douglas, der erst nach Wildes
Tod unter dem Titel "De Profundus" veröffentlicht wurde. Zudem starb
seine Frau Constance, während er inhaftiert war,
1897
wurde Wilde aus dem Gefängnis entlassen und floh direkt nach Paris, wo er die
letzten drei Jahre seines Lebens in Armut und Isolation unter dem Namen Sebastian
Melmoth lebte. Er traf Alfred Douglas noch einmal in Nepal und starb am 30.
November 1900 im Pariser „Hotel d’ Alsace“, in dem der Besitzer ihn trotz
Armut im besten Zimmer untergebracht hatte. Wilde starb an einer Hirnhautentzündung,
die aus einer chronischen Mittelohrentzündung resultierte.
Gedichte
Ravenna (1878)
Poems (Anthologie) (1881)
The Sphinx (1894)
The Ballad of Reading Gaol (1898)
Erzählungen
Das Gespenst von Canterville (The Canterville Ghost, 1887)
Die Sphinx ohne Geheimnis (The Sphinx without a Secret, 1887)
Lord Arthur Saviles Verbrechen (Lord Arthur Savile's Crime, 1887)
Der Modellmillionär (The Model Millionaire, 1887)
Roman
Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray, Roman, 1890 in
Lippincott’s Monthly Magazine, 1891 bei Lock, Ward and Co., London, als
Buchausgabe)
Märchensammlungen
Der glückliche Prinz und andere Märchen (The Happy Prince and Other Tales,
1888)
Ein Granatapfelhaus (A House of Pomegranates, 1891)
Bühnenstücke
Vera oder die Nihilisten (Vera, or the Nihilists, 1880)
Lady Windermeres Fächer (Lady Windermere's Fan, 1892)
Die Herzogin von Padua (The Duchess of Padua, 1893)
Eine Frau ohne Bedeutung (A Woman of No Importance, 1893)
Ein idealer Gatte (An Ideal Husband, 1894)
Salomé (Drama, 1891)
Ernst sein ist alles/Bunbury oder die Bedeutung, Ernst zu sein (The Importance
of Being Earnest, etwa 1895)
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