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Ludwig II

 

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  Neuschwanstein

 

 

Neuschwanstein ist das wohl bekannteste Schloss Ludwig II und eines der populärsten Touristikziele Deutschlands. Es liegt direkt neben Hohenschwangau, dem Schloss Maximilian II, Ludwigs Vater. Heutzutage wird Neuschwanstein als Märchenschloss bezeichnet und gilt in vielerlei Hinsicht als Vorbilder für fiktive und reale Bauwerke dieser Art (beispielsweise das Schloss in Disneyland).


Ursprünglich existierte ähnlich wie bei Hohenschwangau im Vorfeld eine Burgruine, Vorder- und Hinterhohenschwangau genannt, welche vor der Grundsteinlegung am 05. September 1869 des Schlosses komplett entfernt wurden. Ludwig erwarb die Ruine 1868 und berichtete in einem Brief an Richard Wagner, dass die Burg "im echten Styl derer deutschen Ritterburgen" gebaut werden sollte. Angeregt durch die baulichen Maßnahmen seines Vaters an Hohenschwangau und einer Reise 1867 mit seinem Bruder Otto nach Eisenach, um die Wartburg zu besichtigen wurde der Torbogen Neuschwansteins von 1869 bis 1873 errichtet, 1880 war Richtfest für den Palas und konnte 1884 bezogen werden. Zu diesem Zeitpunkt war eine komplette Wohnung des Königs im zweiten Obergeschoss fertiggestellt und konnte von diesem bewohnt werden. Von da an konnte Ludwig selbst den Bau am Schloss überwachen.
Während der gesamten Bauzeit wurden oftmals Pläne abgeändert und Entwürfe "über den Haufen geworfen". Ludwigs Ansprüche wuchsen und etliche Räume, wie beispielsweise der Thronsaal war ursprünglich gar nicht vorgesehen gewesen. Die Entwürfe lieferten ihm Eduart Riedel und Christian Jank und setzten so Ludwigs Ideen von der deutschen Sagenwelt Wagners und dem europäischen Mittelalter in diesem Schloss um. 

 

Neuschwanstein sollte vom Aufbau her einer Ritterburg ähneln, so hielten sich die Entwürfe streng an alte Ritterburgen. So wurde Neuschwanstein in folgende Gebäudeteile unterteilt: Ritterhaus, Kemenate,....
Besonders interessant und auch fertiggestellt ist der Sängersaal, welcher sich in dieser Art auch in der Wartburg bei Eisenach finden lässt.
Neuschwanstein wurde in Backsteinbauweise errichtet, teilweise wurden andere Steine für die Verkleidung genutzt. Insgesamt arbeiteten 200-300 Menschen pro Tag auf der riesigen Baustelle. Insgesamt wurden 2 Dampfkräne errichtet, um die gewaltigen Massen an Baumaterialien zu der Baustelle zu schaffen. Besonders interessant innerhalb der 17-jährigen Baugeschichte ist die soziale Versorgung der Bauarbeiter. Am 3. April 1870 wurde der „Verein der Handwerker am königlichen Schlossbau zu Hohenschwangau“ gegründet. Hier konnten sich die Bauarbeiter gegen einen kleinen Betrag versichern lassen und sich so eine Lohnfortzahlung bis zu 15 Wochen im Falle von Ausfällen und Krankheiten garantieren lassen. Im Falle des Todes eines Bauarbeiters war sogar für die hinterbliebene Familie eine kleine Rente vorgesehen. Dieses Projekt ist zur damaligen Zeit außergewöhnlich udn unübliche, wurde allerdings direkt vom König finanziell unterstützt.

 

Der Innenausbau ist nur zu 1/3 abgeschlossen. Die Privatgemächer des Königs wurden fertiggestellt, ebenso die Zimmer der Diener und die größten Räume des Schlosses, der Sängersaal und der Thronsaal. Letzterer ragt über 2 Etagen und endet in einer mit Mosaik geschmückten Apsis in welchem der Thron des Königs stehen sollte, der allerdings nie hergestellt wurde. Der Sängersaal ist stark an den bekannten Saal der Wartburg angelehnt und mit Bildern der Sagen Lohengrin und Parzival ausgeschmückt. Insgesamt wirken die fertigen Räumlichkeiten sehr überladen und prunkvoll. Das königliche Bett ist mit sehr feinen und mächtigem Schnitzwerk verziert und überall spiegeln sich die Farben des Königs wieder- blau und Gold. Die mächtigen Kronleuchter, ebenso die feinen mit Blattgold verzierten Wände, Schränke, Tische und Stühle verstärken diese Wirkung noch. Überall ist das Zeichen Ludwigs zu finden oder das Symbol des Schwanes, welches eines der Lieblingstiere des Königs war. Neben den prunkvollen Räumen befindet sich auch eine kleine Grotte dort, ebenso ein kleiner Wintergarten.
Insgesamt lebte Ludwig 172 Tage in diesem Schloss, wobei er nie längere Zeit dort verweilte, sondern meistens nur einige wenige Tage. In der Nacht vom 11. zum 12. Juni 1886 befand sich der König auf Neuschwanstein und wurde von dort aus nach Schloss Berg gebracht.


Leider wurden viele geplante Teile des umfangreichen Entwurfes Neuschwansteins nicht fertiggestellt. Das Schloss ist nur ca. 75% fertiggestellt, im Innenausbau liegt der Prozentsatz gerade einmal bei 30%. Nur wenige der Zimmer und Räumlichkeiten wurden abgeschlossen und ausgebaut. Viele der geplanten Säle und Räumlichkeiten wurden nicht realisiert, beispielsweise der Maurische Saal. 

 

Auch wurde das Ritterhaus und die Kemenate nur vereinfacht fertiggestellt. Der geplante Bergfried, Kernstück der gesamten Anlage wurde nicht mehr ausgeführt. Ebenso konnte die Kapelle nicht mehr errichtet werden und existiert heute nur in den Entwürfen von Jank.
Nach dem Tod des Königs wurden die Bauarbeiten eingestellt, nur einige wenige Gebäudeteile wurden noch fertiggestellt. Auch Teile des Innenausbaus wurden erst nach dem Tod des Königs beendet, so beispielsweise der Mosaikfußboden im Thronsaal. Obwohl Ludwig II wörtlich sagte, dass bei seinem Tod das Schloss gesprengt werden solle, damit es nicht durch das einfache Volk entweiht wurde, wurde Neuschwanstein bereits 6 Wochen nach seinem Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zählt bis heute jedes Jahr 1,3 Millionen Touristen. Mitunter besuchen in der Hauptsaison bis zu 5.000 Leute das Schloss. 

 

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