Ze
Nach
dem Tod seiner geliebten Großmutter nimmt Raizo den Job als Haushälter in
einem sehr skurrilen Haushalt an. Waki, der Raizo einstellte, ist noch der
normalste Bewohner des Haushaltes. Raizo beschließt das Beste aus seinem neuen
Leben zu machen, denn fortan lebt er nicht nur mit den anderen Hausbewohnern
unter einem Dach, er darf für diese kochen, putzen und den gesamten Haushalt übernehmen.
Doch bereits der erste Abend wird zu einem Desaster. Sein liebevoll gekochtes
Essen stößt auf wenig Gegenliebe, dabei probieren es die anderen nicht mal.
Die hübsche Benio ist voll und ganz mit ihrem Liebhaber Oka beschäftigt, Waki
hat schlicht und ergreifend keine Lust. Der Einzelgänger Kon ist nicht einmal
aufzufinden. Lediglich Kotoha und Konoe, die beide auch ein Paar zu sein
scheinen, gesellen sich zu Raizo. Doch schon nach kurzes Zeit verschwinden auch
diese, nachdem sich in einen leidenschaftlichen Kuss versunken sind (und den
Rest in ihrem Zimmer fortsetzen wollen).
Raizo ist
verunsichert, doch wie aus dem Nichts taucht ein seltsamer Mann mit einer
Fuchsmaske auf- der Einzige, der sein Essen isst. Als er am Abend auch noch sein
Zimmer mit dem mürrischen Kon teilt, ist Raizo unbeholfener denn je.
Nach dieser Pleiten will Raizo sich noch mehr ins Zeug legen. Er beschließt
Nabe zu kochen und tatsächlich gelingt es ihm mit solch ausgefallenem Essen
alle Hausbewohner an den Tisch zu bekommen. Doch noch bevor sie überhaupt essen
können, passiert etwas seltsames- etwas unsichtbares greift Konoe an und reißt
ihm den ganzen Arm ab. Er landet direkt im Essen. Raizo ist in hellster Panik.
Doch noch bevor er den Krankenwagen rufen kann erklärt ihm Waki, dass er sich
nicht sorgen muss. Konoe ist ein Kami, das bedeutet er besteht komplett aus
Papier. Tatsächlich wächst sein Arm wieder an, ohne das eine Narbe übrig
bleibt.
Raizo hat das bestgehütetste Geheimnis der Hausbewohner herausgefunden- ein
Teil der "Menschen" sind in Wirklichkeit Kami, kleinen Puppen aus
Papier, die von Waki zum Leben erweckt werden. Kamis dienen den Kotodama,
Menschen die mit ihren Worten böse Flüche aussprechen können. Doch diese
fallen teilweise auf sie zurück, so dass sie von jedem Fluch Verletzungen
davontragen. Die Aufgabe des Kami ist es schlussendlich diese Verletzungen zu
heilen, indem sie sie auf sich übertragen. Zumeist funktioniert das, wenn sie
die Schleimhäute der Partner berühren. Raizo begreift nun endlich, was es mit
den Paaren auf sich hat und ihren Intimitäten.
Lediglich Kon
hat keinen Partner. Raizo erfährt, dass der Junge ein Kami ohne
Kotodama ist und sich daher fast komplett aufgegeben hat. Er erweckt Raizos
Mitleid und er beschließt von nun an auf Kon aufzupassen und sein Kotodama zu
werden. Doch so leicht ist es nicht einer Verbindung zu Kon aufzubauen. Und ein
Kotodama kann man auch nicht einfach so werden.
Dennoch nimmt sich Raizo vor auf Kon aufzupassen. Und bevor er sich's versieht
ist er mittendrin in der Welt der Kotodamas und Kamis. Ihm wird schnell klar,
dass um ihn herum wesentlich mehr Kamis leben und handeln, als es den Anschein
hat...
Yuki Shimizus neue Serie "Ze" ist gänzlich anders als das, was man
bisher von ihr gesehen hat. Sicherlich stehen die Charaktere und ihre Beziehung
zueinander im Vordergrund, dennoch fügt sich der Geschichte eine ordentliche
Portion Mystery und Action hinzu. Wie schon bei "Love Mode" beschränkt
sie sich nicht nur auf ein Pärchen, sondern beleuchtet in verschiedenen
Kurzepisoden unterschiedliche Paare. Dabei stehen ganz klar die Beziehungen
zwischen Kami und Kotodama im Vordergrund, in den späteren Bänden stehen
andere Charaktere sogar gänzlich im Zentrum. Wie schon bei "Love
Mode" wird es daher nicht langweilig, da sich dem Leser eine Vielzahl
Pairings präsentiert, aus denen er sich seine Lieblinge herauspicken kann.
Sogar ein Yuri- Pärchen ist in Form von Benio und Oka vorhanden, wenngleich
diese etwas stereotyp dargestellt sind. Zudem ist die Geschichte ziemlich
verwirrend,
weil nach dem Lesen des ersten Bandes etliche Dinge ungeklärt bleiben.
Leider hat die schlechte Übersetzung von EMA ihr übriges dazu beigetragen.
Kennt man andere Fassungen nicht, werden einem etliche Dialoge seltsam und
unlogisch erscheinen. Grund hierfür ist die Tatsache, dass der Übersetzer öfters
die Begriffe Kami und Kotodama vertauscht hat und so reichlich Verwirrung
stiftet. Doch auch sonst wird man nicht schlau aus einigen Szenen, was den
Lesefluss- und genuss massiv beeinträchtigt.
Die
Zeichnungen sind wie immer sehr hübsch. Wer den Stil von "Love Mode"
mochte, dem wird auch "Ze" gefallen. Die Künstlerin hat sich nicht
wirklich gesteigert, doch das macht nichts. Trotz der Fülle an Charakteren ist
es schön zu sehen, dass sich Yuki Shimizu um unterschiedliche Gesichtstypen bemüht,
was es ungemein erleichtert die Charaktere voneinander zu unterscheiden. Dennoch
wirken die Figuren manchmal ein wenig steif, gerade wenn Dynamik im Spiel ist,
wirken die Panele leicht statisch.
Insgesamt ist "Ze" ein schöner, ungewöhnlicher und spannender Manga,
der mit ungewöhnlicher Story aufwartet. Die Charaktere sind ein bisschen
stereotyp und wirken konstruiert, ebenso die Pärchen, doch insgesamt macht es
Spaß "Ze" zu lesen. Wer Yuki Shimizu mag und gerne Boys Love Mangas
liest, in denen er viele Pairings hat, kann bei "Ze" bedenkenlos
zuschlagen. Zu empfehlen...
Titel:
|
Ze
|
Zeichner/
Autor:
|
Yuki
Shimizu
|
Genre:
|
Drama/
Comedy/ Yaoi
|
Verlag:
|
EMA,
2010
|
Preis:
|
6,50
Euro
|
ISBN:
|
978-3770472932
|
Bestellen:
|
Amazon
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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von EMA, Yuki Shimizu.
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