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Ludwig II

 

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  Herrenchiemsee

 

Herrenchiemsee ist das teuerste Schloss Ludwigs und obwohl nicht einmal zu 25% beendet, kostete der Bau des Palastes mehr als Neuschwanstein und Linderhof zusammen. Das Schloss auf der Herreninsel des Chiemsees ist dabei nicht einmal zu Wohnen gedacht, sondern sollte ein Denkmal für die französischen Bourbonenkönige und deren Schloss Versailles werden. Es wird auch das deutsche (bayrische) Versailles genannt. 

In den aller ersten Entwürfen sollte das Schloss im Graswangtal in der Nähe von Linderhof erbaut werden, allerdings war dies aus Platzmangel nicht notwendig, so dass letztendlich der Bau auf der Herreninsel beschlossen wurde. Ludwig selbst mochte den Chiemsee nicht, da er die Nähe der Berge vermisste und hielt sich insgesamt auch nur knapp 52 Tage und Nächte im Neuen Schloss auf. Um die Baufortschritte zu überwachen lebte der König lange Zeit im Alten Schloss der Herreninsel, welches aus einem alten Kloster hervorgegangen war.
Herrenchiemsee sollte nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sondern einzig und allein Ludwig dienen, um sich zurückzuziehen und seinen privaten Träumereien nachzugehen.

Das eigentliche Schloss ist nicht einmal zu einem Drittel abgeschlossen. Herrenchiemsee ist ein idealisiertes Abbild von Versailles, welches von 1878 an bis 1886 gebaut wurde. Allerdings wurde einzig und allein der Hauptflügel gebaut, der Nordflügel wurde zwar angefangen, aber nie beendet udn irgendwann wieder weggerissen, der Südflügel ging nie über die Planungsphase hinaus. Der 3- türige Haupttrakt ist ein U-förmiges Bauwerk und entspricht auch von der Außenfassade seinem Vorbild. Der Schlossgarten allerdings war nur von den Proportionen her dem Original angelehnt, die Architektur und die Ausarbeitung der Parkanlage ist jedoch nach eigenen Entwürfen gebaut. Allerdings ist auch der Schlosspark nicht einmal annähernd abgeschlossen. Es wurden zwar mehrere Brunnen gebaut und ein Teil des Ufers der Sees dem Schlosspark angepasst, doch viele geplante Elemente des Gartens wurden nie realisiert. Der gesamte Park ist im Stil des Barock angelegt. Viele der Brunnen wurden Versailles entnommen, so auch der Latona Brunnen und die beiden angelegten Brunnen vor dem Haupttrakt.

Die Innengestaltung des Schlosses ist wieder sehr stark dem französischen Vorbild nachempfunden. Allerdings sind auch hier nur ein Bruchteil der geplanten Zimmer ausgebaut und gestaltet worden. Während der südliche Aufgang für Empfänge und Besucher fast vollständig fertig ausgebaut wurde, ist der Privataufgang des Königs noch immer im Rohbau und wurde damals aus finanziellen Gründen nie fertig gestellt. Der "Gesandtenaufgang" orientiert sich ebenfalls an Versailles, allerdings wurde in diesem Fall das Treppenhaus im französischen Vorbild nie gebaut udn schon im 18. Jahrhundert abgebrochen. Viele der geplanten Räume und Anlagen mussten während des Baus aufgegeben werden, da Ludwig das Geld für Herrenchiemsee ausging.
Der wohl größte Saal des Schlosses ist der Spiegelsaal der mit seinen 98 Metern gesamt nicht nur den gesamten westlichen Teil einnimmt, sondern auch noch sein Vorbild in Versailles um einige Meter übertrifft. An den Enden des Saales befinden sich der Kriegs- und Friedenssaal. Der Spiegelsaal hat 17 große Spiegel, die sich gegenüber der 17 großen Rundbogenfenster befinden. Hinzu kommen 33 Deckenlüster und 44 Standkandelaber, welche insgesamt 1848 Kerzen fassen. Der Saal ist sehr prunkvoll dekoriert und hat viele vergoldete Gips und Holzelemente, sowie Büsten, Staturen udn Bilder aus römischer Zeit. Die Gemälde an den Decken sind fast ausschließlich Kopien der Gemälde des Spiegelsaals in Versailles und zeigen die wichtigsten Siegeszüge Ludwig XIV. Insgesamt finden sich in diesem Schloss ausschließlich Gemälde des Sonnenkönigs und seiner Familie. Ludwig II ist nie direkt in seinen Schlössern als Portrait zu finden.
1982 wurden das letzte Mal alle Kerzen des Spiegelsaales entzündet, seither wird dies zum Schutz der Gemälde und aus Brandschutztechnischen Gründen unterlassen. Zu Zeiten Ludwig II waren 50 Diener mehr als eine halbe Stunde damit beschäftigt alle Kerzen zu entzünden. Der Spiegelsaal wird heute noch für Konzerte und Aufführungen genutzt.
Direkt an den Spiegelsaal schließen sich die Privatgemächer Ludwigs an. Wie schon in Linderhof gibt es ein Prunkschlafzimmer, und im Speisezimmer befindet sich wieder ein "Tischlein deck' dich", welches wie in der königlichen Villa abgesenkt werden konnte, damit der König beim Essen nicht von Bediensteten gestört wurde. Allerdings hat Herrenchiemsee keine Küche, so dass die Speisen im Alten Schloss zubereitet werden mussten und anschließend mit der Kutsche angeliefert worden.

In diesem Schloss fällt mehr als in allen anderen Schlössern auf, dass Ludwig am Ende das Geld ausging. Prunkvolle, überladene Räume schließen direkt an unfertigen, im Rohbau belassenen Eingängen und Hallen an.
In Erdgeschoss des Südflügels befindet sich unterdessen das Ludwig II- Museum, welches eine sehr umfangreiche Sammlung an Originalausstellungsstücken darstellt und sehr viele Informationen über den König udn sein leben offenbart. Neben Tafeln über sein Leben gibt es mehrere Möbelstücke seiner Gemächer in München, ebenso Originalentwürfe von Christian Jank und Eduart Riedel. Es werden etliche geplante Bauwerke teilweise als Miniatur gezeigt, man findet neben Möbel- udn Kleidungsstücken auch Büsten und Statuen, aber auch Teller, Besteck, Bücher udn Schmuck.

Der Eintritt ins Ludwig- Museum ist bereits beim Eintritt ins Schloss dabei. Für das Museum sollte man sich durchaus 2-3 Stunden zeit nehmen, da man schon einige Zeit braucht um die 12 Räume zu durchqueren.

 

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