Goldene Zeiten (Gastrezension: Tanja Meurer) 

New York der frühen siebziger Jahre, zur Hochzeit der Frauenrechtsbewegungen. Die junge, starke und aggressive Ilse trifft auf die gediegene, weitaus ältere Universitätsdozentin Carole. Die beiden unterschiedlichen Frauen verlieben sich ineinander. Zwischen ihnen entspinnt sich eine brisante Berg- und Talfahrt der Gefühle und ihrer eigenen Sexualität, denn Ilse versucht Carole für sich zu instrumentalisieren. Die weitaus weisere Professorin ist allerdings weitsichtig genug, um zu wissen, dass sie sich nicht auf Parolen und Gemeinschaft verlassen kann. Hat diese Beziehung also in irgendeiner Weise eine Zukunft?

Rita Mae Brown schließt mit „Goldene Zeiten“ an ihren Bestsellererfolg „Robinroter Dschungel“ an. Beide Bücher stellen eine Hommage an die Glanzzeiten der amerikanischen Frauenbewegung dar. Rita Mae Brown, selbst lesbische Frauenrechlterlin, schrieb diesen Roman 1976. Von ihr sind in Deutschland vorwiegend ihre Katzenkriminalromane über Sneaky Pie Brown bekannt, die nicht weniger solide und sprachlich schön geschrieben wurden, als Goldene Zeiten. Wer sich mit zwei starken Charakteren und einer eigentlich wirklich bewegten und bewegenden Zeit in den wilden 70ern auseinander setzen möchte, aber keinen Wert auf ausufernde Sexszenen legt, sollte sich diese beiden Romane unbedingt kaufen. Sie sind wirklich lesenswert, weil sie das Seelenleben von Ilse und Carole beleuchten und das Verständnis für Menschen erweitern.

 

Titel:

Goldene Zeiten
Autor: Rita Mae Brown
Genre: Drama
Verlag: Ullstein Verlag
Preis: vergriffen (gebraucht ab 0,01 Euro)
ISBN: 978-3548254173
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