Too Wong-FooDer 1995 erschienene Streifen gilt neben Prescilla- Königin der Wüste als Paradestück des Travesti- Kinos. Während Prescilla eher ernste Töne anschlägt und sowohl bei der Handlung, als auch bei den Menschen und Charakteren selbst ruhig und zurückhalten agiert, ist “Too Wong Foo- Thanks for Everything Julie Newmar!” definitiv witziger und ausgelassener und geht mehr in Richtung Comedy, als Drama. Sehenswert ist er auf jeden Fall, es macht Spaß und die Botschaft ist liebenswert verpackt und kommt gut an.
Vida
Boheme und Noxeema Jackson haben es geschafft. Als strahlende Sieger(innen)
eines Drag Queen Wettbewerbes haben sie sich ein Flugticket nach Hollywood
gesichert und die Teilnahme am Internationalen Drag Queen Wettbewerb. Damit
stehen ihnen die Türen zum Erfolg offen, doch Vida beweist ein großes Herz und
hat Mitleid mit Chi-Chi Rodriguez, der Verliererin des Wettbewerbes. Ohne auf
Noxeemas Einwürfe zu achten, beschließt sie Chi-Chi eine Chance zu geben und
bietet ihr an mit nach Hollywood zu reisen um eine richtige Drag Queen zu
werden. Dies bedeutet nun, dass sie ihre Flugtickets gegen eine etwas
unbequemere Art zu reisen eintauschen müssen und ihre Wahl fällt auf einen
„67er Cadillac Cabrio” und um Stil und Luxus zu wahren treten sie mit diesem
Wagen den Weg quer durch Amerika an, um nach Hollywood zu gelangen. Leider
legen sie sich auf halber Strecke mit Officer Dullart (Dollart) an, der angetan
von Vida ist und diese sogleich verführen will, was sich diese natürlich nicht
gefallen lässt. Nach einer Rangelei ist Dullart ohnmächtig und die drei
Karriere Girls gehen davon aus den Officer getötet zu haben. Auf ihrer Flucht
bleibt ihr Wagen in der Nähe des Kaffs Snydersville liegen und urplötzlich
finden sich die Drag Queens in einem kleinen, amerikanischen und besonders
abgeschiedenen Ort wieder, der weder Stil noch Glamour bietet und alles andere
als ein besonders schönes Fleckchen für die “Damen” ist, um eine Weile zu
bleiben, bis die Ersatzteile für den Wagen da sind. Zeit die verstaubte
Dorfgemeinschaft etwas aufzupolieren und etwas Stil und Pepp in das Leben der
Bewohner zu bringen. Ihre forsche und liebevolle Art schlägt ein wie eine Bombe
und sie schaffen es nicht nur die Stadt etwas auf Vordermann zu bringen, sondern
auch die Bewohner wachzurütteln und ihnen das Selbstvertrauen zurück zu geben,
was ihnen schon lange gefehlt hat. Dabei lernen sie selbst eine Menge dazu und
gerade Chi-Chi muss lernen, dass es eine Drag Queen nicht immer leicht hat.
Der
Film ist schön gemacht, besticht durch gut Musik und durch die genialsten
Schauspieler, die man für diese Rolle hätte bekommen können. Patrick Swayze
als Vida Boheme ist allein schon ein Hingucker, denkt man doch an Dirty Dancing
o.ä. Allein der Anfang des Filmes, der die Vorbereitungen Vidas und Noxeemas für
den Wettbewerb zeigt sind göttlich und letztere wird von niemand geringerem
gespielt als Wesley Snipes, der wie kaum ein anderer er schafft die quirlige und
direkte Noxeema Jackson zu spielen. Auch John Leguizamos Verkörperung des
“Latinobengels im Fummel” ist genial, über diese drei sonst so männliche
Schauspieler kann man sich herrlich amüsieren, wenngleich man zugeben muss: Sie
geben wirklich schöne Frauen ab, wenngleich man bei Wesley Snipes deutlich die
Muskeln sehen kann.
Too Wong-Foo ist ein witziger Roadmovie, ideal als Fuilm für Zwischendurch, der einfach nur aufgrund der Darstellungen der Schauspieler faszinierend ist.
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