Winter Demon

Mit “Winter Demon” erschien 2008 ein weiterer Manga von Yaoi Press beim Fireangels Verlag in Deutschland. Ursprünglich im Jahre 2006 erschienen, ist Studio Kosaru für die Zeichnungen verantwortlich, die Geschichte stammt von Yamila Abraham. Zudem enthält der Band eine Kurzgeschichte von Le Peruggine, die ebenfalls im Universum von „Winter Demon“ angesiedelt ist und parallel der Haupthandlung läuft. Le Peruggine zeichnete ebenso den zweiten und dritten Teil der Reihe, der Abschlussband wurde wieder von Studio Kosaru illustriert, sodass zwei verschiedene Künstlerteams an „Winter Demon“ arbeiteten.

Der Mönch Hakuin wurde einst von Dorfbewohnern um Hilfe gebeten, um den Winterdämon Fuyu zu vertreiben. Allerdings stellte sich schon kurz darauf heraus, dass Hakuin lediglich gerufen wurde, um ihn dem Dämon zu opfern und obgleich Hakuin dieses Ereignis überlebte, schändete ihn Fuyu. 

Ein Jahr später ist Hakuin darauf angewiesen Fuyu um Hilfe zu bitten. Drei Feuerdämonen suchen sein Dorf heim und verwüsten alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Die Dorfbewohner und die Mönche des naheliegenden Tempels kämpfen verbittert, haben jedoch gegen Ratsu und seine Begleiter keine Chance. Hakuin fällt besonders dem Anführer der Gruppe auf, doch noch bevor dieser den Mönchen einfordern kann, entschließt sich Hakuin Fuyu aufzusuchen und den Dämonen um Hilfe zu bitten.

Tatsächlich findet er Fuyu in derselben Höhle vor, in der er den Mönchen damals schon missbraucht hat und bittet ihn um Hilfe. Als Gegenleistung bietet er sich als Diener an und Fuyu, der gesteigertes Interesse an Hakuin hegt, willigt ein und begleitet ihn in sein Dorf, glaubt er doch, dass die Feuerdämonen keine Chance gegen ihn haben. Jedoch muss er bereits nach dem ersten Kampf feststellen, dass er Ratsu gewaltig unterschätzt hat und sich nur wenige Minuten gegen diesen behaupten kann. Zu allem Überfluss haben die Dämonen auch Hakuins Tempel dem Erdboden gleich gemacht und der junge Mönch macht sich auf den Weg zu Priester Shidan, um eine Waffe in ihren Besitz zu bringen, die die Dämonen vernichten kann.
Fuyu bleibt zurück, wird allerdings schon kurz darauf von Ratsu gefangen genommen und der Eisdämon erfährt zum ersten Mal am eigenen Leibe, wie es ist geschändet zu werden. Zum ersten Mal überdenkt er seine eigenen Taten und weiß, wie sich Hakuin gefühlt hat, als er sich an ihm vergangen hat…

Wird Hakuin rechtzeitig mit der Waffe zurück sein, um Ratsu entgültig zu vernichten? Kann Fuyu das Vertrauen des Mönches gewinnen und finden die beiden irgendwann trotz ihres denkbar schlechten Startes zusammen?

Neben der Hauptgeschichte befindet sich noch die knapp 40-seitige Kurzgeschichte „Figaru“ von Le Perrugine in dem Band. In erfährt der Leser die Geschichte des Inkubus Figaru und des Außenseiters Ichiro, der von seinem Dorf aufgrund seines Aussehens verstoßen wurde. Lediglich seine Mutter besucht ihn regelmäßig. Als Ichiro auf den Inkubus trifft, erfährt er zum ersten Mal, wie es ist geliebt zu werden und nur zu bereitwillig lässt er sich auf eine leidenschaftliche Beziehung mit Figaru ein. Jedoch beobachtet seine Mutter schon kurz darauf ihr Zusammentreffen und verständigt Priester Shidan, um ihn um Hilfe zu bitten…

„Winter Demon“ ist ein kurzweiliger Manga, mit einer recht interessanten Storyline, die jedoch in einigen Punkten vorhersehbar ist. Die Zeichnungen von Studio Kosaru sind hübsch gemacht, stellenweise stimmen Perspektiven und Proportionen nicht und manchmal wirken die Panele leer, da mit Hintergründen gespart wird. Die Charaktere sind ein wenig stereotyp, teilweise auch unlogisch, was besonders bei dem Mönch Hakuin auffällt. Mir ist bis jetzt schleierhaft, warum er als Mönch lange Haare hat, während alle anderen typisch geschoren sind. Bei den japanischen Mönchen ein Unding und bei der Geschichte fällt es einfach negativ ins Auge, da dieser wichtige Grundsatz einfach so übergangen wurde. 

Die Zusatzgeschichte „Figaru“ wirkt von den Zeichnungen her erwachsener und wesentlich sicherer. Allerdings wirken die Seiten hierbei überrastert und teilweise etwas erschlagend.
Die deutsche Veröffentlichung ist gut gelungen. Der Preis von 6,50 Euro ist in Ordnung, allerdings fiel mir auf, dass die erste Seite bzw. das erste Kapitelbild des Mangas fehlt (zu sehen ist sie in der Leseprobe auf der Verlagsseite). Leider haben sich einige Rechtschreibfehler in die deutsche Ausgabe geschlichen, ansonsten ist der Druck und die Verarbeitung ebenso hochwertig, wie bei den anderen Produkten des Fireangels Verlages.
Insgesamt ein netter Manga, nicht unbedingt ein Muss für jeden Shonen-Ai Fan, jedoch ein nettes Gesamtwerk, wenn man mal in eine andere Richtung als die typisch japanische schnuppern will. Die amerikanischen Mangas bauen ein etwas anderes Flair auf und einigen mag gerade das gefallen. Ich empfehle im Vorfeld in die Leseprobe auf der Seite des Fireangels Verlages zu schnuppern und dann eine Entscheidung zu treffen.

Like a Dream bedankt sich beim Fireangels Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans unterliegen dem Copyright von Fireangels Verlag, Studio Kosaru, Le Perrugine/ Yamila Abraham.